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Ripple: Was hinter der Kryptowährung steckt

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Das Ziel, das vom Unternehmen, das hinter der digitalen Währung Ripple steckt, verfolgt wird? Der internationale Zahlungsverkehr, der zwischen den Banken stattfindet, soll kostengünstiger wie auch effizienter werden. Das ist auch der Grund, warum der Ripple auch der „Bitcoin der Banken“ ist.

Das Ripple-Protokoll

Bei dem Ripple-Protokoll handelt es sich um ein sogenanntes Zahlungsprotokoll. Die Besonderheit? Banken können nun internationale Zahlungen in Echtzeit abwickeln. Der Kanadier Ryan Fugger, der Gründungsvater dieses Protokolls, sorgte schon im Jahr 2004 für Aufsehen, als er „Ripple Pay“ präsentierte. Mit der Zeit gab es immer mehr Entwickler, die sich für das Projekt interessierten, sodass im Jahr 2011 eine neue Version des Ripple-Protokolls vorgestellt wurde. Ein Jahr später wurde „Ripple Labs“ ins Leben gerufen, das sodann 2015 zu „Ripple“ wurde.

Von Seiten des Unternehmens werden also Softwarelösungen an Banken verkauft, die auf dem sogenannten Ripple-Protokoll basieren. Weitere Einnahmen werden durch Beratungs- wie auch durch Vermittlungsdienstleistungen lukriert.

 

Die Datenbank ist öffentlich

Die Datenbank des Ripple-Protokolls ist öffentlich; in der Datenbank befindet sich ein Register mit den Kontoständen der Netzwerk-Mitglieder. Jeder hat einen Einblick in das Register und kann die Aufzeichnungen, also Zuschreibungen wie auch Abbuchungen auf den jeweiligen Konten, verfolgen - es handelt sich somit um ein absolut transparentes Modell.

Findet eine Änderung auf einem Konto statt, weil die Person X der Person Y einen bestimmten Betrag überweisen möchte, so findet die Einigung im Rahmen des Konsensverfahrens statt. Das bedeutet, dass die Mitglieder, die sich im Netzwerk befinden, die Änderung bestätigen müssen, die sodann im Zahlungsbuch vorgenommen wird. Somit müssen die Unternehmen wie Banken, die Teil des Netzwerks sind, alle Transaktionen bestätigen.

 

Noch erfolgreicher dank neuer Kooperationen?

Die Idee hinter der Kryptowährung ist eindeutig: Ripple will zur besten digitalen Währung für die Zahlungsabwicklung werden - das ist jedoch nur möglich, wenn eine immer größere Anzahl an Transaktionen durchgeführt wird. Das unterscheidet Ripple auch von der Kryptowährung Bitcoin. Da die Nachfrage nach dem Bitcoin immer größer wird, kämpft man hier bereits mit dem Skalierungsproblem. Werden also Bitcoin-Transaktionen durchgeführt, so muss man mit einer langen Wartezeit rechnen - zudem sind die Transaktionskosten in letzter Zeit auch ziemlich gestiegen. 

Das Ripple-Netzwerk garantiert hingegen schnell durchgeführte Transaktionen; des Weiteren wurden auch schon ein paar Kooperationen mit Banken eingegangen - so arbeiten bereits die Santander, die UBS und die Fidor Bank mit Ripple zusammen.

 

Keine traditionelle Kryptowährung

Ripple kann man ganz klar als Enterprise-Projekt klassifizieren - die digitale Währung kann zudem auch nicht mit dem Bitcoin verglichen oder gar gleichgesetzt werden. Während der Bitcoin vom Endkunden zum Zahlungstransfer genutzt wird, mag es sich bei Ripple um eine Technologie handeln, die ausschließlich im Hintergrund aktiv ist. Das bedeutet, dass der Nutzer also mitunter gar nicht bemerkt, dass er das Ripple-Protokoll nutzt. Das Projekt richtet sich vorwiegend an große Institutionen - so etwa an Finanzinstitutionen, Banken wie auch an Zahlungsdienstleister. 

Zu beachten ist, dass man über das Netzwerk jegliche Art von Werten übertragen kann. Im Protokoll ist auch eine Komponente enthalten, die es ermöglicht, einen Umtausch in andere Währungen durchzuführen. Das heißt, die Universalität dieses Protokolls macht es beispielsweise möglich, dass man etwaige Bonusmeilen einer Fluggesellschaft in die digitale Währung Bitcoin tauschen kann - Ripple ist somit weit mehr als eine klassische Kryptowährung.

 


Es fehlt das Alleinstellungsmerkmal

Möchte man Ripple kaufen, weil man der Meinung ist, der Kurs der digitalen Währung wird demnächst nach oben schießen, sollte man aber berücksichtigen, dass die Konkurrenz nicht unterschätzt werden darf.

Die Technologie mag innovativ wie fortschrittlich wirken, doch bei Ripple handelt es sich nicht um das einzige Unternehmen, das sich intensiv mit diesem Thema auseinandersetzt und immer wieder neue Lösungsvorschläge präsentiert. Mit SWIFT gibt es nämlich schon das Netzwerk schlechthin, das für den internationalen Zahlungsverkehr genutzt wird - seit geraumer Zeit wird hier auch verstärkt in die Infrastruktur investiert, um sich von der Konkurrenz abheben zu können. Des Weiteren gibt es mit Stellar und R3 zwei weitere Unternehmen, die ebenfalls daran arbeiten, den internationalen Zahlungsverkehr zu verbessern.

 



gedruckt am  19.04.2024