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Ineas-Kunden: So geht es weiter

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Rund 50.000 Kunden von Ineas und LadyCarOnline in Deutschland sind von der Insolvenz des niederländischen Versicherers betroffen. Wochenlang herrschte Verunsicherung, nun ist das weitere Vorgehen klar.

Tipps für Ineas Kfz-Versicherungskunden

Dass schon seit Wochen kein Neugeschäft mehr abgeschlossen wurde, versteht sich von selbst.

Eröffnung Insolvenzverfahren klärt Sachlage

Im August wurde ein Sonderinsolvenzverfahren nach niederländischem Recht über das Versicherungsunternehmen International Insurance Corporation (IIC) N.V. (und damit auch die Kfz-Versicherungsmarke Ineas) eröffnet. Und die Insolvenzverwalter wurden vom Landgericht Amsterdam am 4. August 2010 beauftragt, alle Versicherungsverträge vorzeitig, zum 31. August 2010, zu kündigen. Die Insolvenzverwalter Pannevis und Versteeg sollen die Interessen aller Gläubiger der IIC, zu denen auch die Versicherungsnehmer von Ineas in Deutschland gehören, vertreten.

Ineas-Kunden sollten jetzt wissen:

  • Alle Kunden wurden schriftlich über das Vertragsende informiert.
  • Die Abwicklung der Versicherungsverträge (einschließlich Weitergabe der SF-Klasse an Folgeversicherer) beginnt im September 2010.
  • Prämien müssen  von den Kunden anteilig bis 31. August 2010 gezahlt werden.
  • Wann und in welcher Höhe zuviel gezahlte Prämien zurückgezahlt werden können, steht noch nicht fest.
  • Alle versicherten Schäden, die bis einschließlich 31. August 2010 eintreten, sind weiterhin vom Versicherungsvertrag abgedeckt. Das heißt aber noch nicht allzu viel, denn:
  • Ob und in welcher Höhe Zahlungen aus der Insolvenzmasse auf berechtigte Versicherungsansprüche geleistet werden können, steht allerdings noch nicht fest.
  • In Deutschland können Geschädigte von Haftpflichtfällen ihre Ersatzansprüche gegenüber einem Entschädigungsfonds geltend machen. Für Kaskoschäden gibt es leider keinen vergleichbaren gesetzlichen Schutzschirm.
  • Die Befriedigung von Forderungen der Gläubiger der IIC erfolgt in der gesetzlichen Rangordnung.

In den letzten Wochen herrschte auch Verunsicherung, weil die Sparkassen Direktversicherung die Ineaskunden anschrieb und ein Folgeangebot unterbreitete. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen rief - scheinbar in Unkenntnis der Sachlage - sogar zu massivem Protest dagegen auf. Fakt ist aber, dass die Insolvenzverwalter im Sinne der Ineaskunden  in Deutschland mit eben der Sparkassen DirektVersicherung  extra ein für die Versicherungsnehmer vorteilhaftes sein sollendes Versicherungspaket für eine Anschlussversicherung ab dem September 2010 ausgehandelt hatten. Das ging wohl aus dem Kundenanschreiben nicht hervor, sodass sich viele Betroffene irritiert an die Verbraucherschützer wandten.

Natürlich können sich Ineas-Versicherungskunden auch über Online-Kfz-Rechner das für sie günstigste Angebot heraussuchen. Handeln sollten sie aber schnell, denn sonst besteht ab 1. September kein Versicherungsschutz mehr fürs Auto!

Geld-Magazin.de, 25.08.2010