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Erste Auszahlungen von Riester-Renten – anders als gedacht

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Rubrik: Versicherungen, Startseite

 

So mancher Neu-Rentner staunt nicht schlecht: Erste Auszahlungen von Riester-Fonds- und Bank-Sparplänen führen beim Kunden nicht immer wie erwartet aus. Wie das Wirtschaftsmagazin Capital (Ausgabe 4/2011) berichtet, fallen die Zahlungen oft niedriger aus.

Erste Auszahlungen von Riester-Renten – anders als gedacht © Andre B. - Fotolia.com

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Capital sieht den Grund für die Enttäuschung in der speziellen Konstruktion der 2011 eingeführten Riester-Produkte: Sie sollen eine gleich hohe monatliche Rentenzahlung nach dem 85. Lebensjahr durch eine Versicherungslösung garantieren.

Nun ist die Lösung teurer als ursprünglich angenommen. Betroffen sind rund 3,5 Millionen Deutsche, die bereits mit einem Riester-Fonds- oder Bank-Sparplan fürs Alter vorsorgen. Capital hat ein halbes Dutzend Banken und Fondsanbieter befragt. Es zeigt sich, dass zwischen 20 und 30 Prozent des Geldes bei Riester-Sparplänen zum Rentenstart in eben diese Versicherung fließt.

Walter Riester, Erfinder und Namenspate des Vorsorgeprodukts, äußerte sich in der Capital, dass eigentlich zehn Prozent des Sparkaitals für die Rentenversicherung ab 85 vorgesehen waren: „So war das nicht gedacht. Wenn einige Anbieter jetzt 25 oder 30 Prozent verlangen, ist das zuviel.“

Die Versicherungen setzen einen Sicherheitspuffer ein, der zu den hohen Beitragsanteilen zur Rentenversicherung ab 85 führt: Von 1.000 derzeit 65-jährigen Männern erleben zufolge offizieller Statistiken rund 450 ihren 85. Geburtstag. Kalkuliert wird bei den Rentenpolicen jedoch mit mindestens 700.

Einerseits geschieht das aus Vorsicht, andererseits ist das auch Geschäft. Wenn die Kunden früher als angenommen sterben, dann dürfen die Unternehmen bis zu 25 Prozent der anfallenden Gewinne behalten. „Da gibt es in der Tat sehr gute, wenige gute und hundsmiserable“, meint Riester gegenüber Capital.

Ausführliche und gute Beratung sollten einem vorschnellen Abschluss also wie immer vorausgehen, damit am Ende die Gesichter nicht lang werden.

Geld-Magazin.de, 27.04.2011