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Geld-Magazin Spezial: Die Qual der Wahl: Altersvorsorge mit Riester-Sparen im Vergleich

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Rubrik: Versicherungen, Startseite

 

Seit fast zehn Jahren "riestern" die Deutschen nun schon. Im November 2010 wurde die Grenze von 14 Millionen Verträgen überschritten. Für viele Bürger ist die Riester-Rente heute ein wesentlicher Bestandteil ihrer Altersvorsorge. Grundsätzlich zwei verschiedene Möglichkeiten des Riester-Sparens haben Anleger heute: die klassische Riester-Rentenversicherung und die Investition in Wohneigentum. Welche Möglichkeit die beste ist, ist individuell verschieden.

Die Qual der Wahl: Altersvorsorge mit Riester-Sparen im Vergleich © Andre B. - Fotolia.com

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Riester-Rente ist nicht gleich Riester-Rente

Für alle Formen gilt jedoch: Der Riester-Sparer muss Risiko und Chance gegeneinander abwägen. Höhere Renditechancen bedeuten höheres Risiko. In jedem Fall muss der Anleger aber die eingezahlten Beträge zurückerhalten. Dafür sind die Rendite-Chancen weniger hoch als beispielsweise bei einer Investition in Aktien. Ebenfalls für alle drei Formen der Riester-Rente gilt, dass das Geld frühestens mit 60 ausgezahlt werden darf.

Der Klassiker: die Riester-Rentenversicherung

Bei der Riester-Rentenversicherung erwirbt der Sparer den Anspruch auf eine monatliche Rente. Deren Höhe hängt vor allem von Höhe und Dauer der Einzahlung und dem Rentenbeginn ab. Hinzu kommt eine Gewinnbeteiligung. Diese Form ist die risikoloseste, bietet aber auch die geringsten Renditechancen.

Der Riester-Banksparplan

Etwas bessere Gewinnaussichten bietet der Riester-Banksparplan. Dabei spart man Geld bei einer Bank an. Mit dem Rentenbeginn wird das Geld in eine Rentenversicherung umgewandelt. Die Renditeaussichten sind hier zwar meist etwas besser als bei der klassischen Riester-Rente, aber immer noch niedrig.

Für Risikofreudige: Der Riester-Fondssparplan

Die dritte Möglichkeit der Riester-Rentenversicherung ist die chancen-, aber auch die risikoreichste: Der Riester-Fondssparplan. Das Geld wird dabei in Fonds investiert. Das können Aktien-, aber auch sicherere Rentenfonds sein. Auch hier gilt: je sicherer, desto niedriger die Gewinnchancen. Am Ende der Laufzeit wird das Ersparte – wie beim Riester-Banksparplan – in eine lebenslange Rente umgewandelt.

Der Neue: Wohn-Riester

Seit 2008 gibt es die Möglichkeit, statt in eine Rente auch in Wohneigentum zu investieren – den sogenannten Wohn-Riester. Bedingung für die Riester-Förderung ist, dass der Wohnraum selbst genutzt wird. Eine Vermietung ist kurzfristig möglich, wenn ein Umzug aus beruflichen Gründen notwendig ist. Spätestens mit 67 Jahren muss die Immobilie aber wieder selbst genutzt werden. Gefördert wird nicht nur der Kauf von Wohneigentum, sondern auch der Erwerb von Genossenschaftsanteilen. Selten, aber ebenfalls erlaubt, ist der Erwerb eines Wohnrechts auf Lebenszeit.

Varianten des Wohn-Riesters

Außerdem existieren aktuell zwei Varianten des Wohn-Riesters. Die eine ist eine Investition in einen Bausparvertrag. Auch die Entnahme von Geld aus einem Riester-Banksparplan oder einem Riester-Fondssparplan zum Immobilienkauf ist möglich.

Die zweite Möglichkeit ist die Rückzahlung eines bestehenden Darlehens. Der Darlehensvertrag muss dabei so formuliert sein, dass alle Schulden bis zum 67. Geburtstag zurück gezahlt sind.

Fazit Riester-Rente

Welche Möglichkeit die günstigste ist, hängt von der Risikobereitschaft und von der Lebensplanung ab. Wer bereits in eine Immobilie investiert hat oder das auf jeden Fall noch tun will, sollte den Wohn-Riester in die engere Auswahl ziehen. Dabei sollte man aber nicht vergessen, dass auch bestehende Immobilien Geld kosten.  

Wer nur eine niedrige gesetzliche Rente erwartet und sonst kein Geld zurückgelegt hat, sollte über eine ergänzende Rentenversicherung nachdenken. Die sicherste Variante ist die Riester-Rentenversicherung. Wer flexibel bleiben will, fährt mit einem Riester-Bank- oder Fondssparplan am besten, weil das Geld sowohl für eine Rente als auch für eine Immobilie verwendet werden kann.

Geld-Magazin.de, 21.01.2011