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Shopping-Clubs, Online-Bonusprogramme: Schnäppchenjagd im Internet

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Rubrik: Online shoppen

 

Sie müssen stark sein, ganz stark ... ansonsten haben Sie oft keine Chance: Der Kaufrausch packt Sie! Zumindest wenn Sie oft online sind, auch online Einkäufen gegenüber aufgeschlossen und gerne mal Rabatte, Sonder-Schnäppchen und Bonusprogramme nutzen.

Jeden Morgen das Mail von Brands4Friends - immer ganz supertolle Teile, immer zu super-duper-niedrigen Preisen, und man möge bitte schnell sein ... das ist das Geheimnis der Shopping-Clubs. Geschmeichelt ist man (frau) natürlich, weil man nicht so ohne Weiteres einkaufen kann - man muss über ein anderes Mitglied eingeladen werden. Soweit die schöne, elitäre Fassade. Was steckt dahinter?

Shopping-Clubs: Solide Angebote ja, der Rest ist schöne Fassade

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat  8 Shopping-Clubs im Mai / Juni 2009 getestet: Brands4friends.de, BuyVip.com, Clubsale.de, Limango.de,  PaulDirekt.de, PrivatOutlet.com, Vente-privee.com und 4Clever.de.

Das Ergebnis in Kurzfassung: Viel schöner Schein! Eine "exklusive" Einladung brauchte man gar nicht, man konnte sich quasi auch von den Betreibern einladen lassen. Oder einfach nur registrieren. Außerdem belohnen die Anbieter Neu-Mitglieder-Werbung mit Einkaufsgutscheinen - kein Wunder, dass die bis dahin registrierten Mitglieder eifrigst neue Mitglieder einladen.
Und BuyVip.com schaltet in der Regenbogenpresse ganzseitige Anzeigen mit Einkaufsgutscheinen, die jeder nach Registrierung einlösen kann ....

Die "exklusiven" Schnäppchen sind meist Ware aus der Vorsaison, aus Überproduktion oder Restbeständen der Hersteller. Das erschwert auch den Preisvergleich über Preissuchmaschinen online, auf den man nie verzichten sollte - denn die Rabattangaben der Shopping-Clubs beziehen sich auf den UVP (unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers) ... der in der Praxis oft schon unterboten ist.

Durchschnittlich kamen beim Test immerhin noch 25 % Ersparnis gegenüber der Webkonkurrenz heraus. Die größten Schnapper gab es naturgemäß bei Designer-Kleidung und -Accessoires.

Eine künstliche Knappheit und Kaufzwang wird dadurch erzeugt, dass es die Angebote entweder nur einen begrenzte Zeit lang gibt (manchmal nur Stunden) oder nur in geringer Stückzahl. Das erzeugt "ich muß, sonst schnappt es mir ein anderer weg" .... Tipp: Sichern Sie sich die Sie interessierenden Stücke erstmal im virtuellen Warenkorb, und überlegen nochmal 5 Minuten. Die meisten Anbieter geben ca. 15 Minuten Bedenkzeit, bevor man den Kaufvorgang abschliessen muss.

Achtung Versandkosten: Und damit machen einige Anbieter ihren Schnitt. Entweder mit sehr hohen Versandkosten (10 Euro je Kauf) oder damit, dass sie jeden Kauf einzeln, mit einzeln berechneten Versandkosten, versenden. Kalkulieren Sie das immer mit in den Kaufpreis ein!

Und ein Nachteil für Leute, die leicht schwach werden (vermeiden wir mal das Wort Shopaholic): Sind Sie bei einem dieser Shopping-Clubs Mitglied, werden Sie mit e-Mails bombardiert, mit supertollen Angeboten - dem können Sie gar nicht entkommen. Im Gegensatz dazu müssen Sie bei Rabatt- und Bonusprogrammen online selbst aktiv werden.

Bargeld lacht bei jedem Einkauf: Online-Bonusprogramme

Darauf haben sich Anbieter wie PeterZahltAus oder Yenomi spezialisiert - gesammelt wird bei den dem Programm angeschlossenen Online-Shops (das sind mehrere hundert), und ausgezahlt wird Geld (statt irgendwelcher überteuert bewerteter Sachprämien, wie häufig bei anderen Bonusprogrammen).

Der Bonus beträgt meist zwischen 3 und 6 % des Einkaufswertes, bei manchen Produkten auch mal einen fixen Eurobetrag, z. B. Handyvertrag 20 Euro (Yenomi) oder Kontoeröffnung 60 Euro. (PeterZahltAus).  

Der Nutzer des Programms muss sich einmal bei dem Anbieter registrieren, und dann vor dem Online-Shoppen jeweils über die Seite des Anbieters den gewünschten Shop aufsuchen - sonst wird der Einkauf nicht registriert.

Die Auszahlung erfolgt, nachdem die Frist für das Rückgaberecht der Ware abgelaufen ist, per Überweisung auf das Girokonto des Kunden. Bei PeterZahltAus.de gibt es gleich ab dem ersten Euro Geld, bei Yenomi müssen Sie erst 20 Euro "angesammelt" haben, bis die Überweisung erfolgt.

Fazit: Bargeld-Bonusprogramme sind "ehrlicher" als andere Punkte- und Prämienprogramme, denn Sie profitieren direkt in Geld davon. Und Sie werden nicht andauernd in Versuchung geführt einzukaufen. Dafür können Sie aber auch keine besonders tollen Schnapper machen, wie bei den Shopping-Clubs.

Tipp: Wenn Sie sowieso häufiger online einkaufen, dann lohnt sich die Registrierung bei einem Bonusprogramm - so können Sie nebenher noch am sowieso nötigen Einkauf verdienen. Aber auch hier gilt: Erstmal vergleichen, ob das gewünschte Produkt nicht in einem anderen Online-Shop günstiger ist.

Geld-Magazin.de, 6.7.2009


gedruckt am  19.04.2024