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Flugzeugfonds - ein Geheimtipp für Anleger?

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In loser Folge stellt Geld-Magazin.de auch andere Anlageprodukte als die Klassiker wie Tagesgeld, Festgeld, Aktien und Sparbriefe vor. Denn hinter solchen Produkten verbergen sich manchmal echte "Rendite-Perlen". Was sind zum Beispiel Flugzeugfonds? Wie funktionieren sie, welche Risiken gibt es, welche Renditen sind zu erzielen? Und worauf man als Anleger achten sollte ...

Foto: mira-anlagen.de

Grundsätzliches zu Flugzeugfonds

Geschlossene Fonds, wie man sie aus den Bereichen Immobilien und Schiffen kennt, sind üblicherweise darauf ausgerichtet, dass eine Investition in einen Sachwert vorgenommen wird. Der Fonds erzielt Einnahmen aus der wirtschaftlichen Verwertung des angeschafften Wirtschaftgutes und die am Fonds beteiligten Gesellschafter partizipieren daran. Nicht anders funktioniert das auch mit Flugzeugfonds. Die Fondsgesellschaft erwirbt ein Flugzeug und vermietet es an eine Fluggesellschaft. Aus den Einnahmen, die die Fondsgesellschaft aus der Vermietung erzielt, wird der Kapitaldienst für die Fremdfinanzierung bestritten und darüber hinaus erhalten die Beteiligten Anleger aus diesen Einnahmen ihre Ausschüttungen.
Üblicherweise wird diese Form der Nutzungsüberlassung des Flugzeuges als Operating Leasing bezeichnet. Die Fluggesellschaft, die das Flugzeug gemietet hat, ist mit Ausnahme der Finanzierung für sämtliche Betriebskosten des Flugzeuges zuständig.
Die Anteile von Flugzeugfonds werden nicht - wie bei Aktienfonds - an der Börse gehandelt. Es besteht eine feste Frist, innerhalb derer die Zeichnung für einen Fonds möglich ist - sie endet, wenn das gesamte gewünschte Kapital gezeichnet ist. Man spricht hier von "Zeichnung" und nicht von Kauf. Bei der Beteiligung an einem Flugzeugfonds handelt es sich um eine unternehmerische Beteiligung, mit der Einkünfte aus Gewerbebetrieb erzielt werden.
Die Laufzeit steht bei Zeichnung bereits fest, zum Beispiel 10 Jahre. Während der Laufzeit finden regelmäßig Ausschüttungen statt. Und am Laufzeitende wird dann entweder das Flugzeug verkauft, und der Verkaufserlös, vermindert um die Kosten, an die Anleger ausgeschüttet. Oder es werden Anschlussmietverträge gesucht, und die Beteiligung läuft weiter, sofern die weitergehende Vermietung des Flugzeuges einen guten wirtschaftlichen Erfolg verspricht. 

Risiken bei Flugzeugfonds

Neben den "üblichen Risiken" bei geschlossenen Fonds - nämlich eingeschränkte Handelbarkeit der Anteile während der Laufzeit, Seriosität und Fachwissen des Anbieters - gibt es das Risiko, dass die mietende Fluggesellschaft in wirtschaftliche Probleme gerät und die vereinbarten Leasingraten nicht aufbringen kann. Im schlimmsten Fall kann dies mit der Pleite der Fluggesellschaft enden. Solch ein Fall kann für die Fondsgesellschaft ganz schön teuer werden. Die Kosten des Fonds laufen weiter, insbesondere die Finanzierungskosten für die Bankdarlehen, einschließlich der Tilgungsraten. Aber auch die Suche nach einer neuen Fluggesellschaft bringt Probleme mit sich. Zum einen sollte das Flugzeug möglichst zu gleichen Konditionen weiter verleast werden, damit die wirtschaftliche Kalkulation aufgeht, zum anderen ist dies aber meist mit sehr hohen Kosten für die Umgestaltung des Flugzeuges verbunden.

