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Ethikbank: eine Alternative für gute Geschäfte

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Geldanlage mit "gutem Gewissen"?

Ethikbank: eine Alternative für gute Geschäfte© Dmitry - Fotolia.com

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Es liegt nicht nur an den diversen Finanzkrisen der vergangenen Jahre, dass die Verbraucher sensibler geworden sind, wenn es um die Geldanlage geht. Auch sehr fragwürdige Produktionsbedingungen wie Kinderarbeit oder die Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft durch Despoten in vielen rohstoffreichen Ländern tragen das Ihrige zur höheren Sensibilität bei. Alternative Finanzinstitute wie grüne Banken sind deshalb schwer im Kommen. Diese haben sich schon längst zu Vollanbietern in der Finanzwirtschaft entwickelt und bieten ihren Kunden einen vollen Rundumservice. Geschäftskunden können beispielsweise faire Firmenkredite von einer grünen Bank bekommen und mit dieser Geschäftsverbindung zugleich ihr soziales und ökologisches Gewissen beruhigen.

Was ist eine grüne Bank?

Auch wenn sich Kundenzahlen und Geschäftsaktivitäten von Ökobanken noch in einem relativ überschaubaren Rahmen bewegen, sind ethische Investments schwer im Kommen. Einen regelrechten Boom hatte der Branche die Pleite der Investmentbank Lehman Brothers den grünen Banken beschert. Etwa seit den 1990er Jahren erfreuen sich Geldanlagen bei grünen Banken großer Beliebtheit. Ihr wesentliches Kennzeichen ist, dass bei den Investments nicht nur die Rendite im Vordergrund steht, sondern auch ethische Wertvorstellungen. Deshalb spricht man auch gern von Investments, die unter sozial und ökologisch verantwortungsvollen Aspekten erfolgen. Atom- oder Rüstungsindustrie sind deshalb beispielsweise absolut tabu.

Ein Kind der 1970er Jahre

Nachdem sich die grünen Banker ein besonderes Verantwortungsbewusstsein auf die Fahnen geschrieben haben, ist es nur logisch, dass ihnen von den Verbrauchern auch gründlich auf die Finger geschaut wird. Entstanden sind die grünen Banken übrigens in den 1970er Jahren, als gesellschaftskritische Diskussionen den öffentlichen Raum bestimmten. Der Vietnamkrieg und das System der Apartheid in Südafrika waren die treibenden Kräfte für ethisch saubere Investments. Die Verbraucher, die sich in dieser Richtung engagierten, wollten mit ihrem Geld keine Systeme unterstützen, die sie aus ihrer Grundüberzeugung heraus eigentlich ablehnten. Die ersten Fonds, die nach ethischen Ausschlusskriterien investierten, kamen in den USA und in Großbritannien auf den Markt. Ökobanken sind übrigens sehr viel mehr den gesellschaftlichen Modeerscheinungen unterworfen wie konventionelle Banken. Eine treibende Kraft für das Wachsen der grünen Banken war in Deutschland während der 1980er Jahre die Anti-Atomkraftbewegung, die über Jahre hinweg gegen die Errichtung einer atomaren Wiederaufbereitungsanlage im bayerischen Wackersdorf kämpfte. Die Kritik an den negativen Auswirkungen der Globalisierung ist seit den 1990er Jahren ein wichtiger Beweggrund für Investoren, die ihr Geld in ethische Investments steckt. Oft wird sogar ein Teil des Gewinns aus den Geldanlagen in soziale Projekte investiert, um den selbst gesteckten hohen Ansprüchen gerecht zu werden.

Geld-Magazin.de, 28.08.2012

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