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Tagesgeld, Festgeld: Das sind aktuell die besten Angebote

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Zur Zeit herrscht muntere Unentschlossenheit bei den Tagesgeld- und Festgeldanbietern. Mal geht es hoch, mal wird gesenkt. Den Rekord an Kurzlebigkeit hält wohl seit 25.8. die 1822 direkt - ganze 6 Tage bot sie einen guten Zins aufs Tagesgeld! Weiterhin Kopf an Kopf die Tagesgeldangebote der GE Capital Direkt und der Bank of Scotland ...

Zinsen für Festgeld und Tagesgeld: Die besten Angebote

Nürnberg, 31. August.     Für Festgelder 12 Monate gibt es maximal noch 2,50 %, der Durchschnitt liegt mit 1,30 % p.a. nicht viel höher als Tagesgeld (1,08 % durchschnittlich). Längere Laufzeiten, z.B. 5 Jahre, werden mit höchstens 3,90 % vergütet, durchschnittlich werden 2,55 % gezahlt (und damit kaum mehr als auf den besten Tagesgeldkonten).

Viele Banken senken  erst, und erhöhen dann scheinbar wieder ... bzw. versuchen mit Betrags- und Zinsstaffeln zu verschleiern, dass sie immer noch weniger als vorher anbieten. Oder Sie versuchen Neukunden mit Sonderzinssätzen oder einer Zugabe zu locken: Für die Kontoeröffnung gibt es einmal einen Euro-Betrag on top. Das macht im ersten Jahr dann einen höheren Zins aus.
Ziemlich "in die Röhre" schauen auch Neukunden, die wegen des hohen Neukundenzinses gewechselt haben, und dann wird schnell gesenkt.

Und endlich kamen wieder neue Anbieter auf den Markt, von denen sich einer gleich an die Spitze der Tagesgeld-"Charts" setzte. Daraufhin hat der bisherige Spitzenreiter gleich wieder die erst Anfang Juli gesenkten Konditionen erhöht. Apropos neue Anbieter, die im Herbst 2009 mit Spitzenzinsen gestartete noa bank ist - leider - seit 18.8. "Geschichte"; derzeit kommen die Anleger nicht an ihr Geld heran.

Mehr dazu, und welche der jetzt noch vorhandenen Angebote wirklich gut sind, wo die "Haken und Fallen" sind, und welche Alternativen es für Anleger sonst noch gibt - hier der Vergleich.

Tagesgeld

Eingangs ein Wort zur Einlagensicherung: Als Geld-Magazin.de im September 2008 erstmals verglichen hat, war noch die Kaupthing Edge Spitzenreiter. Damals hatten wir auf die geringe Sicherheit der Einlagen hingewiesen. Kaupthing Edge ist Geschichte; aber auch weiterhin sollte das Thema Sicherheit der Einlagen bei der Anlageentscheidung eine wichtige Rolle spielen. Bei fraglichen Fällen weisen wir auch künftig jeweils darauf hin.

"Wenn schon, dann richtig" dachte sich wohl die GE Capital Direkt und startete am 12. Juli mit einem Tagesgeldzins von 2,25 % p.a, zusätzlich noch etwas höhere Rendite durch vierteljährliche Zinsgutschrift. Keine Mindesteinlage, keine Höchstbetrag, keine Staffelung, Kontoführung nur online - einfach und klar ist die Produktbeschreibung. Die Bank ist Mitglied im Einlagensicherungsfonds der privaten Banken. Allerdings wurde sie vom Ansturm der Kunden nach eigenen Aussagen so überrannt, dass sie erst einmal die vorhandenen Anträge abarbeiten möchte und das Angebot nicht mehr vermarktet ...