Insbesondere bei Passagierflugzeugen ist die optische Umgestaltung eines Flugzeuges auf die Anforderungen der Corporate Identity (Farbgestaltung und Einrichtung des Flugzeuges im Design der Fluggesellschaft) ein enormer Kostenfaktor. Dies soll an einem einfachen Beispiel verdeutlicht werden, das aber mit dem oben dargestellten Risikopotenzial nicht in Verbindung gebracht werden soll und darf. Es soll nur als Beispiel zur Veranschaulichung des Problems Umgestaltung des Flugzeuges dienen.
Stellen Sie sich vor, das Flugzeug wäre für einige Jahre bei der Lufthansa im Einsatz gewesen. Bestuhlung graues Leder mit Orange, Außenanstrich weiß mit dem Kranich,  Teppichböden mit Lufthansa-Logo usw. Nun soll es künftig von Air Berlin genutzt werden. Dort sind die Farben ganz anders. Das Flugzeug muss in Rot-Weiß lackiert werden und die gesamte Inneneinrichtung muss auf die Wünsche der neuen Airline umgestaltet werden. Diese Investition, die die Fondsgesellschaft zu tragen hat, kostet mehrere Millionen Euro.
Besonders kritisch wird diese Problematik im Zusammenhang mit Fluggesellschaften, die ihre Maschinen nur eine begrenzte Anzahl von Jahren im Einsatz haben und die Leasingverträge kürzer sind als die Laufzeit des Fonds. Emirates Airlines z.B. nutzt ihre Maschinen nach eigener werblicher Aussage üblicherweise nur  7 Jahre lang. Hat der Fonds aber eine kalkulierte Laufzeit von 10 oder mehr Jahren, dann besteht für die restlichen Jahre der kalkulierten Laufzeit des Fonds das Risiko der Anschlußbeschäftigung mit allen o.g. Kosten.
Insbesondere bei Flugzeugen wie dem Airbus A 380 schätzen Experten die Umrüstungskosten auf 15 bis 20 Mio. US-Dollar. Sind diese Kosten in den Prospektkalkulationen enthalten? Wie groß sind die Risiken, eine neue Gesellschaft zu finden? Insofern haben Passagierflugzeuge ein gewisses Risikopotenzial, was bei einer Anlageentscheidung zumindest bedacht werden sollte.

Chancen und zu erreichende Rendite

Es gibt aber auch Flugzeugfonds, die nicht in Passagierflugzeuge, sondern in Frachtflugzeuge investieren und damit in einer ganz anderen Liga spielen. Hier ist das Risikopotenzial der Folgekosten, wie oben beschrieben, minimiert. Natürlich existiert auch hier das Risiko, dass der Mieter des Flugzeuges die Leasingraten nicht mehr aufbringen kann und das Frachtflugzeug anderweitig verchartert werden muss. In einem solchen Fall ist aber lediglich an der farblichen Außengestaltung etwas zu ändern, denn der Innenraum des Frachtflugzeuges bleibt unverändert, weil die Befestigungssysteme für die Frachtcontainer weltweit normiert sind. Genau deswegen sind Investitionen in Flugzeugfonds interessant, insbesondere dann, wenn die mietende Fluggesellschaft ein starker Partner ist.

Realistisch darf der Anleger 6 bis 7 % Ertrag p.a. erwarten. Ein Beispiel hierfür wird noch vorgestellt. Prognosen von über 10 % p.a. sind zwar auch am Markt zu finden, sollten Interessenten aber eher misstrauisch machen!

Worauf Anleger achten sollten

  • Know How des Anbieters - erster Flugzeugfonds? Fachmann auf dem Gebiet? Andere Beteiligungsangebote erfolgreich?
  • Lange Laufzeit der Leasingvereinbarung, am besten deckungsgleich mit Fondslaufzeit Seriosität und Bonität der Fluggesellschaft, die das Flugzeug least
  • Anschlussleasingraten bzw. Veräußerungspreis am Laufzeitende realistisch kalkuliert? Dies beeinflusst nämlich den versprochenen Kapitalrückfluss.
  • Die Qualität des Flugzeuges ist entscheidend für den Verkaufserlös. Merkmale dafür sind Reichweite, Ladekapazität, Kosteneffizienz und Kerosinverbrauch Rückgabe des Flugzeuges in Full-Life-Condition
  • Außer den Finanzierungskosten liegt kein Kostenrisiko bei der Fondsgesellschaft.

Natürlich kann man jetzt von keinem "normalen" Anleger verlangen, dass er die genannten Kriterien alle selbst prüfen kann. Dafür gibt es ja Fachleute. Anhand eines aktuellen Flugzeugfonds, des DCM Flugzeugfonds 3, aus dem Hause DCM Deutsche Capital Management AG, München, führt Geld-Magazin.de einmal exemplarisch die Prüfung durch.

