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Inflation entwertet die Rendite der Lebensversicherung

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Rubrik: Versicherungen, Aktuell, Startseite

 

Langfristige Investments wie Lebensversicherungen sind in besonderem Maße von der schleichenden Geldentwertung durch die Inflation betroffen. Liegt die durchschnittliche Inflationsrate bei etwa zwei Prozent, verliert die Lebensversicherung in 30 Jahren ungefähr ein Drittel an Kaufkraft. Kritisch wird die Situation, wenn die Inflation die jährliche Rendite übersteigt.

Inflation entwertet die Rendite der Lebensversicherung © Sport Moments - Fotolia.com

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Automatische Anpassung der Lebensversicherung

Viele Tarife der Lebensversicherungen enthalten automatische Anpassungsmechanismen, um einer langfristigen Entwertung entgegenzuwirken. Die Beiträge werden jährlich angepasst, wobei die konkrete Ausgestaltung des Anpassungsmechanismus vom Anbieter abhängt. Einige erhöhen die Beiträge gemäß der Inflationsrate, andere in Anlehnung an die Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Rentenversicherung.  

Bisweilen wird auch eine feste jährliche Beitragssteigerung vereinbart. Dies bedeutet einerseits höhere Kosten für die Versicherten, sichert aber andererseits die Kaufkraft der Lebensversicherung langfristig. Die jährliche Rendite bewirkt bei diesem automatischen Inflationsausgleich eine reale Steigerung der Kaufkraft der Altersvorsorge.

Hohe Inflation bedingt eine niedrige Rendite

Der Mechanismus ist tückisch und bereitet den Lebensversicherungen momentan größte Sorgen: Die Inflation bedingt nicht nur eine Entwertung der Rendite. Sie führt oft auch dazu, dass nur noch niedrigere Mindestrenditen garantiert werden können. Das liegt daran, dass sowohl die Inflationsrate als auch die erzielbaren Renditen vom Leitzins der Europäischen Zentralbank entscheidend beeinflusst werden.  

Bleibt dieser Zinssatz lange auf niedrigem Niveau, so erhöht das die Inflationsgefahr. Außerdem bewirkt ein niedriger Leitzins, dass am Kapitalmarkt mit sicheren Anlagen nur noch geringe Renditen erzielt werden können. Damit sinken auch die Renditen, die Lebensversicherungen ihren Kunden garantieren können. Die garantierte Mindestrendite in Neuverträgen sinkt aufgrund des seit langem bei einem Prozent verharrenden Leitzinses gegenwärtig unter zwei Prozent.

Jetzt eine Lebensversicherung abschließen?

Aus der geschilderten aktuellen Lage an den Finanzmärkten ergibt sich zwingend eine Überlegung, die Kunden gegenwärtig vor dem Abschluss einer Lebensversicherung anstellen sollten: Eine Lebensversicherung ist eine Anlageform, die finanzielle Sicherheit im Alter ohne Verlustrisiko garantieren soll. Also darf der Kunde von der Lebensversicherung keine Renditen erwarten, die nur durch riskante Anlagen erwirtschaftet werden können. Deutlich mehr als zwei Prozent können daher gegenwärtig nicht garantiert werden. Damit wird diese Rendite nahezu vollständig von der Inflation aufgezehrt. Dennoch können zukünftig Gewinne durch die Überschussbeteiligung erzielt werden, die allerdings nicht garantiert sind.  

Geld-Magazin.de, 30.11.2010