Mit ihrem Zins wäre sie noch knapp Spitzenreiter. Denn die Bank of Scotland reagierte umgehend und erhöhte zweimal, zuletzt per 12.8. von 2,10 % auf 2,20 % p.a..  Ebenfalls erhöht wurde der zusätzliche Anreiz für Neukunden: Statt 20 Euro gibt es wieder 30 Euro Startguthaben (für Eröffnungen zwischen 15. Juli und 30. September). Bei einer Anlagesumme von 1.000 Euro macht das 3 % Zinsen mehr im ersten Jahr aus! Je nach Anlagesumme stellen sich Anleger also hier besser als bei dem GE-Angebot.
Im Schadensfall greift erst die britische Einlagensicherung (bis 50.000 Pfund), danach und darüber hinaus dann erst die deutsche. Denn die Bank hat nur eine Niederlassung in Deutschland, sie ist keine deutsche Bank.

Eher weniger ist das als Tagesgeld beworbene Ikano Bank-Angebot zu empfehlen - zwar gibt es 2,22 % p.a., aber es handelt sich um eine Kreditkarte.

Einen neuen Kurzlebigkeitsrekord stellt die 1822direkt, die einzige Direkt-Sparkasse, auf: Per 20. August erhöhte sie den Einstiegssatz auf 1,80 %, sechs Tage später senkt sie ihn wieder auf 1,60 % beim "ZinsCash", bis 100.000 Euro, darüber hinaus geht es gestaffelt nach unten (1,30 % bis 500.000 Euro, 0,50% ab 500.000 Euro Einlage). Die Neukunden der letzten 6 Tage erhalten also 1,80 %  garantiert bis 15. März 2011. Alle ab 26.8. sowie die Bestandskunden erhalten weiter die 1,60 % p.a. bis 100.000 Euro.
Vorteil gegenüber den englischen und niederländischen Anbietern: Die deutsche Einlagensicherung, sowie die zusätzliche Absicherung in voller Höhe der Einlagen durch die Sparkassenorganisation.

Besser liegt noch die comdirect. Dabei änderte sie per 5. Juli ihre Zinsstaffel, die 30.000 Euro-Grenze entfällt ersatzlos. Neu- und Bestandskunden erhalten: 2,10 (vorher: 1,75 %) p.a. von 0 bis 5.000 Euro, dann erst 1,00 % und ab 50.000 Euro gar nur 0,50 % Guthabenzins p.a.. Die Zinsgutschrift ist vierteljährlich, also ein kleiner Zinseszinseffekt.

Richtig schwierig ist die Konditionsangabe Tagesgeld bei der ING DiBa: Bestandskunden haben seit 1. Juli 2010 1,30 % p.a.. Neukunden haben ihren höheren Neukundenzins von 2 % garantiert bis 31. August - ab 1.9. gibt es ebenfalls den Normalsatz von 1,30 %. Und Neukunden ab 1. Juli erhalten 1,90 % p.a., garantiert jeweils für 6 Monate ab Eröffnung. Verwirrend. Und nicht gerade förderlich für die Zufriedenheit der Bestandskunden. Schade, früher war die ING DiBa für klare und gute Konditionen bekannt.

Auch der S Broker (Discount Wertpapieranbieter der Sparkassen) senkte per 1. Juli, von 1,75 % auf aktuell 1,50 % p.a. beim Tagesgeldkonto, das quasi auch als Verrechnungskonto für das Depot dient. Ohne Depot gibt es dieses Tagesgeldangebot leider nicht.

Negativbeispiel I: Die DAB wirbt mit 2,10 %. Immerhin sind diese bis 30. Juni 2011 garantiert, aber nur für maximal 10.000 Euro. Danach gibt es 0,50 %, ebenso ab 10.001 Euro 0,50 % p.a. Ach so, und man muss ein Depot eröffnen ... aber das ist auch schon alles an Nebenbedingungen ...

Negativbeispiel II: Cortal Consors wirbt sogar mit 4 % p.a. Tagesgeldzins (ab 13. Juli). Diese gelten zwar auch für 12 Monate, maximal für immerhin 20.000 Euro, aber eben auch nur bei komplettem Depotwechsel. Sonst gibt es marktdurchschnittliche 1,50 % p.a., die per 16.7. sogar auf 1,30 % gesenkt werden. Damit sind sie zwar für Neukunden besser als die DAB, aber es hängen halt auch viele Bedingungen dran ....

