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Weltspartag – Auslaufmodell oder zeitlos?

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Von: Anette Rehm

Am Donnerstag, 30. Oktober, ist wieder Weltspartag. Diesen „Ehrentag“ gibt es seit 1924, beschlossen von der Weltvereinigung der Sparkassen, um den Gedanken des Sparens weltweit im Bewusstsein zu halten. Eigentlich wäre das korrekte Datum der 31. Oktober.

Foto: Geld-Magazin / Dagobert Duck

Da in Deutschland aber in einigen Bundesländern Feiertag ist, findet bei uns der Weltspartag jeweils am letzten Werktag vor dem 31.10 statt. Soviel zur Geschichte …. 

Wohl jeder erinnert sich: als Kind trug man die das ganze Jahr über gefüllte Spardose / das Sparschwein am Weltspartag zur Bank. Dann gab es neben dem spannenden Moment der Auszählung auch noch immer Geschenke! Also war man als Kind doppelt belohnt. Und ganz Pfiffige hatten bei verschiedenen Banken und Sparkassen Sparkonten, und klapperten am Weltspartag alle ab, um so mehr Geschenke zu erhalten. „Nebeneffekt“: man gewöhnte sich gleich an das regelmäßige Sparen, und wurde durch das Geschenk „konditioniert“ – Sparen wird belohnt.

Wie sieht es heute, 2008, angesichts der Finanzkrise, bröckelnden Aktienmärkten, verlorenem Vertrauen in die Banken aus? Ist der Weltspartag ein Auslaufmodell?

Geld-Magazin.de meint ganz klar: nein! Denn sparen ist immer in. Es ist genauso wie mit dem Muttertag: man soll das ganze Jahr über seine Mutter ehren, und am Muttertag selbst ganz besonders. 

Die Banken und Sparkassen machen in der Regel nicht mehr soviele Geschenke, sondern bieten ganz spezielle Produkte an. Hier gilt natürlich auch wieder: nicht einfach „zuschlagen“, weil es ja mit dem Aspekt „Weltspartag“ sicher ein besonders günstiges Angebot sein muss. So ist z.B. das "Sparkassen Zuwachssparen" der Sparkasse Nürnberg nicht unbedingt der Hit: 4,00 % p.a. im 1. Jahr, dann nochmal 5,55 % für 6 Monate. Die Zinskapitalisierung erfolgt zum Jahresende, d.h. bei Abschluss (möglich bis 7.11.) gibt es nur geringe anteilige Zinsen für 2008, der Zinseszinseffekt ist vergleichsweise gering. Die Gesamtrendite beträgt 4,54 % p.a. (gerechnet für einen Abschluss am 30.10.). Zum Vergleich: für Festgeld 1 Jahr zahlen Deutsche Bank oder comdirect, also auch sichere Anbieter, 5,25 % bzw. 5,30 %.

Abgesehen von den sog. Weltspartags-Angeboten: wie und womit spart man am besten? 

  1. Das wichtigste vorab: das gezielte, geplante und strukturierte Sparen.
  2. Regelmäßig monatlich einen bestimmten Betrag beiseite legen und damit sparen. Für den langfristigen Vermögensaufbau eignen sich Fonds, ansonsten läppern sich monatliche Kleinbeträge über die Jahre auch auf einem Tagesgeldkonto, oder einem Banksparplan gut an.
  3. Verzichten Sie nicht auf vermögenswirksame Leistungen Ihres Arbeitgebers. Hier spart jemand anders für Sie.
  4. Machen Sie einmal im Jahr, immer zu einem festen Termin, „Kassensturz“. Stellen Sie eine Übersicht über alle Konten, Depots und Vermögenswerte auf (inkl. Immobilien und Baufinanzierungen). Prüfen Sie, ob Sie mit Angespartem Darlehen zurückführen können (wenn die Guthabenzinsen niedriger sind als die Darlehenszinsen). Vergleichen Sie, ob sich Umschichtungen z.B. vom Tagesgeld auf höherverzinsliche länger laufende Anlagen lohnen.
  5. Achten Sie immer auf die Sicherheit der gewählten Anlageform – das haben wir ja gerade in der Krise sehr hautnah miterlebt. Fragen Sie im Zweifelsfall nach! Zertifikate sind nun mal keine sichere Anlageform. Lassen Sie sich die Aussagen von Ihrem Bankberater schriftlich geben, wenn Unsicherheit herrscht.
  6. Legen Sie nicht alle Eier in einen Korb. Wenn er hinfällt, sind alle Eier kaputt! Will heißen: streuen Sie Ihr Erspartes. Haben Sie einen Teil auf einem Tagesgeld- oder Sparkonto, um im Notfall schnell verfügen zu können. Legen Sie einen Teil längerfristig an – zum einen gibt es normalerweise mehr Zinsen, zum anderen sind Sie nicht in der Versuchung, das Geld auszugeben. Einen gewissen Teil können Sie – je nach Risikoneigung – auch in Aktien / Fonds investieren. Zwar braucht man hier manchmal starke Nerven, aber nicht alle Papiere sind schlecht! Viele Firmen zahlen gute Dividende, sodass sich die Aktie allein unter Renditegesichtspunkten lohnen kann.
  7. Informieren Sie sich auch über andere Anlageformen, z.B. Schiffsbeteiligungen, Discountzertifikate (beides hat Geld-Magazin.de schon vorgestellt), geschlossene Immobilienfonds usw. Informieren heißt nicht sofort kaufen, und nur weil eine Anlageform eher nicht so häufig genutzt wird, heißt es nicht, dass sie unrentabel ist. Zur Abrundung Ihres gesamten Anlagepaketes passt es, als einzige Anlage natürlich eher nicht!

Fazit: Nutzen Sie den Weltspartag, um bei den Aktionen und besonderen Angeboten der Banken und Sparkassen die besten herauszupicken. Vergessen Sie dabei aber nicht das Vergleichen! Ansonsten: derjenige wird reich, der dauerhaft das ganze Jahr über spart. Es muss ja nicht gleich der Geldspeicher voll Münzen sein, wie bei der reichsten Ente der Welt!

Was meinen Sie? Ist der Weltspartag noch zeitgemäß oder sollte er abgeschafft werden? Ist der in diesen Zeiten vielleicht sogar eher eine Verspottung der Anleger? Diskutieren Sie in unserem Forum mit! 

 

 

 


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