Sie befinden sich hier: Home > Hobby > Hobby des Monats

Bierdeckel sammeln

Übermittlung Ihrer Stimme...
Bewertungen: 4.0 von 5. - 4 Stimme(n).
Klicken Sie auf den Bewertungsbalken, um diesen Artikel zu bewerten.

 

Dieses Hobby wurde uns von einer Bekannten vorgeschlagen, die seit langem die kleinen Pappuntersetzer sammelt. Und jeden, der unterwegs ist, bittet, von seinen Reisen neue Bierdeckel mitzubringen. Die Recherche zeigte: Bierdeckel sammeln ist weitverbreitet.

Foto: bierdeckelsammler.net

Erste Regel: Immer zwei Bierdeckel, nicht nur ein Exemplar - so wird die Sammlung aufgebaut. Das ist nicht wegen der "Verletzungsanfälligkeit", sondern um die guten Stücke komplett präsentieren zu können, Vorder- und Rückenansicht.

Zweite Regel: Möglichst fabrikneue Exemplare, keine bereits länger im Wirtshaus im Einsatz gewesenen. Keine Bierspuren, keine Colaspuren, keine Strichlisten für die konsumierten Biere ... das alles schmälert den Wert.

Puristen sammeln übrigens nur die Untersetzer von Bierbrauereien. Andere sammeln quasi alle Getränkeuntersetzer, denn es gibt auch welche von Coca-Cola, von Limonadenanbietern usw.

Dann kann man sein Sammelgebiet noch aufteilen in Brauereien nur aus einem Land, oder nur aus einem deutschen Bundesland ... In Deutschland gibt es die meisten Brauereien, über 75.000, wenn man auch Gesellschaften mitzählt, die inzwischen von anderen, größeren Brauerein übernommen wurden.

Das Foto zeigt übrigens einen echten Exoten, den Bierdeckel der Majuro Brewery Inc.  (der einzigen Brauerei auf den Marshall Inseln), gefunden bei bierdeckelsammler.net.

Aufbewahrung 

Bierdeckel sind schon wegen ihrer Beschaffenheit sehr anfällig für Nässe, Dreck und Knicke / Risse. Auch Sonnenlicht schadet ihnen, sie vergilben.
Deshalb nutzt man am besten Kartons (einfache Methode) oder geeignete Alben (teurer, aber übersichtlicher) zur Aufbewahrung. Bei den Alben kann man auch welche mit Fototaschen nutzen; der IBV Internationaler Brauereikultur-Verband Stuttgart e.V. hat auch ein eigenes "Bierdeckelsammel"-Album herausgegeben.
Bei Kartons tun es meist einfache Schuhkartons - wichtig ist, dass die kostbaren Stücke vor Staub, Licht, Nässe geschützt sind. Der Nachteil istdie Unübersichtlichkeit, und dass sie nicht schön präsentiert sind.

Geschichte

Da gibt es wenig zu sagen ... die ersten Bierdeckel, wie wir sie heute kennen, gibt es vermutlich seit circa 1890. Denn am 25. Oktober 1892 wurde für den Bierdeckel ein deutsches Reichspatent, unter der Patentschrift Nr. 68 499, erteilt. Je älter ein Bierdeckel, umso seltener ist er, und umso wertvoller für den Sammler.  Zuerst eingesetzt zur Fleckenverhinderung, wurde schnell die Werbemöglichkeit erkannt. So gibt es Bierdeckel, die nur für "ihr" Brauerei werben, aber auch Bierdeckel, die eine Seite Brauerei, eine Seite Promotion für etwas anderes haben. Im bayerischen Lenggries zum Beispiel gab es eine Zeitlang 3 Euro Nachlass beim Friseur, wenn man den Bierdeckel der hiesigen Brauerei dort abgab. Oder wie bei der Hirschbräu aus Sonthofen, die auf der einen Seite ihrer Bierdeckel eine Zeitlang Wandertipps hatte.

Übrigens, Bierdeckelsammler haben auch einen eigenen Gruß: "Papp, papp, hurra!"