Noch vier Wochen: Kfz-Versicherung wechseln

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Im letzten Jahr wechselten rund eineinhalb Millionen Autobesitzer ihre Kfz-Versicherung. Derzeit buhlen die Versicherungsanbieter wieder mit günstigen Angeboten um die Kunden. Dass man allerdings nicht jeder Verlockung folgen, sondern sich umfassend informieren und vergleichen sollte, zeigt die Erfahrung.

© Birgit Reitz-Hofmann - Fotolia.com

Stichtag: 30. November

Alle, die zu einer anderen und/oder  günstigeren Kfz-Versicherung wechseln wollen, haben jetzt noch vier Wochen Zeit: Eine Kündigung der aktuellen Autoversicherung ist noch bis zum 30. November möglich. Erforderlich ist ein Kündigungsschreiben, das bis zum Stichtag bei der Versicherung eingegangen sein muss. Wenn keine Kündigung eingereicht wird, verlängert sich der Vertrag automatisch um ein weiteres Jahr.

Außergewöhnliche Kündigung

Aber auch nach dem 30. November ist eine Kündigung möglich. Werden die Prämien für den Versicherungsvertrag angehoben, obliegt dem Versicherten ein außerordentliches Kündigungsrecht. Der Versicherte hat dann einen Monat ab der Bekanntgabe der Beitragserhöhung Zeit, seine Kündigung zu schreiben. Die Prämien für das neue Jahr werden meistens Ende November zugestellt, so dass es also auch im Dezember noch eine Wechselmöglich gibt.

Gründe für den Kfz-Versicherungswechsel

Am häufigsten geben Kunden einen günstigeren Beitrag als Wechselgrund an. Besonders durch die Internet-Tarife von vielen Versicherungsanbietern geraten die Prämien unter Druck. Versicherte, die ebenfalls an einen Wechsel denken, sollten sich im Vorfeld ausreichend informieren und vergleichen.

Das Online-Vergleichsportal Aspect-Online.de hat einen Index, die „Car Insurance Database Carinda“, entwickelt und herausgefunden, dass der Preisunterschied zwischen dem günstigsten und dem teuersten Versicherungsanbieter im September 898 Euro betrug.

Mangelnder Service kann ein weiterer Grund für einen Wechsel sein. Oben auf der Wunschliste steht eine kostenlose Hotline, die an allen Tagen des Jahres erreichbar ist. Dies ist besonders im Schadenfall wichtig, denn die Kunden möchten zügig ihren Schaden reguliert wissen und bei Streitigkeiten unterstützt werden.

Noch ein Grund kann das Leistungspaket sein: Wie verhält sich die Versicherung im Fall einen Totalschaden? Wie hoch ist die Neupreisentschädigung oder die Gebrauchtwagenentschädigung? Als neuster Trend ist eine spezielle App zu verzeichnen: Der Versicherte kann einen Unfall direkt an die Kfz-Versicherung übermitteln. Zusätzlich nimmt er Fotos und Sprachaufnahmen auf, wodurch Rechtssicherheit hinsichtlich des Unfallhergangs entsteht.

Checkliste für den Kfz-Versicherungswechsel

Der erste Schritt für den Kfz-Versicherungswechsel ist die rechtzeitige Kündigung der bestehenden Versicherung. Dann sollte man sich verschiedene Versicherungen anschauen, Angebote reinholen und vergleichen. Hierfür bietet sich ein Kfz-Versicherungsvergleichsrechner an.

Für den Vergleich sollte man sämtliche Informationen parat haben: Schadensfreiheitklasse, Herstellerschlüsselnummer und Typschlüsselnummer. Ebenso sollte man individuelle Merkmale (beispielsweise Zweitfahrzeuge, Garage, Wenigfahrer) gewissenhaft berücksichtigen, da fehlerhafte Angaben im Schadenfalls Leistungskürzungen oder Strafprämien nach sich ziehen können.

Viele Versicherungen bieten auch spezielle Zusatzleistungen und Extras an, die man genau prüfen sollte, da der Kunde nicht unbedingt alles braucht, was ihm da angeboten wird. Entscheidend sollten letztlich das Preis-Leistungsverhältnis der Tarife und nicht irgendwelche Angebote sein.

Wer sich für eine Selbstbeteiligung bei der Haftpflicht- oder Kaskoversicherung entschließt, kann die Kosten für die Kfz-Versicherung zusätzlich reduzieren. Am besten einfach ein paar Varianten durchrechnen.

Geld-Magazin.de, 01.11.2010