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Oldtimer als Hobby

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Vielgeliebt, oft gehasst: Der Citroen 2 CV, oder liebevoll "Ente" genannt. Meist hingebungsvoll vom Besitzer gepflegt, sieht man doch noch häufiger mal eine über unsere Straßen "watscheln" - flitzen kann man ja nicht sagen .... Dieses Mal Hobby des Monats: Alles rund um Oldtimer.

Citroen 2 CV - die Ente ist ein klassischer Oldtimer

Foto: Autobild.de

Aber was ist eigentlich ein Oldtimer?

Definition des Oldtimers

Das Auto muss mindestens 30 Jahre alt sein, einen mechanischen Antrieb haben, nicht zur täglichen Nutzung ausgerichtet sein. Es muss in einem historisch korrekten Zustand erhalten und gewartet werden. Das ist die seit November 2008 gültige Definition des Weltverbandes FIVA.

Damit würden aber schon wieder fast alle "Enten" ausscheiden - das Alter hätten sie zwar, aber die meisten werden im Alltag noch genutzt ....

In Deutschland ist ein weiteres Kriterium das H-Kennzeichen, das der Wagen nur nach einem "Oldtimer-Gutachten", mit mindestens Note 3, erhält. Umbauten, die den Originalzustand veränderten, müssen demnach zeitgenössich sein, oder mindestens 20 Jahre alt, oder der Sicherheit / dem Umweltschutz dienen.

"Sammeln" von Oldtimern

Dem echten Sammeln steht der Platzbedarf und der Preis entgegen. Es sind nun mal keine Briefmarken (Platz) oder Überraschungseier-Figuren (Preis). Deshalb haben die Wenigsten mehr als einen oder zwei Oldtimer. Denn meist hat man dann ja auch noch ein Auto für den Alltagsverkehr.

Aufbewahrung der Sammlerstücke

Oldtimer werden nicht einfach "aufbewahrt". Sie stehen natürlich (hoffentlich!) in einer trockenen Garage, mit Schutzüberzug, bestens eingefettet und poliert.

Regelmässige Kontrolle der Funktionen ist Pflicht, vor allem wenn man an Oldtimer-Rallyes teilnehmen will.

Auch verrostete, verdreckte Autos können aber eine Chance haben, wie Anfang des Jahres die Versteigerung eines Bugattis zeigte. Der war wirklich ein Wrack, lag seit 73 im Lago Maggiore, stammte ursprünglich als Bugatti Brescia Type 22 aus 1930 .... und erzielte 260.500 Euro!

Youngtimer

Was ist denn nun mit den "modernen Klassikern"? Autos, die jünger als 30 Jahre sind, nennt man Youngtimer. Ein rasantes Beispiel dafür ist der McLaren F1, der 1997 mit genau 69 Exemplaren auf den Markt kam. Listenpreis 1,2 Mio. US-Dollar, ist einer 2009 für 4,1 Mio. US-Dollar versteigert worden.

Ähnlich gute Chancen - allerdings auf kleinerem Ausgangsniveau - sprechen Experten Modellen von Jaguar oder Aston Martin zu. Daneben verspricht der Mercedes SLK, vor allem seltenere Cabrio-, Roadster- oder Coupé-Varianten, zu einem gesuchten Oldtimer zu werden.

Welche Oldtimer soll man kaufen?

Das hängt von der Zielsetzung, die man mit dem Hobby Oldtimer hat, ab. Will man den Wagen nur als Geldanlage, dann sollte man sehr gezielt aussuchen. So musste zum Beispiel der Ferrari 365 GTB/4 Daytona einen Wertverlust von rund einem Drittel gegenüber seinem Höchststand Ende der 80er Jahre hinnehmen, weil er als "Geheimtipp" galt und zum Spekulationsobejekt wurde.

Besser ist es, sich mit "Herzblut" "seinen" Traumwagen auszuwählen. Das kann der niedliche Twingo, oder ein Fiat 500 sein, ein Mini oder früher auch ein VW Käfer. Eben ein Auto mit "Charakter", kein 08/15-Fließbandprodukt.

Auch der Porsche Carrera beispielsweise hat eine rasante Wertentwicklung hinter sich, während der 944 dazu stark abfiel - der 911 hatte einfach mehr "Porsche-Stil". Ein Carrera RS in Zustand "2" kostete 1995 rund 40.000 Euro, heute ist er bei 200.000 Euro.

Was neben Originalität auch zählt: Die Seltenheit. Wieviele Exemplare wurden gebaut? Und Cabrios steigen stärker im Preis als Limousinen. Beispiel: Ein 280 SE, Baujahr 1967, Zustand "1", kostet als Limousine heute 25.000 Euro, als viersitziges Cabrio dagegen 100.000 Euro.

Wie groß ist der Oldtimer-Markt?

2009 wurden in Europa Oldtimer für 16 Milliarden Euros gehandelt, auf Deutschland entfielen rund 25 %, nämlich 4 Milliarden. 164.000 Oldtimer (gemessen am H-Kennzeichen) gibt es hierzulande, das ist eine Verdreifachung in den letzten 10 Jahren. Das zeigt den wachsenden Markt, denn Grund für dieses Wachstum ist nicht, dass weniger Autos verschrottet werden (eher das Gegenteil, Abwrackprämie sei Dank...), sondern dass es immer mehr Oldtimerfans gibt.

Teil 2: Wichtige Links zum Oldtimer (sammeln und fahren) 
Teil 3: Lohnen sich Oldtimer als Geldanlage?