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Treppenplanung: Darauf sollten Sie achten

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Rubrik: Wohnen

Von: Hannes Neisinger (dtd-Korrespondent)

Stairway to Heaven.

(dtd). Treppen sind bereits seit der Frühzeit der Baukunst ein wichtiges Gestaltungselement und ebenso vielgestaltig wie die Architektur von Wohn- und Geschäftshäusern oder öffentlichen Bauten.

Foto: djd

Treppen im Freien wie etwa die Stufen zur Kirche Sacré Cour im Pariser Stadtviertel Montmartre sind Treffpunkte für Einheimische und Touristen, als Kulisse und Symbol dienen sie etwa an den Pyramiden Südamerikas oder in der berühmten Treppenszene des Stummfilmklassikers "Panzerkreuzer Potemkin“ von Sergej Eisenstein.

Vielgestaltiges Erschließungsbauteil

Etwas pragmatischer, bezeichnet der Baufachmann die Treppe als "Erschließungsbauteil“ und kommt damit der Funktion näher, die Hausbesitzer anpeilen, wenn sie in und ums Haus eine neue Treppe planen. Welche Form die Treppe haben soll, hängt meist vom vorhandenen Raum ab. Grundsätzlich unterscheidet man gerade, gewendelte und Podest-Treppen. Die gerade Treppe ist die einfachste Form, die zudem einen geringen Platzbedarf hat und relativ schmal ausgelegt sein kann. Eine viertelgewendelte Treppe beschreibt eine 45-Grad-Kurve mit schräg angeschnittenen Treppenstufen, die sich am Antritt, am Austritt oder in der Mitte der Treppe befinden kann. Eine halbgewendelte Treppe beschreibt eine 90-Grad-Kurve. Daneben gibt es natürlich noch komplett gewendelte Varianten, die echte "Wendeltreppe“ etwa, die schneckenförmig verläuft. Bei einer Podesttreppe befindet sich, wie der Name schon sagt, ein ebenes Podest an der Stelle, an der sich eine Kurve befindet. Der Platzbedarf ist größer, dafür ist sie wegen der durchgängig geraden Treppenstufen bequemer und trittsicherer zu begehen.

Bauformen für jedes Haus

Die schnellste und einfachste Variante im Neubau ist die Elementtreppe. Das ist eine Rohbautreppe, die im Werk vorgefertigt und im Haus nur noch eingebaut wird. Schalungsarbeiten oder Behelfstreppen sind so überflüssig, sie kann sofort genutzt werden und verkürzt so den Bauablauf. Ebenfalls häufig im Hausbau verwendet wird die massive Laufplattentreppe. Auf eine Laufplatte aus Stahlbeton werden Stufenkeile aufgelegt oder direkt auf das Konstruktionselement betoniert.

Mit am häufigsten werden im Haus so genannte Balkentreppen eingebaut. Dabei werden auf einen mittleren oder zwei seitliche Tragbalken z.B. aus Holz oder Beton Stufen aus Betonstein, Holz oder anderen Materialien aufgelegt. Die Wangentreppe ähnelt letzterer. Statt der Tragbalken kommen hier zwei Wangen zum Einsatz, zwischen denen die Stufen an beiden Seiten befestigt werden. Diese Konstruktion besitzt im Unterschied zur Balkentreppe geschlossene Stufen. Bei einer Tragbolzentreppe werden die meist aus Betonwerkstein gefertigten Stufen auf der einen Seite in der Mauer verankert und auf der anderen Seite über Stahltragbolzen verbunden. Diese Variante lässt sich auch frei tragend mit beidseitigen Tragbolzen oder als Wendeltreppe mit innenliegender Spindel ausführen.

Optisch interessant und luftig wirkt die Kragtreppe. Einzelne Stufen oder eine Laufplatte werden auf einer Seite in die Wand oder eine Spindel eingespannt und ragen auf der anderen Seite offen ins Freie – sie "kragen aus“.

Besonders für Bauherren, die viel Eigenleistung einbringen möchten, ist die Blockstufen- oder Blocktreppe interessant. Vorgefertigte Stufenelemente lassen sich in beliebiger Form mit dem Mauerwerk verbinden und sofort als Bautreppe nutzen. Den endgültigen Belag erhält sie wie die Elementtreppe beim Innenausbau.

Trittfester Materialmix

Element, Laufplatten- oder Blockstufentreppen aus Beton sind in der Regel massive geschlossene Konstruktionen und geben bei der Wahl des abschließenden Belags volle Gestaltungsfreiheit. Holz, Naturstein, keramische Fliese, Teppichboden, Linoleum, Kork oder preiswertes PVC: hier geht so gut wie alles. Doch auch Beton kann sichtbar eingesetzt werden. Gefärbt, geschliffen, poliert oder einfach pur ist Sichtbeton derzeit der Liebling der Innenarchitekten.

Bei anderen Treppenkonstruktionen muss man sich frühzeitig entscheiden, da tragende Bauteile und Stufen sichtbar sind. Zur Wahl steht aber auch hier Vielfalt: natürlich der Klassiker Holz, aber auch Edelstahl, verzinktes Metall und sogar Glas als Stufenmaterial sind zu finden.

Generell sollte bei der Materialwahl auch die künftige Nutzung berücksichtigt werden. Wo Kinder und Haustiere tagein-tagaus auf der Treppe toben, sind harte Holzer, Fliesen oder Naturstein eine gute Wahl. Eine Wendeltreppe im Loft, die den Zugang zum Schlafbereich gewährt, verträgt bei geringer Beanspruchung auch empfindlichere Materialien.


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