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Aufgeräumt: 4 Mythen über Wohn-Riester

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Rubrik: Aktuell

 

2008 wurde die Riester-Altersvorsorge um die "Eigenheimrente" erweitert - auch Baufinanzierungen und Bausparverträge können seitdem als "Riester" angeboten werden. Es gibt dazu aber einige Mythen, die klargestellt gehören.

Mythos 1: Wohn-Riester lohnt sich nicht 

So pauschal ist das schlichtweg falsch!
Die Förderung über Wohn-Riester ist besonders interessant für Kunden, die dauerhaft von der steuerlichen Absetzbarkeit der Beiträge profitieren. Hierdurch kann - sofern die Steuerstattung zur Sondertilgung genutzt wird - die Laufzeit der Darlehen erheblich verkürzt werden.
Wenn dann die frühzeitig eingesparte monatliche Rate weiter investiert wird, können diese Kunden sich neben dem lastenfreien Wohneigentum noch freies Vermögen aufbauen.
Kunden, bei denen sich die Finanzierung erst unter Einrechnung der Zulagen überhaupt rechnet, sollten allerdings wirklich die Finger davon lassen.

Zur Erinnerung: Die Riester-Zulage beträgt als Grundzulage 154 €, die Kinderzulage 185 € für jedes kindergeldberechtigte Kind, und für nach dem 1.1.2008 geborene Kinder sogar 300 € jährlich.
Zusätzlich gibt es über die Steuererklärung die Steuern auf den gesamten Beitrag inklusive Zulagen zurück – für 2008 können bis zu 2.100 Euro geltend gemacht werden. Dabei wird die erhaltene Zulage von der Steuerersparnis abgezogen.
Junge Leute (am 1.1. des Jahres des Vertragsabschlusses noch nicht 25 Jahre alt) erhalten bei Erstabschluss eines Riester-Vertrages einen einmaligen Bonus in Höhe von 200 Euro.

Mythos 2: Gute Zulage jetzt, aber die hohe Steuerbelastung im Alter macht die Rendite kaputt

Alle Berechnungen zeigen die Vorteilhaftigkeit der Wohn-Riester-Förderung. Hier nehmen wir ein Beispiel des Riesterexperten Olaf Michel, Sparkasse Witten:
"Nehmen Sie einen 35 Jahre alten ledigen Immobilienkäufer, der (inkl. Nebenkosten) 200.000 Euro in eine selbstbewohnte Immobilie investiert. Unterstellt wird ein Jahresbruttoeinkommen in Höhe von 50.000 Euro. Wenn er diese Immobile "klassisch" finanziert (Annuitätendarlehen ohne Riester - Förderung und KfW) hat er diese in 29 Jahren und 7 Monaten getilgt. Nutzt er ein Riester-Annuitätendarlehen (KfW unverändert), dann hat er die Darlehen bereits in 23 Jahren und 3 Monaten getilgt. Investiert er nun die freie monatliche Rate und erzielt 4 Prozent Verzinsung, kann er sich ein zusätzliches Vermögen in Höhe von rund 45.000 Euro aufbauen."

Mythos 3: Riester-Baudarlehen ja, Riester-Bausparen lohnt sich aber wirklich nicht 

Ein gern und oft zitiertes Argument der Versicherungs- und Fondswirtschaft. Aber durch ständige Wiederholungen wird es auch nicht wahrer.
Jeder Sparer muss für sich selbst die geeignete Form der Altersvorsorge herausfinden. Dabei kann ein Bausparvertrag durch seine absolute Planungssicherheit besser sein als eine Versicherung mit niedrigem Garantiezins, oder Riester-Fondssparen mit Kursrisiko (zwar geringer als beim "normalen" Fondssparen, aber doch vorhanden).
Und die eigenen 4 Wände, bzw. das "mietfrei wohnen im Alter" ist ein sehr schwerwiegendes Argument pro Riester-Bausparvertrag.

Mythos 4: Es gibt sowenige Anbieter, deshalb muss das Angebot schlecht sein

Nur weil eine Auswahl geringer ist, heißt das doch nicht automatisch, dass die Angebote alle schlecht sind?! Der Gesetzgeber hat es mit den Ausformulierungen zu Wohn-Riester "sehr gut" gemeint, sprich die Abläufe, um auch allen Anforderungen wie Verteilung der Abschlußkosten auf 5 Jahre, Kapitalerhalt, Besteuerung im "Entnahmezeitraum" gerecht zu werden, sind sehr kompliziert. Dazu gibt es auch die Auflage, dass man seinen bestehenden Riester-Vertrag zu einem anderen Anbieter "umziehen" kann, und die Kriterien / Vertragsbestandteile übernommen werden müssen.
Das ist in den Baufinanzierungs- oder Bausparvertragsabläufen (Stichwort: Bausparkollektiv) nur sehr schwer und komplex umsetzbar. Diejenigen Anbieter, die es gemeistert haben, verdienen ein Lob als Vorreiter.

Natürlich können Sie warten, bis noch mehr Anbieter auf den Markt kommen. Aber dadurch werden die bestehenden Angebote weder besser noch schlechter.

So erkennen Sie, wann sich eine Riester-Baufinanzierung lohnt.

Und diese Riester-Bausparverträge haben wir bereits getestet:
Riester Bausparen BHW
Riester Bausparen Schwäbisch Hall

Mehr Infos allgemein zu Wohn-Riester hat die Bausparkasse BHW sehr schön zusammengestellt. 

Geld-Magazin.de, 26.4.2009

 

 


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