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Finanzkrise: auch Krise in der Schifffahrt?

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Rubrik: Aktuell

 

Die Finanzkrise hat vor allem die Geldanleger getroffen. Wenn schon "normale Anlagen" wie Tagesgeldkonten nicht mehr sicher sind (das Thema ausländische Anbieter und Einlagensicherung wurde "vor" Kaupthing Edge doch ignoriert, und nur der Zinssatz gesehen), wie sieht es dann mit noch etwas außergewöhnlichen Anlageformen aus? Wie wirkt sich die Finanzkrise z.B. auf den Markt der Schiffsbeteiligungen aus?

Foto: Schiffsbeteiligungen.com

In den letzten Monaten häufen sich die Negativmeldungen, letzte Woche ging es dann "Schlag auf Schlag" - ein Unternehmen, eine Branche nach der anderen kam mit schlechten Nachrichten.  Allianz - Verluste wegen der Dresdner Bank, Postbank - Minus, BASF - Verluste und Kurzarbeit, Opel - Rettung?, SAAB - insolvent .....

Auch aus dem Markt der Schiffsbeteiligungen und der Schifffahrt selbst kamen negative Schlagzeilen; denn auch diese Branche leidet natürlich unter der Krise. Dies wird besonders deutlich durch große Anzahl von beschäftigungslos liegenden Containerschiffen. Die Frachtraten und die Charterraten in diesem Bereich haben im Vergleich zum Vorjahr um rd. 70 Prozent nachgegeben. Der Verfall der Charterraten in der Containerschifffahrt ist so drastisch, dass ein kostendeckender Einsatz der Schiffe momentan nicht gewährleistet ist.

Trotzdem unterliegt die Schifffahrt eigenen Markt- und Sachzwängen in ihrer Entwicklung, die dazu führen können, dass sie sich schneller erholen könnte als andere Wirtschaftszweige. Rund 95 % des Welthandels wird mit Schiffen betrieben ... also muß sich die Krisenproblematik zwangsläufig über kurz oder lang selbst regeln. So gab es in den letzten 20 Jahren vier Krisen in der Schifffahrt, die immer nur von einer gewissen Dauer waren und sich von selbst wieder gelegt haben.

Weitere Hintergünde, warum z.B. die Banken mit ihrer extremen Kehrtwendung und der aktuellen Risikoaversion zur Schiffahrtskrise betrugen, lesen Sie hier.

Der Branchenexperte, Michael Rathmann von MIRA, meint dazu: "Die Eigendynamik, mit der sich die Schifffahrt in der Vergangenheit immer wieder am eigenen Schopf aus dem Sumpf gezogen hat, könnte auch dieses mal wieder greifen. Dies zeigen Erfahrungswerte aus vergangenen Schifffahrtskrisen. Der Klassiker ist in den Bemühungen von Charterern zu sehen, auf dem gegenwärtigen Charterniveau möglichst langfristige Charterverträge mit Verlängerungsoptionen abzuschließen. Dabei liegt die Rate für den Optionszeitraum in der Regel etwas über der Rate des Charterzeitraumes. Natürlich können Kritiker entgegenhalten, dass die Optionen nicht ausgeübt werden müssen, aber die Erfahrungswerte der Vergangenheit weisen genau dieses Verhaltensmuster der Charterer auf. Sie versuchen, sich längerfristig günstig einzudecken, dieses Verhaltensmuster war schon in den letzten Krisen der Schifffahrt zu beobachten.

Geschichte wiederholt sich und wir stehen vor einem solchen Wendepunkt der Marktentwicklung. Erste Seitwärtsbewegungen im Verfall der Charterraten sind erkennbar und sicherlich darf man auf die Entwicklung des Chartermarktes 2009 ein paar Wochen nach Chinese New Year gespannt sein. Dieses Datum ist zum Beginn des Frühjahrs der Wendepunkt in der Nachfrage nach Transporttonnage."

Durch fehlende Kredite kam es zu Stornierungen von Neubauten, was sich kurzfristig natürlich negativ darstellt. Andererseits ist es eine Chance: denn das Angebot an Schiffen fällt nicht so hoch aus, wie es allgemein befürchtet wurde. Dadurch wird etwas Druck aus dem Markt genommen und die Auslastung der vorhandenen Schiffe wird zwangsläufig besser.

Von der derzeitigen Krise sind vor allem Schiffe betroffen, deren Charterverträge gerade jetzt auslaufen. Aktuell in der Krise ist es schwierig, Beschäftigung zu kriegen. Aber es sind nicht alle Schiffe gleichermaßen davon betroffen. Der Markt für Produktentanker präsentiert sich in glänzender Verfassung. Experten sehen den Markt für die nächsten Jahre sehr stabil. Erste positive Tendenzen kann man auch im Bereich der Massengutschiffe erkennen, weil Rohstoff abhängige Länder wie China und Indien wieder anfangen, Rohstoffe zu importieren.

Auch die Experten von finanzwelt.de sind positiver Stimmung; im Newsletter vom 20.3. heißt es: "Wenn es um die Prognose weltweiter wirtschaftlicher Entwicklungen geht, wird dem Baltic Dry Index (BDI) die Funktion eines vorlaufenden Konjunkturindikators zugesprochen. Der Index misst die Frachtpreise auf den internationalen Standardrouten für das Verschiffen von Massenfrachtgütern wie beispielsweise Rohstoffen. Die Verschiffungskosten für Rohstoffe, als Vorstufe zur Produktion, gelten als ein guter Anhaltspunkt für die Entwicklung des Welthandels auf den weiteren Produktionsstufen. Im Dezember 2008 verzeichnet der BDI mit 663 Punkten seinen Tiefstand. Mittlerweile steigt die Nachfrage nach Tonnage aber wieder an und der Index notiert bei 2122 Punkten, was einer Erholung von etwa 220 Prozent entspricht. Damit befindet sich der Index zwar immer noch auf niedrigem Niveau, die Entwicklung zeigt aber auch, wie schnell eine Erholung stattfinden kann. „Nach einer seit Juni 2008 andauernden steilen Talfahrt des Baltic Dry Index scheint das Wendemanöver gelungen zu sein", kommentiert Björn Meschkat die Entwicklung. „Daraus sollten sich auch Impulse für den Zweitmarkthandel mit geschlossenen Schiffsbeteiligungen ergeben."

Alle Zeichen stehen also positiv, sich diese Anlageform - als Beimischung für ein gut gestreutes Portfolio - näher anzusehen. Unter Steuergesichtspunkten (Stichwort Tonnagesteuer, keine Abgeltungssteuer) sind Schiffsbeteiligungen auf jeden Fall interessanter als z.B. Aktien.  

Einer der besten und renommiertesten Anbieter im Segment Schiffsbeteiligungen ist der Spezialvertrieb MIRA Gmbh&Co KG; die erfolgreichste Beteiligung in deren Portfolio hat z.B. 4 Jahre hintereinander 26 % des eingezahlten Kapitals wieder ausgeschüttet.


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