Solarstrom selbst produzieren, selbst verbrauchen und dafür Geld bekommen
Der Atomausstieg bis 2022 ist beschlossene Sache. Verbraucher können schon vorher aussteigen und ihren eigenen umweltfreundlichen Strom selbst produzieren und nutzen. Das Beste: Dafür gibt es auch noch Geld!
Denn die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sieht Vergütungsregeln für Solarstrom vor, die nun auch Privatleute erhalten, die den Sonnenstrom privat nutzen und nicht ins öffentliche Energienetz einspeisen.
Eine einfache Gewinnrechnung
Die Energieversorgen sind verpflichtet, privaten Solarstrom in ihre Netze einzuspeisen und dafür eine Vergütung an den Kunden zu zahlen. Der aktuelle Einspeisevergütungssatz liebt bei 28,74 Cent pro Kilowattstunde. Wer nicht den kompletten selbst erzeugten Solarstrom einspeist und ihn teilweise selber nutzt, erhält etwas weniger. Wer weniger als 30 Prozent des Solarstroms selbst verbraucht, erhält 12,36 Cent, wer mehr als 30 Prozent verbraucht, bekommt 16,74 Cent.
Sprich: Bei den aktuellen Stromtarifen von 20 Cent und mehr pro Kilowattstunde spart der Verbraucher gleich doppelt, wenn er Strom selbst erzeugt und verbraucht und zusätzlich noch ins öffentliche Netz einspeist.
Fristen nutzen und schnell handeln
Wer auch von den aktuellen Vergütungssätzen profitieren möchte, sollte am besten bis zum 1. Juli 2011 seine Photovoltaikanlage in Betrieb nehmen. Denn dann sinkt voraussichtlich der Einspeisevergütungssatz auf 24,42 Cent und damit auch die Vergütung für die eigene Nutzung.
Photovolatikanlage bauen und finanzieren
Bevor man sich eine Photovolaikanlage auf das Dach oder den Carport setzen lässt, sollte man klären, ob es einer Baugenehmigung bedarf und wie es um die Finanzierung steht. In den meisten Fällen ist eine private Photovolaikanlage genehmigungsfrei. Allerdings wird ein manchen Bundesländern dann eine Baugenehmigung nötig, wenn der Hausbesitzer eigenen Strom gegen Vergütung ins öffentliche Netz einspeisen will.
Wer sich also für den Aufbau einer Photovoltaikanlage entschieden hat, kann grob mit einer Fläche von neun Quadratmetern rechnen, um 1000 Watt Energie zu erzeugen. Dafür sind 3.000 Euro zu veranschlagen. Jedoch besteht die Möglichkeit, den Bau einer Photovolaikanlage durch spezielle Programme von Bund, Ländern und Kommunen zu fördern. Informationen gibt es hierzu bei den örtlichen Verbraucherzentralen.
Geld-Magazin.de, 10.06.2011