Negativbeispiel III: Die luxemburgische Advanzia-Bank legt ab 1. September ihr "Augenwischerei-Angebot" mit einem extrem hohen Lockzins, der dann nur für den ersten Monat gilt, wieder neu auf. Für Eröffnungen zwischen 1.9. und 30.9. gibt es bis 30.9. satte 3,928 % nominal. Danach und für Bestandskunden gibt es nach heutiger Kenntnis weiter die 1,785 %. Da die Luxemburger (Einlagen staatlich garantiert bis 50.000 Euro) monatlich die Zinsen gutschreiben, heißt das effektiv 4,00 % bzw. 1,80 % p.a.

Die holländische Credite Europe Bank, früher für hohe Zinsen bekannt, zahlt seit 8.9.  nur noch 1,50 % p.a.

Auch andere niederländische Banken liegen nicht mehr so supergut wie in früheren Jahren: Die Garanti Bank zahlt seit 11.12. nur noch 1,75 % p.a. (vorher: 1,90 %). NIBC senkte per 26.3. auf 2,00 % p.a..
Die Akbank zog nach und senkte stark, zuerst per 12.4. nur für die "Offline"-Kunden auf 1,75 % (vorher: 2,00 % p.a.), dann per 23.4. auch für die reinen Online-Kunden auf 1,85 % p.a. (vorher 2,10 % p.a.)

Die Absicherung im Pleitefall liegt bei niederländischen Banken aktuell bei 100.000 Euro (staatlich garantiert, inzwischen bis 31.12.2010). Damit dürften "normale" Tagesgeldanleger durchaus auskommen. Bei deutschen Banken, die dem Einlagensicherungsfonds normalerweise immer angehören, liegt der abgesicherte Betrag jeweils im 7 stelligen Bereich.

Die VW Direkt, die Autobank, zahlt nach 5 Monaten Konstanz ab 15. Juli nur noch 1,35 % p.a., bei Onlinekontoführung. Telefonbanking bringt 0,10 %-Punkte weniger. Dafür machen sie jetzt auch mit bei der Neukunden-Sonderzinsaktion: 2,00 %, befristet bis 30.11.2010, nur bis maximal 20.000 Euro und nur für Neukunden.

Ebenfalls seit Juli neu am deutschen Markt für Tagesgeld ist die österreichische AutoBank, mit 1,77 % p.a. und vierteljährlicher Zinsgutschrift.

Die norisbank senkt zum zweiten Mal in diesem Jahr: von 1,40 % auf 1,25 %, per 12.4. Etwas wird die Rendite noch durch die quartalsweise Zinsgutschrift (und den damit verbundenen Zinseszinseffekt) verbessert. Die "Top3"-Zinsgarantie (sie bezieht sich auf den durchschnittlichen Zinssatz der größten 10 deutschen Banken mit Tagesgeld-Angebot der letzten 12 Monate auf 5 Beispiel-Guthaben, die norisbank will immer bei diesen Top3 liegen) gelte immer noch. Wert ist sie nicht viel, denn die größten deutschen Banken haben alle einen relativ schlechten Tagesgeldzins.

An der Veränderung der Zinssätze sieht man, wie wichtig es ist, einen relativ konstanten Anbieter zu wählen - sonst hat man gerade gewechselt, und kurz danach ist der Spitzenzinssatz keiner mehr.

Die lange Zeit konstante netbank (eine reine online-Bank) senkt zum zweitenmal die Zinsen und zahlt ab 10.5. "nur" noch 1,25 % p.a.. Gut bei der netbank ist die quartalsweise Gutschrift, so kommt - im Vergleich zur Zinsgutschrift nur einmal jährlich - noch ein Zinseszinseffekt dazu; denn die Zinsen bringen dann gleich wieder Zinsen.

Die Citibank nahm ihre Umbenennung in Targobank zum Anlass, still und heimlich noch einmal die Kondition zu senken. Seit 1.5. gibt es nur noch 1 % p.a. für Guthaben bis 50.000 Euro, darüber sinkt der Zins auf 0,50 % p.a. Zur Erinnerung: Geködert wurden die Tagesgeldkunden im Dezember 2009 mit 1,60 % p.a. und der Verfügungsmöglichkeit am Geldautomaten.

