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Statt Darlehen Omas Goldschmuck verkaufen?

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Rubrik: Kredite

 

Bei dem aktuell hohen Goldpreis sehr verlockend als Alternative zum Dispo oder einen Kleinkredit: den Goldschmuck verkaufen. Denn häufig hat man etwas geerbt, oder alten Schmuck, den man heute nicht mehr trägt. In den Anzeigen der Tageszeitungen hört es sich toll an: "Gold wird Bargeld", "Sofort Bargeld für Ihr Gold" ... lohnt sich das?

Bargeld für Gold

Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Hüten Sie sich vor überhöhten Erwartungen!

Denn mit der Aufforderung "Profitieren Sie vom hohen Goldpreis!" werden Hoffnungen auf schnelle Euros geweckt, die dann bei der Wertermittlung sehr schnell zertrümmert werden.

Die Wertermittlung findet nach Gewicht statt, Schönheit & Ausarbeitung des Schmucks zählen überhaupt nicht. Und dann wird der Goldgehalt bewertet.

Beispiel eines Anbieters, marin-goldankauf.de:
Hier bleibt für eine Panzerkette aus 333 Gold, Länge 40 cm, Gewicht 20 Gramm ein zu zahlender Goldpreis von 7,53 Euro je Gramm übrig. Das wären 150,60 Euro.

Ein anderer Goldaufkäufer, Altgold verkaufen.de, nennt nicht die Grammpreise für die einzelnen Legierungen, sondern man kann sich im Beispielrechner gleich den Ankaufspreis ausrechnen. Für die Kette wären es "ca. 150 Euro".

Bei der Scheideanstalt gibt es 6,93 Euro je Gramm für die Kette, also 138,60 Euro.

Wie fast alle Goldankäufer werben die Anbieter damit, keine Gebühren zu berechnen - diese sind in der Regel im Ankaufskurs bereits eingerechnet. 

Die bewußte Goldkette hat übrigens neu 850 DM, also runde 428 Euro, gekostet. Zum "Bargeld für Gold"-Angebot würde sie also nur noch rund 35 %  einbringen. Damit hat sich der "Verwertungswert" im letzten halben Jahr erhöht, denn letzten Sommer hätte es nur runde 130 Euro gegeben. Damit folgen die Ankäufer von Gold schon der Entwicklung des Goldpreises generell.

Fazit: Schneller Euro beim Goldankauf ja, hoher Wertverlust

Wenn man schnell Geld braucht, und genau weiß, dass man diesen Schmuck nicht mehr braucht, dann kann der Verkauf durchaus Sinn machen. Rechnen Sie aber damit, bei weitem nicht den Kaufpreis zu erhalten. Und Sie müssen ganz schön viel Gold "heranschaffen", damit Sie einen höheren Betrag an Bargeld erzielen. Für z.B. 3.000 Euro müssten Sie 270 Gramm 585-Gold verkaufen - das macht bei einem Durchschnittsgewicht eines Ringes von 10 Gramm bzw. einer Kette von 20 Gramm 27 Ringe, oder 13 Ketten, 1 Ring.

Als Alternative zum Pfandleiher bietet sich der Verkauf an, wenn Sie wie gesagt den Schmuck (oder das Zahngold, wobei das wirklich sehr wenig wiegt) nicht mehr benötigen. Denn das Pfandhaus berechnet hohe Gebühren, hat auch vergleichsweise niedrige Beleihwerte (Gold wird auch nach Gewicht beliehen) ... aber Sie erhalten Ihre Stücke zurück.

Geld-Magazin.de, 29.1.2010