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Aufgepasst Falle!

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Fast alle Geldanleger möchten alles: hohe Zinsen / hohe Rendite, jederzeitige Verfügbarkeit und absolute Sicherheit. Dass das nicht geht, hat sich inzwischen herumgesprochen. Viele Banken, Sparkassen oder Versicherungen werben aber für ihre Produkte mit Super-Konditionen ... auf dass der geneigte Kunde vergißt, das Kleingedruckte zu lesen. Fallen Sie nicht darauf hinein!

Lesen Sie hier unsere Tipps, was sich hinter den Werbeaussagen der Finanzdienstleister verbirgt!

Durchschauen Sie diese Werbeaussagen:

Sternchen suchen

Lesen Sie immer das Kleingedruckte. Bzw. in Anzeigen und Prospekten den Sternchentext ("*"). Dahinter verbergen sich nämlich die Bedingungen, zu denen Sie das beworbene Produkt erhalten. Also was noch zu den "5,5 % Superzins" gehört.....

Zins ist nicht gleich Rendite

Der hohe Guthabenzins von 5,5 % ist doch klasse! Nur dass man dann eine Kontoführungsgebühr von 3 Euro zahlen muß, oder für die Zusendung der Kontoauszüge, das steht nur im Kleingedruckten. Und schmälert Ihren Ertrag. Die Rendite einer Geldanlage rechnet auch Gebühren, Kosten und sonstige, den Ertrag steigernde oder mindernde Faktoren ein. So ist der Guthabenzins bei vielen Bauspartarifen sehr verlockend, die gleich zu Beginn der Sparphase zu zahlende Abschlußgebühr mindert die Rendite aber beträchtlich. Fragen Sie also immer nach der Rendite.

Wertzuwachs ist nicht gleich Rendite

Eine andere beliebte Angabe statt des Zinses ist der Wertzuwachs (die Wertsteigerung). Vorsicht, denn hier wird der Zinseszinseffekt mit eingerechnet. Wie gesagt, lassen Sie sich die Rendite ausrechnen. Oder nutzen Sie unseren Rendite-Rechner!

Lock-Angebote

Hier wird mit einem superhohen Guthabenzins geworben. Irgendwo versteckt steht dann, dass er nur bis zu einem bestimmten Datum gilt, danach gibt es (leider) nur noch einen Zinssatz, der bestenfalls Marktdurchschnitt ist. Oder der Zins gilt nur bis zu einem bestimmten Betrag, darüberhinaus gibt es einen geringeren Zinssatz. Oder er gilt nur für Neukunden.
Die Bank rechnet damit, dass Sie den Aufwand des Institutswechsels scheuen. Besonders fies: der Zins gilt wiederum nur bis zu einem bestimmten Betrag, kommen Sie darüber hinaus (zum Beispiel mit einer Zinsbuchung), gibt es für das gesamte Guthaben (!) nur noch den niedrigeren Betrag.

Variabler Zinssatz

Der Superzins von 5,5 % gilt heute. Wann ändert ihn die Bank? Zu für Sie nachvollziehbaren Bedingungen? Orientiert er sich beispielsweise am Kapitalmarkt (Euribor, Umlaufrendite)? Oder kann die Bank ihn nach Gutdünken ändern?

Kombi-Angebote

Das bieten z.B. Postbank, SEB, Allianz Bank an: Ihr Anlagebetrag wird gesplittet - die Hälfte in ein sicheres Festgeldkonto, die andere Hälfte in einem Fonds mit Ertragschancen. Wo ist der Haken? Es kann zwei geben: erstens schauen Sie sich den Fonds genau an - wie war die Wertentwicklung bisher? Oder ist er ein Ladenhüter? Zweitens: Wie hoch ist der Ausgabeaufschlag beim Fonds? Frisst diese Gebühr den Superzins aus dem Festgeld gleich wieder auf? Hat er beispielsweise einen Ausgabeaufschlag von 3 %, macht das bei 10.000 Euro gleich mal 300 Euro weniger - die müssen erstmal wieder aufgeholt werden! Oder der Superzins auf das Anlagekonto muß 3 % (!) besser als der Marktdurchschnitt sein, damit Sie im 1. Jahr plus/minus Null abschließen.

niedriger Guthabenzins, hoher Bonus

Eigentlich nichts Schlechtes. Achten Sie darauf, worauf es den Bonus gibt: auf Ihre Einzahlungen? Auf das jeweilige Guthaben (besser, denn dann kriegen Sie ihn auch auf die bisher erwirtschafteten Zinsen!)? Auf die Zinsen (schlecht, denn dann kriegen Sie ihn auf fast Nichts!)? Und wovon ist der Bonus abhängig? Gibt es zum Beispiel die ausgelobten 25 % erst im 20. Jahr, und vorher immer nur 2,5 %? Lassen Sie sich immer die Rendite ausrechnen, zum Beispiel bei FINANZtest.


gedruckt am  24.04.2024