Im Sommer 2009 startete der Anbieter Fidor mit dem "Ficoba Community Tagesgeld" zu 3,01 % p.a. am Markt. Mit diesem "Tick besser als die anderen Angebote" sammelte man bis Februar 2010 rund 20 Mio Euro Einlagen ein. Das scheint erst einmal zu reichen, denn jetzt wurde mehrfach gesenkt: Per 1. März auf 2,55 % p.a., per 1. Juni auf 2,20 % p.a. und am 5.Juli auf 1,80 % p.a. Interessant an dem Konzept ist, dass die Mitglieder der Community, also die Kunden selbst, über die Senkung entschieden haben ....
Hinter der Fidor Bank steht Fidor Community Banking, eine Internetplattform. Die Fidor Bank ist nicht Mitglied in einem Einlagensicherungsfonds; damit sind die Einlagen "nur" staatlich abgesichert, bis 50.000 Euro. Zweiter Haken: Man muss sich für das Bonusprogramm von Fidor anmelden, bevor man das Tagesgeld abschliessen kann ... kostet zwar nichts, aber Sie kriegen viele schöne Angebote, die Sie bitte schön abschliessen sollen ...

Der im letzten Winter neu aufgetretene, und sehr umstrittene Anbieter noa bank (eine deutsche Bank mit Fokus auf ethischen, nachhaltigen und ökologischen Finanzprodukten, die "Ihrem Geld Sinn geben will"), nahm per 24. Juni das Tagesgeldangebot vom Markt. Damals genannter Grund: Das schleppend laufende Kreditgeschäft. Auch Bestandskunden können keine weitere Einzahlung vornehmen. Der Spitzenzinssatz von 2,20 % p.a. wurde damals erst mal beibehalten, nun senkte sie ihn per 9. Juli auf 1,50 % p.a. sowie per 15. August auf 0,75 % p.a. (für Guthaben bis 50.000 Euro).Die Einlagen - wichtig für alle bisherigen Kunden - sind abgesichert ebenfalls nach deutscher Einlagensicherung. Allerdings wurde am 21. Juli bekannt, dass die BaFin hinter dieser "Geschäftseinstellung auf Raten" steckt, und der noa bank mit der Auflage, die Eigenkapitalquote zu erhöhen, Ende Juni die Entgegennahme von Einlagen untersagt hat. Und nun kam am 18. August das vorläufige "Aus", hier alle Informationen für die Tagesgeldanleger bei der noa bank.

Die Kondition der Tagesanleihe des Bundes, gestartet als Alternative zu den Tagesgeldkonten der Banken, schwankt auf niedrigem Niveau: 0,24 % (aktueller Tageszins), bei einem Kurs von 100,14 %.  Aus Konditionssicht also keine gute Wahl! Da kann die Werbefigur Günther Schild, die Schildkröte, noch so putzig und entspannt aussehen und im Fernseh-Spot trommeln!

Normale sicherheitsbewußte Anleger fahren mit einem Konto bei einer deutschen Bank besser, sprich die dem deutschen Einlagensicherungsfonds angehört, und auch dem deutschen Anlegerschutz wie von der Regierung garantiert unterliegt. Denn die Zinsen sind eigentlich fast bei jeder Bank oder Sparkasse besser als bei der Tagesanleihe.

Festgeld

Für Festgeld aus Anlegersicht spricht, dass Sie sich den Zinssatz über die komplette Laufzeit sichern, Senkungen gelten nur für Neuabschlüsse. Tagesgeld wird i.d.R. (Ausnahme garantierter Zins) variabel verzinst, d.h. jede Zinssenkung schlägt voll durch. 

Die Bank of Scotland ändert seit der Einführung des Produktes Festgeld munter die Kondition, inzwischen behält sie sich Änderungen von Tag zu Tag vor. Deshalb ist es schwierig, immer den aktuellen Zins anzuzeigen - wir versuchen es ... Ab 26. August entfällt die Laufzeit 3 Jahre, die anderen werden gesenkt: für 4 Jahre gibt es noch 3,00 %, für 5 Jahre 3,55 % p.a. . Weder eine Mindest- noch eine Höchsteinlage begrenzen den Anlagebetrag. Statt der jährlichen kann auch eine monatliche Zinsgutschrift bei entsprechend niedrigeren Nominalzinsen gewählt werden.

