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Pille danach frei erhältlich

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Eine echte Neuerung in unserem Gesundheitssystem ist die rezeptfreie Vergabe der Pille danach. Diese kann eine ungewollte Schwangerschaft bei Frauen verhindern, es ist aber wichtig sie zu schnell wie möglich einzunehmen. Bisher mussten Frauen dafür erst zum Arzt gehen, um ein Rezept zu holen und dann anschließend in die Apotheke. Der gang zum Azt entfällt also mit dem neuen Gesetz. Die Frauen haben die Wahl zwischen zwei Produkten, seit dem 16. März diesen Jahren ist das Präparat ellaOne frei erhältlich und bald auch die Pille danach PiDaNa. Der offene Verkauft ist jedoch nur auf niedergelassene Apotheken beschränkt, Internetapotheken sind vom Verkauf ausgeschlossen, da die Einnahme schnellstmöglich erfolgen muss. Des weiteren sollte ein persönliche Beratung der Frauen bei der Vergabe wünschenswert, was durch eine Internetapotheke nicht zu gewährleisten ist.

Die beiden Pillen sind aus unterschiedlichen Wirkstoffen zusammengesetzt. In dem noch nicht erhältlichen Präparat PiDaNa befindet sich der Wirkstoff Levonorgestrel, welcher besser abschneidet und auch länger erprobt ist. Die Einnahme schadet laut Studien, weder der Mutter noch dem ungeborenen Kind, für den Fall das die Mutter bereits schwanger ist. Auch eine ungewollte Schwangerschaft trotz Pille danach, wirkt sich nicht auf das Ungeborene aus.

Die Pille danach ellaOne mit dem Wirkstoff Ulipristal hingegen, ist in der Praxis weniger erforscht. Die Auswirkungen auf das Ungeborene sind daher in letzter Konsequenz bisher nicht erfasst. Der Vorteil der ersten frei erhältlichen Pille ist, dass sie noch nach drei bis maximal fünf tage nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werden kann. Die Wirkung des Stoffes Levorgestrel hält für einen so langen Zeitraum nicht an und deshalb für eine späte Einnahme nicht empfehlenswert. Unabhängig davon, für welches der beiden Präparate sich die Frauen entscheiden, sollte eine Einnahme am besten innerhalb von 24 Stunden passieren, denn dann ist die Wirkung am sichersten. Wichtig ist es, nach der Einnahme weiter richtig zu verhüten, da die Pille danach massiv in den Hormonhaushalt der Frau eingreift und den Zeitpunkt des Eisprungs verschieben kann.

Die Freigabe der Medikamente war bereits seit Jahren Gesprächsthema in der Politik. Während die Pille danach in vielen europäischen Ländern schon seit Jahren frei erhältlich ist, hatten in Deutschland viele Politiker und Institutionen bis jetzt erfolglos um eine rezeptfreie Vergabe gebeten. Erst die Europäische Kommission hob Ende 2014 die Verschreibungspflicht für ellaOne auf, woraufhin die Bundesregierung entschied auch das zweite Präparat rezeptfrei erhältlich zu machen.

 

Geld-Magazin.de 17.03.2015


gedruckt am  28.03.2024