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Wirkungsweise des Zweitmarkts

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Der Zweitmarkt ist ein Markt für den Erwerb von Anteilen an geschlossenen Fonds, die der Besitzer veräußern möchte. Geschlossene Fonds nehmen keine Investoren mehr auf, die Laufzeit ist oft über 15 oder 20 Jahre konzipiert. Nur über den Zweitmarkt sind die Anteile handelbar.

Wirkungsweise des Zweitmarkts © Yanterric - Fotolia.com

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Wie ist der Zweitmarkt entstanden?

Einige Anleger äußern den Wunsch nach einem vorzeitigen Verkauf ihrer Anteile. Die Anlagen in geschlossene Fonds erfolgten oft aus steuerlichen Erwägungen und aus Gründen der Altersvorsorge. Allein im Segment der Schiffsbeteiligungen wurden seit 1995 über 20 Milliarden Euro Kapital eingeworben, diese galten in den 1990er Jahren als das Steuersparmodell schlechthin.

Die Fonds laufen zum Teil noch bis in die Jahre 2015 bis 2020 und länger, die Weltwirtschaft hat sich jedoch verändert – auch für den Markt des Schiffbaus – und die persönlichen Lebensplanungen von Anlegern ändern sich auch. Allein neue Investitionsmöglichkeiten können einen Verkauf attraktiv erscheinen lassen, eine Portfolio-Anpassung, der Ruhestand, eine Scheidung oder auch eine Erbschaft.

Auf dem Zweitmarkt finden die Verkäufer und Käufer der Beteiligungen zusammen, wobei eine maklerische Beratung und Vermittlung unumgänglich ist; allein wegen der nötigen rechtlichen Voraussetzungen der Anteilsübertragung. In jüngster Zeit werden auf dem Zweitmarkt verstärkt institutionelle Käufer aktiv, die aus den Anteilen Zweitmarktfonds bündeln. Die dadurch entstehende Liquidität erlaubt eine kontinuierliche Preisfindung. Private Investoren stellen derzeit circa 20 Prozent der Käufer.

Der Erwerb von Beteiligungen

Die Beteiligungen am Zweitmarkt werden im Bieterverfahren oder zum Festpreis gehandelt. Wer die Beteiligungen hingegen kaufen möchte, hat oft niedrigere Kosten und ein geringeres Risiko als auf dem Erstmarkt. Die Renditen werden mit acht Prozent p.a. und darüber (bis in den deutlich zweistelligen Bereich) geschätzt, also etwa zwei Prozent höher als auf dem Erstmarkt.  

Das liegt daran, dass der Fonds seinen Preis – anders als in der Emissionsphase vor der Schließung – schon gefunden hat. Auch das Agio ist niedriger (zweieinhalb Prozent gegenüber den üblichen fünf Prozent bei Erstbeteiligungen).  

Die Zweitmarktfonds sind oft schon weitgehend entschuldet, das erhöht die Rückflüsse. Wer im Zweitmarkt kaufen möchte, greift zunächst auf eine kostenlose Analyse des Fonds zu – durch einen Makler oder über die Veröffentlichung des Fonds selbst. Dann wird bei günstigen Investitionsbedingungen gekauft.

Auf Internetportalen wie beispielsweise www.zweitmarkt.de oder www.zweitmarkt-handel.de können sich Interessierte informieren, Anteile kaufen und verkaufen.

Geld-Magazin.de, 13.05.2011


gedruckt am  24.04.2024