Die ING DiBa zahlt ab 1. Juli für 6 Monate nur noch ab 1,30 % (vorher gab es 1,50 %, ab einer Anlagesumme von 10.000 Euro), für 12 Monate gibt es weiterhin gestaffelt nach Anlagehöhe 1,90 % p.a. (ab 50.000 Euro, ab 10.000 1,30 % und ab 25.000 Euro 1,90 % p.a.) Die Laufzeit 3 Monate gibt es erstaunlicherweise immer noch, mit 1,30 % ab 10.000 Euro (denn sie wurde in den letzten Monaten regelmäßig gestrichen und wieder eingeführt). Damit gibt es weiterhin keine echten Alternativen zum für Bestandskunden ebenfalls nicht sehr attraktiven Tagesgeld.

Im Juli senkte auch die niederländische Credit Europe Bank: Seit 6.7. gibt es nur noch magere 1,50 % p.a. für die Laufzeit 12 Monate. Durch die Verlängerung der Staatsgarantie für die Einlagen von Oktober 2009 auf Ende 2010, und nachfolgend der EU-Vereinheitlichung sind die Festgelder 12 Monate bei niederländischen Banken zwar wieder interessant (100.000 Euro sind je Kunde abgesichert), aber bei den Konditionen eher nicht.

Zum eigentlichen Spitzenreiter im 12-Monats-Bereich mit 2,50 %, der BIG Bank, weiter unten - hiervon raten wir ab.

Die ICICI Bank, die Tochter einer indischen Bank, bietet seit 30.7. für 12 Monate 2,10 % p.a.. Die Einlagen sind analog der Bank of Scotland zuerst nach britischem, und nachfolgend nach deutschem Recht abgesichert. Also besteht Schutz bis zu 50.000 Pfund je Anleger, die eventuelle Beantragung und Korrespondenz im Schadensfall muss dann natürlich (wie auch bei der Kauthing Edge) in Englisch geführt werden ....

Die Akbank, eine niederländische Bank, zahlt 2,35 % für 12 Monate (wiederum nur bei reiner Online-Kontoführung, sonst sind es 2,25 % p.a., gültig ab 12.4.), die Einlagensicherung erfolgt über die Staatsgarantie. Ebenfalls 2,35 %, gültig ab 20.8. zahlt die Garanti Bank.

Die lange Zeit in der Spitzengruppe liegende Grenke Bank, Hamburg, hat innerhalb von 20 Tagen zum dritten Mal massiv gesenkt: Seit 21. April gibt es für 12 Monate 1,60 %, bis hin zu 2,30 % p.a. für 4 Jahre. Die Bank gehört dem Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes Deutscher Banken an, also alle Einlagen sind jeweils zu  mehr als 2 Mio. Euro darüber abgesichert. Die Konditionen sind jetzt aber uninteressant.

Schon seit 17. November konstant hält die NIBC Direct die Festgeldkondition: 2,40 % p.a. für 12 Monate, ebenfalls durch die niederländische Staatsgarantie abgesichert. Garanti zahlt ab 1. Juni 2,45 %.

Ein Beispiel für "Genaues Hinsehen erforderlich!": Die SWK Bank senkt am 25. August (wieder) auf 1,75 % (bis dahin: 2,20 %) für 12 Monate. Der "Haken": sie ist nicht Mitglied im Einlagensicherungsfonds der deutschen Banken, sondern "nur" bei der gesetzlichen Einlagensicherung. Damit sind Einlagen bis maximal 50.000 Euro abgedeckt.

Die bereits erwähnte Fidor Bank hat auch für das Festgeld eine Senkung der bisher guten Konditionen avisiert, nun ist auch der Zeitpunkt bekannt: Ab 13. Juli gibt es für 12 Monate nur noch 2,25 % (2 Jahre dann 2,50 % p.a., 6 Monate 2,00 %). Der "Haken" weiterhin: Man muss Mitglied der Fidor Community sein.

