DKB-Cash: Das kostenlose Internet-Konto
Sie befinden sich hier: Home > Finanzen > Girokonten
Finanzen > Girokonten

Dispozinsen: Unverändert (zu) hoch

Übermittlung Ihrer Stimme...
Bewertungen: 4.5 von 5. - 2 Stimme(n).
Klicken Sie auf den Bewertungsbalken, um diesen Artikel zu bewerten.
Rubrik: Girokonten

 

Nicht nur bei den Kontogebühren gibt es grosse Unterschiede zwischen den einzelnen Anbietern, sondern auch beim Dispozins. Kunden, die häufiger mal ihr Konto überziehen, sollten hierauf achten. Denn die Dispozinsen generell sind seit 2008 fast unerverändert hoch, während die Zinsen für Geldanlagen massiv gesunken sind.

Girokonto überziehen ist teuer: Banken langen bei Dispozinsen richtig hin

Dieses fast schon dreiste Verhalten vieler Banken, den Dispozins nicht im gleichen Maß wie die Guthabenzinsen zu senken, ruft nun verstärkt auch Kritik von Verbraucherschützern und aus der Politik hervor.

Seit Mitte 2008 hat sich der Leitzins (der Zins, zu dem Banken sich Geld ausleihen können) mehr als halbiert. Die Guthabenzinsen, die die Kreditinstitute zahlen, liegen bei nur noch einem Viertel. Nur nicht die Kreditzinsen, und vor allem nicht der Dispozins. Anfang 2009 lag der Durchschnitts-Dispozins bei rund 12,50 %, seit über einem Jahr liegt er bei rund 11,20 % effektiv. Noch teurer ist es bei geduldeter Überziehung über den eingeräumten Disporahmen hinaus. Dann kostet es im Juli 2010 15,80 % durchschnittlich, vor 1 Jahr 16,00 %.

Der Überblick über die einzelnen Kreditinstitute zeigt fast gar keine Veränderung; die Dispo-Zinssätze sind bis auf wenige Ausnahmen stabil - die teuren Anbieter sind weiterhin teuer, die günstigen sind auch dieselben wie im Vergleich vor 6 und vor 12 Monaten ....

Beim Girokonto-Vergleich Zinsen für Dispo und für Überziehung berücksichtigen

Hier gibt es einmal den "normalem" Dispo-Zins, und dann noch einen sogenannten "Zins für geduldete Überziehungen über das Limit hinaus". Will heißen: Sie haben z.B. einen eingeräumten Dispo von 2.000 Euro. Bis dahin zahlen Sie, wenn Sie ihn durch Verfügungen ausnutzen, den "normalen" Dispo-Zins. Sind Sie schon mit 1.950 Euro im Minus, und jetzt kommt eine Lastschrift über 100 Euro, so kann Ihre Bank / Sparkasse entweder die Lastschrift mangels Kontodeckung zurückgehen lassen, oder sie führt sie aus. Die meisten Kreditinstitute führen sie aus; das nennt man den "Swing", in der Regel beträgt er 1.000 Euro, mit dem man das Girokonto zusätzlich noch überziehen kann. Dies lassen sich die Banken dann aber auch gut bezahlen: mit dem erwähnten, recht hohen "Zins für geduldete Überziehungen über das Limit hinaus".

Beispiel:
Bei der netbank, einer Direktbank mit kostenlosem Girokonto, beträgt der Dispo-Zins 9,00 % p.a. Der Zins für die geduldete Überziehung ist aktuell bei 15,00 % p.a.
Bei der DKB, ebenfalls mit kostenlosem Girokonto inklusive VISA-Kreditkarte, liegt der Dispo-Zins bei niedrigen 7,90 % p.a.. Für geduldete Überziehungen nimmt sie 12,00 % p.a., also 5 Prozentpunkte mehr.

Skatbank und DKB haben die niedrigsten Dispozinsen

Die Skatbank verlangt beim Girokonto 6,00 % p.a., die DKB die erwähnten 7,90 % p.a.
Bei den Direktbanken mit kostenlosem Girokonto ist die ING DiBa mit 9,00 % p.a. noch im Mittelfeld, ebenso die bereits erwähnte netbank - beide Banken hatten seit Jahresbeginn immerhin um 0,50 %-Punkte gesenkt. Teurer ist die comdirect mit 9,90 %

Bei Filialbanken liegen die PSD Niederlassungen vergleichsweise gut: zum Beispiel die PSD Hessen Thüringen mit 8,25 % p.a. Auch die anderen PSD liegen noch (knapp) unter der 10 %-Marke. Besonders günstig ist die PSD Braunschweig mit 7,92 % effektiv.

Die nach eigenen Worten "Discountbank" norisbank liegt mit 12,00 % p.a. nicht gerade preisgünstig. Ebenso langt die Postbank kräftig zu: 12,90 % p.a., und für geduldete Überziehungen 16,90 %.

Teuer sind viele Sparkassen und die Commerzbank

Sparkassen und Volksbanken sind oft traditionell im Dispositionskredit teuer: meist ab 13 % p.a. Die Sparkasse KölnBonn z.B. berechnet 13,24 % p.a. (für geduldete Überziehung 18,49 % p.a.!). Die Commerzbank nimmt ebenfalls 13,24 % p.a, für geduldete Überziehungen 18,74 % - und das schon seit Monaten konstant, während die Guthabenzinsen sinken und sinken.

Positiv: Das Landgericht Frankfurt (Az 2-02 O 3/09) hat im Sommer 2009 entschieden, dass die zusätzlich von der Commerzbank berechnete Gebühr von 5 Euro je Transaktion, wenn der Dispo überzogen wurde, nicht zulässig ist. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Die Bank deckt ihr erhöhtes Ausfallrisiko - das sie ja bewußt durch Inkaufnahme der Überziehung über den eingeräumten Disporahmen hinaus akzeptiert - durch doppelte Einnahmen ab: 1. durch den extrem hohen Überziehungszins und 2. durch Gebühren! Gut, dass das Gericht diese Praxis für unangemessen und rechtswidrig erklärt hat!

Was diese Zins-Unterschiede in Euro ausmachen ...

Die Spannbreite bei Dispo-Zinsen liegt seit Monaten bei 6,00 % bis 13,99 %. Oder in Euro ausgedrückt: Wenn Sie im Monat 10 Tage Ihr Konto mit 500 Euro überziehen, zahlen Sie bei der DKB dafür 1,10 Euro im Monat. Bei der Commerzbank dagegen haben Sie runde 67 % mehr, nämlich 1,84 Euro, an Kosten!

Falls Sie also öfter mal den Dispo nutzen, sollten Sie beim Kontovergleich nicht nur auf die Gebühren schauen, sondern sich ein Konto mit geringem Dispozins suchen.

Geld-Magazin.de, 26.07.2010

 


Preisunterschiede über 100 Euro p.a.?

Wieviel zahlen Sie für Ihr Girokonto? Und wieviel müssten Sie höchstens zahlen? Laut FINANZtest 7/2009 könnten viele Girokonto-Kunden bis zu 100 Euro im Jahr sparen!

Vergleichen Sie hier.