Produkt im Test - Girokonto der HVB Willkommenskonto
Die Hypovereinsbank (HVB) will mit ihrem Girokonto als Filialbank den günstigen Direktbank-Angeboten Paroli bieten. Das Willkommenskonto sei ein "komplettes Konto, top Extras, null Kosten, mehrfach ausgezeichnet". Geld-Magazin.de hat das Girokonto unter die Lupe genommen.
Die HVB, korrekter Name Hypovereinsbank, gehört seit einigen Jahren zur italienischen UniCredit Group. Deswegen ist auch das frühere blau/weiße Auftreten gegen den roten Werbeauftritt der UniCredit getauscht worden. Die HVB hat noch rund 650 Filialen in Deutschland.
Die Konditionen:
- Das Willkommenskonto ist kostenlos bei regelmäßigem Lohn- oder Gehaltseingang, für den übrigens keine Mindesthöhe vorgegeben ist
- Inklusive einer ec-Karte und einer Mastercard-Kreditkarte. Positiv: auch die zweiten Karten, für den Partner, sind kostenlos
(Schade, die FC Bayern Mastercard ist nicht kostenlos, sondern nur 18 Euro jährlich erhältlich. Die FC Bayern ec-Karte gibt es kostenlos, ebenso wie verschiedene andere Motive) - Guthabenverzinsung von derzeit 0,7 % bis zu einem Guthaben von 1.500 Euro. Darüber hinaus ist sie Null.
- Der Dispozins liegt mit 10,40 % effektiv p.a. knapp unter dem aktuellen Marktdurchschnitt. Der Zins für über den Disporahmen hinaus geduldete Überziehungen ist mit 15,40 % knackig.
- Für die Bargeldversorgung stehen rund 7.000 deutsche Geldautomaten kostenlos zur Verfügung, da die HVB Mitglied der Cash Group (u.a. Deutsche Bank, Commerzbank) ist. Weltweit sind es 22.000 Automaten.
- Die anderen Leistungen wie Überweisungen, Kontoauszüge usw. sind alles inklusive - nur wenn man seinen Kontoauszug per Post zugeschickt erhält, kostet das 1 Euro pro Stück.
Soweit die Vorteile. Wo sind die Haken? Erstens muss man einen Spardauerauftrag über mindestens 25 Euro monatlich einrichten, auf ein Sparkonto mit derzeit "bis zu" 1,7 % p.a. Verzinsung. Genauer hingeschaut: Bis 2.500 Euro sind es 0,9 %, danach geht es in kleinen Schritten nach oben und ab 25.000 Euro Sparguthaben hat man dann 1,7 %. Wer spart aber bitte schön heutzutage mit Monatsraten 25.000 Euro an und läßt sie dann auf einem Sparkonto mit 3-monatiger Kündigungsfrist herumliegen? Denn da kann man ohne rechtzeitige Kündigung maximal 2.000 Euro innerhalb von 30 Tagen verfügen - bei Konditionen, die Direktbanken für ein Tagesgeldkonto bieten. Aber gut, man kann ja immer ein paar Monatssparraten auflaufen lassen, und dann vom Sparkonto auf ein besser verzinstes Anlagekonto umdisponieren.
Zweitens: Kein monatlicher Gehaltseingang oder Sparrate kleiner 25 Euro - dann werden 7 Euro Kontoführungsgebühr pro Monat berechnet.
Drittens ... gibt es auch bei Durchsicht des Preis-/Leistungsverzeichnisses keine weiteren negativen Punkte.
Fazit: Ein solides kostenloses Angebot. Positiv das große Filialnetz, mit dem die HVB gegenüber Direktbanken punktet. Nur durchschnittlich sind leider die Zinssätze - im Vergleich zur Direktbankkonkurrenz. Im Vergleich zu anderen Filialbanken ist das HVB Willkommenskonto top.
Geld-Magazin.de sagt deshalb auch "empfehlenswert für Filialbankkunden"
Link zum Angebot HVB Willkommenskonto
Geld-Magazin.de, 26.10.2009