Produkt im Test - Konto-Schutzbrief der CosmosDirekt
Übermittlung Ihrer Stimme...
Von einem Leser wurde Geld-Magazin.de gebeten, den Cosmos Direkt Kontoschutzbrief kritisch zu prüfen. Ist ein solches Angebot "vor dem Hintergrund ständig steigender Kriminalität im Bereich Kreditkarten bzw. Internetbanking" sinnvoll und sein Geld wert? Hier das Ergebnis:
Logo: cosmosdirekt.de
Zuerst das Produkt selbst: Der Konto-Schutzbrief versichert die Risiken eines Vermögensschadens auf Ihrem Konto (bzw. allen Ihren heutigen und zukünftigen Konten) wie folgt:
- Missbrauch von Kredit-, Bank- oder sonstigen Debitkarten
- Missbrauch von Kartennummern bei Bezahlvorgängen (auch im Internet)
- Missbrauch beim Online-Banking im Internet
- Missbrauch beim Telefon-, Telefax- und E-Mail Banking
- Missbrauch beim Lastschriftverfahren, bei Überweisungsaufträgen und bei Einlösung von Schecks
- Missbrauch bei Barabhebung
- Versicherungsschutz auch bei grob fahrlässiger Mitwirkung der versicherten Person
Dieser Versicherungsschutz gilt weltweit, also auch während eines Urlaubs. Beim Familientarif sind auch die Konten der Familienangehörigen mit versichert.
Gezahlt wird im Schadenfall die festgestellte Entschädigung, bis maximal 50.000 Euro pro Schaden und Jahr.
Der Antrag wird online gestellt, und gilt immer für Laufzeit 1 Jahr, anteiligen Schutz (zum Beispiel nur für die Urlaubszeit) gibt es nicht.
Jahresbeitrag für den Konto-Schutzbrief
Als Single kostet er 24 Euro pro Jahr, der Familientarif schlägt mit 36 Euro zu Buche. Im Vergleich zu den Horrorszenarien von Schadensfällen in der Produktbeschreibung der CosmosDirekt augenscheinlich preiswert.
Haftung des Kontoinhabers / Karteninhabers
Seit November 2009 gelten für einen Missbrauchsfall bei Karten oder Konten folgende Regelungen:
- Sie als Kunde haften nach erfolgter Sperrmeldung für die Karte gar nicht.
- Bevor Sie die Karte sperren lassen, haften Sie
- bei "einfacher Fahrlässigkeit" bzw. wenn Sie kein Verschulden trifft, mit maximal 150 Euro (manche Banken setzen diesen Wert aus Kulanz / Marketinggründen sogar auf Null)
- bei "grober Fahrlässigkeit" bis zur Schadenshöhe.
Wie hoch kann diese Schadenshöhe sein? Bei Kreditkarten gibt es ein Tageslimit für Geldautomatenverfügungen, ebenso bei der ec-Karte. Dies liegt bei 500 oder 1.000 Euro. Und es gibt ein Monatslimit (Umsatzrahmen), das in der Regel im vierstelligen Bereich liegt. Für Girokarten / Debitkarten, die direkt das Girokonto belasten, ist mit Ausschöpfen des Disporahmens Ende. Außerdem schlagen Kartenemittenten in der Regel automatisch Alarm, wenn ein für den Karteninhaber untypisches Einsatzverhalten erscheint (also sonst vielleicht 5 Umsätze im Monat, jetzt auf einmal 3 Einkäufe am Tag, plus Barabhebungen). Dann setzt sich das kartenherausgebende Institut mit dem Karteninhaber in Verbindung.
Schnell Konto- und Kartenumsätze prüfen
Um also einen solch massiven Schadensfall zu erleiden, wie es der Kontoschutzbrief der CosmosDirekt abdecken möchte, müssten Sie also Ihre Karte verlieren, dabei grob fahrlässig handeln (also auch noch die Geheimzahl auf der Karte stehen haben zum Beispiel) und dann zum einen nicht merken, dass die Karte weg ist, und / oder zum anderen tage-/wochenlang nichts von betrügerischen Umsätzen merken.
Bei Kreditkarten kann es auch zu betrügerischen Belastungen kommen, wenn Ihre Kartendaten "abgefischt" wurden, und bei Einkäufen online eingesetzt werden. Hier haben Sie aber immer die Möglichkeit, den Umsatz zurückzugeben bzw. den Beweis anzufordern, dass Sie diesen Umsatz getätigt haben.
Fazit: Nur die ganz mega-Sicherheitsbewußten würden sich nochmals durch diesen Kontoschutzbrief absichern, denn in ganz unwahrscheinlichen Fällen könnte er ja etwas nützen. Der Rest spart sich lieber das Geld, auch wenn der Beitrag nicht teuer ist.
Geld-Magazin.de urteilt: Keine Haken bei dem Konto-Schutzbrief, aber eigentlich überflüssig 
Link zum Angebot CosmosDirekt Konto-Schutzbrief
09.04.2010 Geld-Magazin.de
