Billigflieger tricksen immer noch; WC nur gegen Gebühr?

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Seit November 2008 müssen laut EU-Verordnung bei der Flugbuchung im Internet die kompletten Endpreise angegeben werden. Übergangszeit gut und schön, aber inzwischen kann man den Eindruck gewinnen, die Billigflug-Airlines ignorieren bewußt die rechtliche Vorgabe.

Foto: test.de

Zu diesem Ergebnis kommt auch die Stiftung Warentest in einer aktuellen Untersuchung Februar 2009. 10 Airlines, bekannt für preiswerte (?) Flüge, wurden betrachtet.

Das - leider nicht überraschende - Resultat: auch weiterhin muß der Fluggast die Augen bei der Buchung offen halten. test.de: "Beispiel Ryanair: Aus 15,19 Euro für den einfachen Flug nach Mallorca werden im Handumdrehen 280,03 Euro für den Hin- und Rückflug. Aufschläge für Abfertigung, Versicherung, Gepäck und die Zahlung per Lastschrift treiben das Billigangebot auf normale Flughöhe. Die Ersparnis stürzt ab."

Gesamturteil der Tester: keine Airline fliege billig, transparent und fair. Billig sind Ryanair und Easyjet; diese sind allerdings auch diejenigen, die am meisten Zuschläge, Aufschläge, Gebühren nehmen. Hier sollten Sie bei der Flugbuchung besonders genau hinsehen. Gepäckstücke kosten extra, Einchecken am Schalter kostet extra, und auf dem Flug gibt es keine Verpflegung/Getränke, dafür Werbung.

Laut test.de wären Air Berlin, British Airways und Lufthansa kundenfreundlich, hätten die besten Informationen. Hier hat Geld-Magazin.de bei Air Berlin leider die Einschränkung: stimmt, wenn nicht die Service Charge wäre. Die macht den positiven Eindruck zunichte. Eine sinnlose Gebühr, wofür?

Tipp: Bei der online-Buchung sollten Sie immer auch darauf achten, dass keine kostenpflichtigen Punkte vorbelegt sind, und auch nicht benötigte Versicherungen abgewählen.

Es bleibt abzuwarten, wann endlich die "19 Euro Mallorca" in der Werbung wirklich dann auch 19 Euro sind. Wie lange es sich die Fluggesellschaften leisten können, mit Zusatz- und versteckten Gebühren zu tricksen, den Anschein preiswerter Tickets zu erwecken, um dann doch höhere Preise zu verlangen.

Bis dahin gilt: Vergleichen, und das nicht nur die Einstiegspreise auf der jeweiligen Site, sondern auch bis zum endgültigen "Jetzt buchen"-Button. Erst dann sehen Sie, was Sie tatsächlich zahlen müßten.

Neue Einnahmequelle "WC nur gegen Bezahlung"?

Die ja im Finden neuer Gebühren sehr erfinderische Ryanair überlegt übrigens laut BBC-Interview, künftig für die Nutzung der Bodtoiletten eine Gebühr zu erheben. Ist man schon von Autobahnraststätten eine Gebühr gewöhnt, so hat man doch am Boden noch Alternativen ... in der Luft aber nicht. Eine sichere Einnahmequelle, wenn es denn so kommt. 

Damit würden die trickreichen Briten auch die EU-Verordnung elegant umgehen, denn das wäre ja eine Gebühr, die nicht den reinen Flugpreis beträfe.

Andere Idee: Billigere Flugtickets, wenn man einen Stehplatz nimmt (wo bleibt da die Sicherheit?) ...