Die Mercedes Benz Bank - Anfang 2009 noch der Spitzenreiter mit 5,40 % für 12 Monate - bietet seitdem kaum noch interessante Zinsen: Seit 6. Januar gibt es mickrige 1,60 % p.a., damit hat sie wohl auch viele Kunden von einer Prolongation abgehalten.

Die comdirect zahlt inzwischen nur noch 0,50 % für 3 Monate (0,60 % oberhalb 50.000 Euro), längere Laufzeiten werden nicht mehr mit Festgeld bedient. Alternativ wird das Laufzeitkonto mit einem Zins von "bis zu 3,75% p.a." (für 10 Jahre, für 2 Jahre 1,25 % und für 3 Jahre gibt es 1,75 % p.a., Stand 10. Juni) angeboten.

Tipp: Derzeit sollte man einen Anlagehorizont von 1 bis 2 Jahren wählen. Und sich nicht langfristig mit Zinsen zufrieden geben, die auch mit Tagesgeld / kürzeren Laufzeiten erreicht werden können.

Wer sich an noch an längere Laufzeiten traut: die Credit Europe Bank zahlt für Festgeld 10 Jahre 4,00 % p.a., für 5 Jahre immerhin 3,25 %, Kondition ab 18. August - der "Haken": die niederländische Staatsgarantie für die Einlagen ist derzeit auf 31.12.2010 befristet. Positiv dagegen: bei den Laufzeiten 7 Jahre (3,75 % p.a.) und 10 Jahren werden die Zinsen monatlich gutgeschrieben.

Vorsicht ist bei dem Angebot der BIGBANK geboten. Für 12 Monate bietet sie 2,50 % - das ist zwar derzeit der höchste Zinssatz. Und der Zins für Beträge ab 30.000 Euro beträgt sogar 2,70 % p.a. Die Haken (jawohl, mehrere ...): Zinszahlung am Laufzeitende, also kein Zinseszinseffekt. Es handelt sich um eine Bank aus Estland, in Deutschland nur online vertreten. Abgesichert sind die Einlagen nach EU-Recht, also jeweils 50.000 Euro je Kunde Staatsgarantie. Nur (siehe Island und Kaupthing Edge) ist diese staatliche Garantie nichts wert, wenn der Staat selbst pleite geht - dieses Risiko ist bei kleineren Staaten eher gegeben als bei grossen. BIG heißt in diesem Zusammenhang nicht "gross", sondern ist die Abkürzung für Balti Investeeringute Grupi; die Bank wurde 1992 gegründet.

Alternativen

Darf es auch etwas anderes als klassisches Tagesgeld oder Festgeld sein? Hier einige interessante Alternativen:

Wer sich für Sparpläne interessiert: bei der Debeka Bausparkasse gibt es den Bausparvertrag als Sparvertrag mit einer Rendite (nach FINANZtest) von knapp 3 % p.a., zuzüglich eventueller staatlicher Förderung.

Wer ein "alles in einem"-Konto möchte, für den ist das DKB-Cash-Konto interessant: kostenloses Girokonto, überall gebührenfrei Geld abheben, und 1,65 % p.a. auf die Einlagen, täglich verfügbar.

Was wir nicht empfehlen, sind Kombinationsprodukte aus Festgeld und Fonds. Hier wird zwar für das Festgeld ein sehr hoher Zins (z.B. 5 % beim Allianz Festgeld Plus) geboten, dafür muss man aber auch Fonds kaufen, häufig mit hohen Gebühren und Kosten. Damit sind meist die Zinsen schon wieder aufgezehrt.

Augen auf heißt es auch bei den hohen Zinsen von Genussrechten - diese werden mit höheren Risiken als bei einer Festgeldanlage erkauft.

Einige der genannten Produkte hat Geld-Magazin.de bereits in der Rubrik "Produkt im Test" getestet - dort sehen Sie weitere Details. Und alle aktuellen Zinssätze können Sie bei den Konditionsrechnern vergleichen!

 

 

 


gedruckt am  29.03.2024