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Digitale Preisschilder ersetzen Papier-Etiketten im Einzelhandel

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Rubrik: Specials

 

© Niki Love - Fotolia.com

Bereits in vielen Supermärkten haben sich die digitalen Preisschilder durchgesetzt. Das klassische Modell der Preisschilder auf Papier scheint ausgedient zu haben und nach und nach aus dem Einzelhandel zu verschwinden. Die Supermarkt-Kette Rewe hat bereits einige Hundert Geschäfte mit den digitalen Preisschildern ausgestattet. Wie die Onlineausgabe des Focus berichtet, rüstet nun auch die große Elektronikkette MediaSaturn deutschlandweit in allen Geschäften um. In den 430 Filialen von Media Markt und Saturn werden die die alten Papierstücke durch die elektronischen Anzeigen ersetzt.

„Der Test ist abgeschlossen, nun werden wir sukzessive alle Märkte mit den digitalen Preisschildern ausstatten“, sagte der Digital-Chef Martin Wild dazu. Handelsexperten rechnen damit, dass andere Ketten schnell nachziehen und ebenfalls auf die digitalen Anzeigen umrüsten. Die digitalen Schilder sehen nicht nur gut aus, sondern sparen den Geschäften auch eine Menge Arbeit. Die Verkäufer müssen bei einer Preisänderung nicht dauernd neue Papierkärtchen an den Produkten anbringen, sondern können die digitalen Anzeigen per Computer neu programmieren. Bernd Ohlmann vom Handelsverband Bayern bestätigt, dass es allein in einem normalen Supermarkt 15.000 Preisschilder gibt. „Für die Verkäufer ist es eine Sisyphus-Arbeit, die Etiketten zu wechseln.“

Die digitalen Preisschilder ermöglichen den Geschäften kurzfristiger auf Preisentwicklungen zu reagieren. Wenn ein Produkt beispielsweise auf Amazon günstiger angeboten wird, könnte MediaSaturn sich spontan der Preisentwicklung anpassen und ihren Preis ebenfalls reduzieren. Dennoch hat das Unternehmen nicht vor, den Preis ständig im „Tanktstellen-Trakt“ anzupassen.

Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg warnt trotzdem vor Preisschwankungen wie an der Zapfsäule: „Für die Kunden haben die digitalen Preisschilder nicht nur Vorteile.“ Wenn die Situation günstig ist, kann der neue Spielraum auch für Preiserhöhungen genutzt werden. Dann könnten vor einem wichtigen Fußballspiel spontan die Preise für Bier und Chips erhöht werden.

MediaSaturn will die elektronischen Preisschilder allerdings auch nutzen, um den Kunden zusätzlich Informationen über die Produkte zur Verfügung zu stellen. Per Smartphone sollen technische Daten, Filme oder andere Infos abrufbar sein.  

Geld-Magazin, 16.10.2015


gedruckt am  23.04.2024