Sie befinden sich hier: Home > Auto > Benzinkosten
Auto > Benzinkosten

E10 - Umweltnutzen wird angezweifelt

Übermittlung Ihrer Stimme...
Noch nicht bewertet.
Klicken Sie auf den Bewertungsbalken, um diesen Artikel zu bewerten.
Rubrik: Benzinkosten

 

Der neue Kraftstoff E10 entwickelt sich zum Ladenhüter. In zahlreichen Regionen wird dieses Benzin mittlerweile angeboten, aber die Autofahrer weigern sich, E10 zu tanken. Der wesentliche Grund für die Zurückhaltung liegt in der Sorge, das neue Benzin könne dem Motor schaden.

E10 - Umweltnutzen wird angezweifelt © Markus Mainka - Fotolia.com

© Markus Mainka - Fotolia.com

Zwar haben die KFZ-Hersteller mittlerweile die meisten Modelle für das neue Benzin freigegeben, aber Autobesitzer befürchten, im Ernstfall ihre Ansprüche nicht durchsetzen zu können. Der Nachweis, dass ein Schaden am Auto auf E10 zurückzuführen ist, ist im konkreten Einzelfall oft nicht einfach zu führen.  

Nicht besser stellt sich die Situation nach Auffassung des ADAC und vieler Verbraucherschutzverbände bei der von Shell gratis angebotenen E10 Versicherung dar. Hier müsste zusätzlich noch nachgewiesen werden, dass mindestens 80 Prozent des Benzins bei Shell getankt wurden.

Umweltnutzen von E10 ist fraglich

Die Idee klingt einleuchtend: Dem Benzin werden statt fünf Prozent Bioethanol aus nachwachsenden Rohstoffen zehn Prozent beigemischt, wodurch der Mineralölverbrauch verringert wird. Mittlerweile liegen jedoch zahlreiche Testergebnisse vor, denen zufolge der Spritverbrauch bei Verwendung von E10 um einige Prozent steigt.  

Die genauen Testresultate differieren, weswegen die Größe dieses Effekts noch umstritten ist. Klar scheint zu sein, dass das Auto nur geringfügig weniger herkömmliches Benzin verbraucht. Aufgrund des Mehrverbrauchs können Fahrer auch nicht entscheidend von Kostenvorteilen profitieren, wenn sie das neue Benzin tanken. Preisvorteile von E10 werden durch den Mehrverbrauch zumindest teilweise kompensiert.

Breite Front gegen E10 im Auto

Neben Umweltschützern haben sich jetzt auch die Kirchen gegen den Kraftstoff E10 ausgesprochen. Ihre Position ist eindeutig: Solange noch Menschen auf der Welt verhungern sei es moralisch unvertretbar, Nahrungsmittel zu verbrennen. Aber auch Umweltverbände, die einer Verwendung von Nutzpflanzen zur Energiegewinnung weniger kritisch gegenüber stehen, wenden sich entschieden gegen die Verwendung als Sprit für das Auto.

Verbrennungsmotoren nutzen Biomasse deutlich schlechter als beispielsweise Biomassekraftwerke oder Heizungen. Wenn schon Lebensmittel verbrannt werden, so ihre Argumentation, dann sollte das mit größtmöglichem Nutzen geschehen.

Geld-Magazin.de, 08.04.2011