DCM Flugzeugfonds 3 - das aktuelle Angebot

Der DCM Flugzeugfonds 3 investiert in ein Frachtflugzeug, eine Boing 777 F (siehe Foto). Die Laufzeit beträgt 10 Jahre. Die Boeing 777 F ist technisch unerreicht in ihrer Kombination aus Reichweite, Ladekapazität, Kosteneffizienz und Umweltfreundlichkeit. Der Kerosinverbrauch ist 15% geringer als bei herkömmlichen Modellen. Die Rückgabe des Flugzeuges erfolgt in Full-Life-Condition, d.h. sämtliche beweglichen Teile, einschließlich der Triebwerke sind neuwertig mit Null Betriebsstunden

Der Flieger ist mit einem 10-Jahres-Vertrag in Form eines Operating-Leasingvertrages an die AeroLogic GmbH vermietet. Die AeroLogic GmbH wurde im September 2007 durch die beiden Joint Venture Partner Deutsche Post Beteiligungen Holding GmbH und Lufthansa Cargo AG gegründet. AeroLogic ist als Tochtergesellschaft in das Betriebs- und Flugsystem der Mütter zu 100% eingebunden und erhält im Gegenzug für ihre Luftfrachtdienste von den Müttern monatlich im voraus fest vereinbarte Zahlungsströme, die es ihr ermöglichen, ihren Zahlungsverpflichtungen aus dem Leasingvertrag nachkommen zu können. Durch die bestehenden vertraglichen Gestaltungen sind die Deutsche Lufthansa AG und die Deutsche Post AG für einen Zeitraum von 10 Jahren für die Zahlung der Leasingraten haftbar. Die Mindestbeteiligungssumme beträgt 10.000 US-Dollar.

Im Vertrieb angeboten wird der DCM Flugzeugfonds 3 zum Beispiel von MIRA-Anlagen, einem langjährig erfolgreichen Experten auf dem Gebiet geschlossene Fonds.

Also klopfen wir ab:

  • Know How des Anbieters DCM AG: vorhanden, es ist bereits der dritte Flugzeugfonds und die erste Maschine gleichen Typs ist bereits seit Juni 2009 hoch ausgelastet im Flugdienst
  • Know How der Analysten von MIRA-Anlagen: vorhanden. Viele Marktteilnehmer; beziehen sich sogar auf die Empfehlung durch Herrn Rathmann, den Inhaber von MIRA, wenn sie den Fonds ihren Kunden anbieten.
  • Lange Laufzeit der Leasingvereinbarung, am besten deckungsgleich mit Fondslaufzeit: vorhanden! Denn für die gesamte Laufzeit von 10 Jahren haften Lufthansa und Post für die LeasingrateSeriosität und Bonität der Fluggesellschaft, die das Flugzeug least: dito vorhanden!
  • Anschlussleasingraten bzw. Veräußerungspreis am Laufzeitende realistisch kalkuliert? Vorhanden! Denn ein Frachtflugzeug muss nicht aufwendig umgestylt werden. Die Inneneinrichtung ist überall gleich (keine Bestuhlung usw.), und im Außenanstrich wäre auch wenig zu ändern ... also kein Kostenrisiko.

Die Sicherheitsparameter lassen sich in diesem Angebot auf einen kurzen Nenner bringen:
10 Jahre Laufzeit, 10 Jahre Mietvertrag, 10 Jahre Top-Partner, 10 Jahre kein Kostenrisiko, d.h. 10 Jahre Ertragsstabilität von 7% p.a.. Der prognostizierte Gesamtrückfluß in 10 Jahren beträgt 167%.

Zur Zeit Boom bei Flugzeugfonds

War der Markt nach dem "11. September 2001" fast tot, so drängen derzeit viele neue Fonds auf den Markt. Viele Finanzvertriebe setzen jetzt auf Flugzeugfonds, siehe beispielsweise die aktuelle Ausgabe der FINANZWELT online. Auch Verbraucherschützer sehen diesen Boom und greifen wie der renommierte Anlegerschutz-Experte Heinz Gerlach das Thema auf. Er nennt genau die oben genannten Kriterien als die entscheidenden bei der Auswahl eines Flugzeugfonds.

Fazit: Wenn Flugzeugfonds, dann bitte solche "Perlen" wie den DCM Flugzeugfonds 3. Hier hat der Anleger größtmögliche Sicherheit. Ansonsten gilt dasselbe wie bei Schiffsbeteiligungen: Genau hinsehen, und nicht das ganze Kapital hineinstecken - dann lohnen sich auch Flugzeugfonds als Beimischung zum Depot.

Geld-Magazin.de, 25.10.2009


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