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Bezahlen mit Handy - Zukunftsmusik oder Flop

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Rubrik: Telefonie, Trends, Startseite

 

Bezahlen mit dem Handy, warum eigentlich nicht? In Zeiten, in denen nahezu jedes Portemonnaie gefüllt ist mit unzähligen Bezahlkarten, erscheint die Möglichkeit des Bezahlens per Handy doch gar nicht so abwegig.

Bezahlen mit Handy - Zukunftsmusik oder Flop © L.S. - Fotolia.com

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Dennoch will sich diese Möglichkeit den deutschen Bundesbürgern nicht so recht erschließen und man fragt sich: warum?

Was kann man mit dem Handy bezahlen und wie funktioniert die Zahlung?

Gängig ist bereits das Bezahlen von Software für das Mobiltelefon über die Mobilfunkrechnung. In einigen Städten kann man das Bezahlen von Parktickets und Fahrkarten mit dem Handy erledigen, man benötigt hierzu lediglich ein Handy, das Bildnachrichten (MMS) empfangen kann und das ein Internet-Zugriffsprogramm hat. Alternativ kann man auch per Anruf oder SMS bezahlen. Beim Verfahren „Call a bike" ist es ebenfalls möglich, sich per Anruf vom Handy ein Fahrrad auszuleihen. Die neueste Generation des Bezahlens per Handy trägt die Kurzbezeichnung NFC (Near Field Communication) was so viel heißt wie Nahfeldkommunikation. Bei entsprechend ausgerüsteten Supermarktkassen beispielsweise wäre (ähnlich wie bei der Bluetooth Technologie) die Kommunikation zwischen Handy und Kassensystem möglich. Somit könnte die Bezahlfunktion direkt mit Hilfe dieser Technik per Handy erledigt werden.

Vor-und Nachteile beim Bezahlen mit Handy

Als Vorteil zu werten ist das nicht mehr notwendige Mitführen von Kleingeld, wenn es zum Beispiel um das Bezahlen an Automaten (Parktickets, Bahntickets) geht. Verliert man das Portemonnaie, ist das ganze Geld weg. Verliert man das Handy, reicht in aller Regel ein Anruf beim jeweiligen Netzbetreiber und das Handy wird komplett gesperrt, klarer Vorteil!
Zu den Nachteilen gehört zurzeit ganz sicher noch die fehlende Einheitlichkeit in diesem Bezahl-System. Auch muss man am Ende ganz sachlich feststellen, dass das Bezahlen mit dem Handy teurer ist als die Zahlung in bar. Egal ob SMS, Anruf oder Internet Browser, an all diesen Dingen verdient zunächst einmal der jeweilige Netzbetreiber. Am Ende muss man auch auf der Hut sein vor versteckten Zusatzkosten, hierüber sollte man sich vorher genauestens informieren.
Zum Thema Datenschutz warnen Experten zudem davor, dass Kunden bei dieser Zahlungsweise leicht zum „gläsernen“ Kunden mutieren können, immerhin lassen sich Bezahlvorgänge über einen Zeitraum von 6 Monaten lückenlos nachvollziehen. Dazu gesellt sich die Angst des Kunden vor Datenmissbrauch und fehlerhaften Abbuchungen.

Dies alles sind sicherlich Gründe, warum das Bezahlen per Handy in Deutschland noch nicht so recht einschlagen will, obwohl die Zahl der Verweigerer dieser Technik ein wenig gesunken ist. Vielleicht führt am Ende die neue NFC Technik zu einer höheren Akzeptanz in der Bevölkerung.

Geld-Magazin.de, 16.09.2011


gedruckt am  28.03.2024