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Produkt im Test - fest&fonds der comdirect

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"Intelligenter Mix, ideal zum Steuernsparen" - so die Werbung der comdirect für ihr Kombinationsprodukt aus Festgeld 6 Monate zu 7 % und Fonds. Lohnt sich der Mix?

Foto: comdirect

Das Produkt ist eine 50:50-Kombination aus einem Festgeld für 6 Monate zu dem weit über Marktdurchschnitt liegenden Zinssatz von 7 %, danach verzinst als Tagesgeld. Für die andere Hälfte müssen Fondsanteile, wählbar aus bis zu 10 "Qualitätsfonds", gekauft werden.

Die Mindestanlage beträgt 3.000 Euro, also 1.500 Euro für die Fondsanlage. Die Mindestanlage je Fonds beträgt aber auch 1.500 Euro, sodass eine Streuung erst bei wesentlich höheren Anlagebeträgen möglich ist.

Das Fondsangebot ist breit gestreut, reicht von Aktienfonds, Fonds mit Edelmetallen, Rentenfonds über Dachfonds mit offenen Immobilienfonds ... also für jeden etwas. Die Auswahl daraus soll der Anleger wohl selbst treffen, zumindest im Internet. Die Performance für 1 Jahr ist - bis auf zwei Fonds - negativ, sie reicht von plus 5,71 % bis minus 33,33 %. Dies ist allerdings nicht allein negativ zu sehen, da die Börse ja insgesamt unter Druck war.

Kritischer sind die mit der Fondsanlage verbundenen Kosten zu sehen. comdirect wirbt mit "50 % Discount auf den Ausgabeaufschlag". Klingt gut, bedeutet aber immer noch zwischen 1,5 % und 2,625 % Ausgabeaufschlag. Der geht zu Lasten des Zinsertrages aus dem Festgeld.

Und was gar nicht erwähnt wird: die Managementgebühr, bzw. sonstige Depot-/Verwaltungsgebühren. Der teuerste Fonds kommt hier locker auf insgesamt nochmal über 2 % Gebühren p.a.

Zwei Musterrechnungen machen es deutlich:

  1. Kauft der Anleger den HSBC Trinkaus Top Invest-Fonds, so muß er 1,5 % Ausgabeaufschlag und 1,30 % Managementfee berücksichtigen. Das heißt, rein aus dem Festgeld, und wenn der Fonds 0 % Wertzuwachs hat, kommt eine rechnerische Rendite von 1,35 % heraus - vor Steuern.
  2. Beim BGF World Mining Funds, dem nach 1 Jahresentwicklung mit plus 5,71 % besten Fonds, kommen 2,5 % (reduzierter!) Ausgabeaufschlag, sowie 1,50 % Managementfee dazu. Bei wiederum unterstellten 0 % Wertzuwachs reden wir von 0,26 % Rendite.

(Zur Vereinfachung wurde unterstellt, dass alle Zahlungsströme zur selben Zeit fließen. In Realität werden erst die Kosten für den Ausgabeaufschlag fällig, nach einem halben Jahr fließen die Zinsen für das Festgeld, und bei Verkauf die Gebühren für den Fonds).

Nach Ablauf des halben Jahres wird das Festgeld zu den dann gültigen Tagesgeldzinsen verzinst, und den / die Fonds hat der Kunde - und kann sie zu einem ihm genehmen Zeitpunkt verkaufen ... und zahlt bis dahin schön die Gebühren für den / die Fonds. Wenn die Börse hervorragend läuft, ein gutes Geschäft. Aber danach sieht es zur Zeit nicht unbedingt aus.

Das "Steuer sparen"-Argument sollte hier nicht den Blick auf die Rendite und das Risiko der Anlage trüben.

Geld-Magazin meint: beim Nachrechnen ein riskantes Angebot          

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Link zum Angebot comdirect fest&fonds

24.7.2008 Geld-Magazin.de