Finanzberater empfehlen Rohstoffe und Immobilien

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Laut einer aktuellen Umfrage sehen Finanzberater derzeit Rohstoffe und Immobilien als die aussichtsreichsten Anlagemöglichkeiten. Rohstoffe (Gold, Silber u.ä.) werden von 61 % als "Kauf" gesehen, nur 5 % meinen "Verkaufen".

Bei Immobilien sehen 11 % einen guten Verkaufszeitpunkt, während für 51 % jetzt ein guter Einstiegszeitpunkt gekommen sei.

Währungen sollten verkauft (36 %) bzw. gehalten (44 %) werden. Anders sieht es bei Anleihen aus - 45 % plädieren für "Halten" und weitere 43 % sehen einen guten Kaufzeitpunkt.

Das Manko an dieser Umfrage: Sie umfasst nur 200 Berater (Finanzen und Versicherungen). Und sie enthält keine Alternative "Parken auf Tagesgeld/Festgeld"oder "geschlossene Beteiligungen" (sei es Solarfonds, Schiffsbeteiligungen, Flugzeugfonds, Umweltfonds).
Durchgeführt wurde sie von der Online-Bewertungsplattform Whofinance.de, auf der Finanzberater gesucht und bewertet werden könne.

Niedrige Guthabenzinsen bei "klassischen" Geldanlagen (ver)führen zu höherer Risikobereitschaft

Tagesgeld bringt durchschnittlich knapp über 1 % Rendite p.a., gute Festgeld- und Sparbriefangebote liegen zwischen 2 und 3 % p.a.  Für längere Laufzeiten gibt es kaum mehr. Und die Finanzierungsschätze, Bundesschatzbriefe und ähnliches kann man vom Zins her auch vergessen.

Mit Aktien haben sich viele Anleger "die Finger verbrannt". Aktienfonds, die ähnlich wie Aktien auf lange Sicht die höchsten Renditen pro Jahr bringen, haben in den letzten Jahren auch eine Berg- und Talfahrt hinter sich. Die Erinnerung an Kursverluste sitzt bei Anlegern ebenfalls tief. 

Und Bankberatern trauen viele nach dem "Lehman-Debakel" auch nicht mehr so recht ....

In solchen Zeiten steigt die Bereitschaft der Anleger, sich auch anderen Geldanlagen zuzuwenden. Und dort auf höhere Renditen zu hoffen. Das ist durchaus legitim und auch wünschenswert, dass andere Geldanlageprodukte auch einmal in den Fokus rücken. Andererseits versuchen auch einige Anbieter, hieraus ihren Profit zu holen. "Kauf Euro, der steigt!", "Platin musst Du haben" - solche "Geheimtipps" können genauso schnell platzen wie im Jahr 2000 die "Neue-Markt-Blase", die vielen Anlegern massive Aktienverluste beschert hat ... und noch in den Knochen steckt.

Deshalb der Geld-Magazin.de-Rat:

Kaufen Sie keine Geldanlage, die Sie nicht 100 %-ig verstehen. Fragen Sie solange nach "warum?", bis Ihr Anlageberater Ihnen genau erklärt hat, warum er genau diese Anlageform jetzt und für Sie empfiehlt. Achten Sie vor allem bei anderen als den bisherigen Anlageprodukten darauf, wie die Laufzeit ist, ob Sie vorzeitig verfügen könnten, und wie hoch das Risiko eines Teil- oder Totalverlustes ist. Wenn die Antworten zufriedenstellend sind, und zu Ihren Anlagewünschen passen - und nur dann! - sollten Sie anlegen.

Geld-Magazin.de, 11.07.2010