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Solarfonds: Grüne 7 % Rendite?

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Solarenergie ist in - mit der eigenen Photovoltaikanlage lassen sich gute Erträge erwirtschaften. Aber auch ohne eigenes Dach geht es, so die verheißungsvollen Anbieterprospekte: runde 7 % Rendite p.a. seien bei Solarfonds zu erzielen.

Foto: Udi.de

Eigentlich eine schöne, saubere und ertragreiche Anlageform. Wie funktioniert so ein Solarfonds eigentlich? Und auf was sollten Anleger achten?

Grundsätzliches über Solarfonds 

Solarfonds sind geschlossene Fonds; man kauft innerhalb des "Platzierungszeitraumes". Geschlossene Fonds werden meist als Kommanditgesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH & Co. KG) konzipiert. Dabei werden die Kommanditanteile an der Gesellschaft Kauf angeboten. Ist die geplante Eigenkapitalquote erreicht, wird der Fonds geschlossen. Mit dem eingesammelten Kapital (Eigenkapital) werden die Emissionskosten bezahlt und die Anlagegüter (also hier die Solaranlage) gegebenenfalls unter Einsatz zusätzlichen Fremdkapitals erworben. Sie als Anleger binden sich über die Laufzeit an die Beteiligung, die Anteile sind nicht an der Börse handelbar.

Jährlich erfolgen Ausschüttungen, deren Höhe vom erzeugten Strom abhängig ist. Das angelegte Geld fließt also im Lauf der Jahre an den Anleger zurück, (hoffentlich) mehr als der Anlagebetrag. Aus dieser Differenz errechnet sich dann die Rendite p.a.

Plus:
Diese Investition in Erneuerbare Energien ist grundsätzlich unabhängig von Börsen- und Konjunkturschwankungen. Man investiert in reale, fassbare Sachwerte und genießt gleichzeitig die Sicherheit gesetzlich garantierter Ökostrom-Vergütungen (nach dem Erneuerbare Energien Gesetz) über den langen Zeitraum von 20 Jahren. Dadurch sind die Einnahmen - gesetzt es wird der prognostizierte Strom erzeugt - gut kalkulierbar.

Minus:
Die Fondsanteile werden eben nicht an der Börse gehandelt. Das heißt, wenn Sie kurzfristig Geld benötigen, lassen sie sich nicht schnell "versilbern". Es existiert zwar ein Zweitmarkt, hier kann es aber mal länger dauern und der erzielte Verkaufswert entspricht in der Regel nicht dem Anlagebetrag.

Risiko:
Es wird nicht soviel Strom erzeugt wie geplant. Darauf basiert ja die Einnahmenrechnung, und im Endeffekt die prognostizierte Rendite p.a.
Und es besteht ein - wenn auch eher kleines - Komplettausfallrisiko, da Solarfonds keiner Einlagensicherung unterliegen. Dafür stehen der Einlage ja Sachwerte gegenüber.
In den ersten Jahren liegt das höhere Risiko, wenn die Anlage nicht so gut läuft, beim Anleger. Denn als erstes werden die Zinsen für die Fremdfinanzierung (also an die Bank) gezahlt. In der zweiten Hälfte gehen daher, wenn die Fremdfinanzierung beendet ist, für den Anleger die Ausschüttungen steil nach oben.

Renditen um die 7 % p.a. sind realistisch erzielbar

Meist werden Solarfonds mit rund 7 % Rendite pro Jahr, vor Steuern, angeboten. Hier zwei Beispiele:

  • IBC Solarfonds 2008 GmbH, Anlage in Bernhardswald/Bayern
    Prognostizierte Rendite über 20 Jahre: 7,0 % p.a.
    Mindestanlage: 5.000 Euro
  • UDI SolES21, zwei Anlagen in Südeuropa, 2009
    Prognostizierte Rendite über 10 Jahre: 7,5 % p.a.
    Mindestanlage: 10.000 Euro

Natürlich gibt es auch Solarfonds, die mit 14 % p.a. oder gar 21 % p.a. (das war das höchste bei unserer Recherche) geworben haben - diese Angaben sind aber eher unrealistisch, nicht nachzuvollziehen.

Tipps für die Auswahl und Bewertung eines Solarfonds

  1. Sind die Prämissen realistisch? Hier gelten die selben Prüfkriterien wie für die Eigeninstallation.
  2. Es sollten mindestens zwei Ertragsgutachten, von zwei unabhängigen Gutachtern, vorliegen.
  3. Wie hoch sind Verwaltungskosten und Vertriebskosten?
    Sind z.B. die Vertriebskosten hoch, die Verwaltungskosten niedrig, könnte das dazu führen, dass der Anbieter nach Verkauf genug verdient hat, und die Verwaltung schleifen lässt. Und ein neuer Verwalter will dann bestimmt nicht zu niedrigen Verwaltungskosten einsteigen.
    Und hohe Anfangskosten (= Vertriebskosten) schmälern die Rendite.
  4. Eine BaFin-Freigabe des Verkaufsprospektes ist keinerlei Qualitätskriterium. Geprüft werden weder die Qualität, noch die Prämissen des Angebots, sondern nur die formaljuristisch einzuhaltenden Kriterien.
  5. Wer ist der Anbieter / Veranstalter? Ist es der Hersteller, dann will er vielleicht "Halden-Module" aus dem Lager bringen. Ist es eine Bank im Hintergrund, dann sollen Finanzierungen platziert werden. Das ist alles per se nichts Schlimmes, man sollte nur die Beweggründe verstehen. Wichtig ist auch, auf eine eventuelle Verflechtung des Verwalters zum Hersteller oder zu einer Bank zu achten. Dann steht zu befürchten, dass Entscheidungen nicht objektiv getroffen werden.
  6. Gab es frühere Projekte dieses Anbieters? Wie sind sie gelaufen? Wie lange ist der Anbieter schon am Markt? Auch hier gilt: Erfahrung und frühere gute Ergebnisse geben positive Signale; neue Anbieter und keinerlei Vorprojekte bzw. solche mit schlechtem Ergebnis sollten Warnung sein.

Fazit: Als Beimischung sind Solarfonds auf jeden Fall geeignet. Die Anlagequote sollte allerdings 5 bis maximal 10 % Ihres gesamten Vermögens nicht übersteigen. Und vergleichen Sie die verschiedenen Angebote, schauen Sie genau hin.

Geld-Magazin.de, 14.08.2009


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