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Produkt im Test - Skandia Teddy

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Rubrik: Produkt im Test

 

Bei der Skandia Teddy handelt es sich nicht um einen Plüschbären, sondern um eine fondsgebundene private Rentenversicherung für Kinder. Geld-Magazin.de hat einen kritischen Blick darauf geworfen.

Im Test: Skandia Teddy Police

Foto: Skandia.de

Werbung mit Teddy und Kleinkindern funktioniert. Auch die Argumentation "sorgen Sie heute schon vor, damit Ihr Kind es später gut hat", "nutzen Sie dazu das Kindergeld"... appelliert an den Urinstinkt der Eltern ("ich will beschützen!") und wirkt.

Unter dieser Flagge segelt auch das Produkt Skandia Teddy Police. "Ebnen Sie Ihrem Kind den Weg in eine erfolgreiche Zukunft!"  Aber lohnt es sich rein rational betrachtet für Eltern, für den Nachwuchs eine Teddy Police abzuschliessen?

Produktdetails

Es handelt sich wie gesagt um eine fondsgebundene private Rentenversicherung. Die Laufzeit beträgt mindestens 46 Jahre, die geringste Beitragszahlungsdauer 5 Jahre. Denn das Eintrittsalter des Kindes muss zwischen Null und 14 Jahren sein, der Rentenbeginn ist frühestens zum 60. Lebensjahr möglich.

Der monatliche Beitrag sollte mindestens 35 Euro betragen, im Rahmen einer Sonderaktion bis 30. Juni 2010 ist der Mindestbeitrag 20 Euro. Zuzahlungen ab 500 Euro seien jederzeit möglich - so kann man Taufgeschenke, Geldgeschenke zum Geburtstag oder zur Konfirmation mit einbringen.

Auch die spätere Auszahlung, die Rente, ist flexibel gestaltbar: Einmalauszahlung, Teilauszahlung und Rest monatlich, monatliche Auszahlung.

Der Todesfall ist auch wie normal bei einer Rentenversicherung abgesichert, extra erwähnt "ohne Gesundheitsprüfung".

Wenn das Kind volljährig wird, kann es selbst statt der Eltern in den Vertrag einsteigen. Zwischenzeitliche Auszahlungen seien natürlich möglich - zu einem Preis von 100 Euro je Teilkündigung. 

Bei den Musterrechnungen kommt für eine Zweijährige, mit Monatsbeitrag 35 Euro und Rentenbeginn mit 65 Jahren (also in 63 Jahren!) eine monatliche Rente von 903 Euro heraus, bzw. ein Vertragskapital von 208.532 Euro. Ein heute 2jähriger Junge hätte dasselbe Vertragskapital zu erwarten, aber aufgrund seiner geringeren Lebenserwartung dann eine höhere monatliche Rente, nämlich 939 Euro. Das liest sich auf den ersten Blick beeindruckend.
Dabei wurde allerdings für den Fonds eine jährliche Wertsteigerung nach Kosten von durchschnittlich 6 % unterstellt. Erreicht er dies nicht, dann sinkt auch das zu erwartende Ergebnis.

Als Fonds stellt Skandia verschiedene Optionen, insgesamt mehr als 130, zur Verfügung. Stellvertretend sei der Skandia Garantiefonds SEG 20XX angeschaut. Jährliche Managementgebühr derzeit 1 %, normal 1,7 %, kein Ausgabeaufschlag. Generell fallen bei allen angebotenen Fonds, auch bei den Einzelfonds keine Ausgabeaufschläge an. Daher könnte man ohne Zusatzkosten munter während der Laufzeit zwischen den einzelnen Fondsangeboten hin- und herwechseln. Das ist bei einer Direktanlage in Fonds nicht möglich, hier müssten Sie jeweils den Ausgabeaufschlag (bis zu 5 %) zahlen. 

Laut Skandia ist ein weiterer Vorteil der Skandia Teddy Police im Vergleich zu einer Direktanlage, dass die Erträge aus dem Fonds abgeltungssteuerfrei bleiben.

Produktalternativen zu Skandia Teddy

Zahlt man 63 Jahre lang monatlich 35 Euro in einen normalen Sparplan mit durchschnittlich 6 % Wertsteigerung nach Kosten, so hat man am Ende 276.732,47 Euro. Gegenüber der Skandia Teddy sind das fast 68.000 Euro Unterschied.
Denn neben den Fondskosten sind bei der Teddy Police auch noch die Abschlusskosten und laufenden Kosten für die Rentenversicherung zu berücksichtigen. Der Todesfallschutz, also der Risikoanteil, mindert den monatlichen Beitrag. Nicht die ganzen 35 Euro Monatsbeitrag gehen in den Fondssparplan, sondern entsprechend weniger.

Andererseits ist es beim heutigen Zinsniveau schwierig, einen klassischen Sparplan mit 6 % Rendite jährlich zu finden. Auch wenn die 6 % eine Musterannahme sind, so sind sie in den letzten Jahrzehnten durchschnittlich mit Aktien zu erwirtschaften gewesen, aber nicht mit Banksparplänen. Aktien bedeutet hier im Vergleich die Anlage in Fonds. Ein solcher "ganz normale Fondssparplan", gerne auch direkt in die von Skandia angebotenen Fonds, müsste dann seinen jeweiligen Ausgabeaufschlag "aufholen - das wäre sein Handicap im Vergleich zum Handicap "Risikoabsicherung des Kindes". Denn der Todesfallschutz ist bei einem Neugeborenen, einem Kleinkind eher überflüssig.

Die Skandia Teddy kann dann einen Vorteil ziehen, wenn während der Laufzeit häufig der Fonds gewechselt wird. Auch die derzeitige Abgeltungssteuerfreiheit der Erträge bringt leichte Vorteile für die Fondspolice. Aber wie sieht es aus, wenn die steuerlichen Regelungen geändert werden? Und das kann nach bisherigen Erfahrungen sehr schnell gehen ....

Das Argument, schon heute die Rentenzahlung für einen Zeitpunkt in frühestens 46 Jahren festzuzurren, ist auch nicht unbedingt ein Vorteil. Denn 900 Euro heute hören sich extrem beeindruckend an, aber was sind 900 Euro in 46 Jahren, mit Inflation usw., noch wert? Da wäre es besser - auch für das Kind - flexibler und nicht an ein Produkt gebunden zu sein.  

Geld-Magazin meint: Hier wird gut mit den Urängsten der Eltern gespielt. Ein komfortables Produkt, aber zu lange Bindung.            

(Falls Sie das Bewertungssystem von Geld-Magazin noch nicht kennen, finden Sie eine Erläuterung in den FAQ.)

Link zum Angebot Skandia Teddy

15.06.2010 Geld-Magazin.de