Sie befinden sich hier: Home > Hobby > Hobby des Monats

Hummelfiguren sammeln

Übermittlung Ihrer Stimme...
Bewertungen: 3.7 von 5. - 21 Stimme(n).
Klicken Sie auf den Bewertungsbalken, um diesen Artikel zu bewerten.

 

Kennen Sie diese puttenähnlichen, rundlichen, niedlich (um nicht zu sagen kitschig) aussehenden kleinen Porzellanfigürchen? Entweder man mag sie, oder man haßt sie. Ein Mittelding gibt es nicht. Viele sammeln sie auch.

Foto: Geld-Magazin.de

Allerdings ist der Kreis der Hummelfiguren-Liebhaber inzwischen stark überaltert. Die Schöpferin der niedlichen, pausbäckigen und irgendwie "heile-Welt-Figuren" war Schwester Maria Innocentia (bürgerlich: Berta Hummel). Sie erfand die Figuren in den 1930er Jahren als Zeichnungen, später erst wurden daraus die bekannten Porzellan-Figuren. Maria Innocentia start 1946, ihre Schöpfungen - nach ihr benannt - überlebten sie ... als Lizenz bei der Goebel Manufaktur.

Auf dem Höhepunkt der Sammelleidenschaft wurde auch ein Club gegründet. Der Hummel-Club hat heute 130.000 Mitglieder. Aber diese allein reichten nicht, um das Geschäft am Laufen zu halten. Goebel meldete Ende 2008 Insolvenz an, im Februar 2009 übernahm die Höchster Porzellanmanufaktur den Geschäftsbetrieb inklusive Lizenzen.

Wie und wo bekommt man Hummel-Figuren? Im Laden natürlich, wobei das Sortiment nach der Insolvenz keinen Nachschub mehr erhielt. Gebrauchte Figuren kriegt man auf Flohmärkten, Sammlerbörsen, bei Anitquitätenhändlern, Auktionen und natürlich auch im Internet. Es gibt Händler, die sich auf Hummelfiguren spezialisiert haben, ansonsten natürlich die "Allzweckwaffe" ebay.

Beim Kauf sollte man darauf achten, dass die Figur noch ihr Zertifikat und am besten auch  noch den Karton hat. Im Gegensatz zu Steiff- oder Hermann-Teddybären hat aber nicht jede Figur ein individuelles Zertifikat, sondern es gibt immer nur ein "allgemeines". Aber wenn dieses Stück Papier fehlt, ist die Figur gleich weniger wert.

Am besten hebt man die Figuren in einer staubsicheren Vitrine auf. Denn wer einmal eine solche Figur von jahrelangen Staubablagerungen, schön "festgebacken" mit Rauchschwaden und Essensabluft, gereinigt hat, weiß, wovon wir reden ... die Figur, ihre Farbe, ihr "Ausdruck" leiden.

Viele Figuren, wie z.B. die "Gänseliesel" oder der "Hasenvater", wurden über die Jahre mehrfach aufgelegt. Das Alter der Figur erkennt man am Stempel (auch Marke genannt) auf der Unterseite. Von Anfang an (1935) wurde jede Figur mit der Bodenmarke ausgestattet; sie wechselten auch im Laufe der Zeit, Übergänge sind fliessend. Ganz wichtig für die Identifizierung / Echtheit ist auch der Schriftzug (Schreibschrift) "M.I. Hummel" auf der Unterseite.

Faustregeln: Ältere Figuren sind wertvoller als jüngere. Und Figuren mit Nennung "Goebel" sind "die echten". Es gibt auch Figuren aus der Produktion "Reuter Porzellan", die eine Lizenz hatten; diese sind aber maximal die Hälfte der "Echten" wert.

Vor allem US-Amerikaner "flogen" auf die Hummelfiguren. Seit dem Ausbrechen der Finanzkrise allerdings ist der dortige Käufermarkt ziemlich weggebrochen, was man auch an der Preisentwicklung merkt.

Neue Hummelfiguren kosten ab 79 Euro, Größe 9 cm, Einzelfigur. Sind Tiere dabei, ist es ein Pärchen, oder die Figur größer (10, 12, 17 cm), dann wird es schnell teurer.