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Gold: Clevere Anlagealternative?

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Rubrik: Aktuell

 

Schon Goethes Faust wusste: "Am Golde hängt, zum Golde drängt doch alles". Wie recht er hat! Gerade in Krisenzeiten, wenn Menschen verunsichert sind, greift man zu scheinbar echten, bekannten Werten. Wie eben Gold. Ständig steigt der Kurs - warum? Und lohnt sich der Einstieg noch? Wenn ja, in welcher Form sollte man Gold kaufen?

Der Goldpreis kannte seit seinem Tiefpunkt 1999 (252 US-Dollar die Unze) jahrelang nur eine Richtung: aufwärts! Am 17. März 2008 hatte er sein "All time High", damals war der Preis von 1.033,90 US-Dollar/Unze. Jetzt wurden neue Höchststände erreicht, am 1. Dezember mit 1.201 US-Dollar/Unze, nachdem am 8. September 2009 die "magische" 1.000-Dollar-Grenze überwunden wurde.

Ein Grund für den Preisanstieg liegt in der aktuellen Dollarschwäche, Gold wird als Währungsalternative gesehen. Aber auch Anleger aus dem Euro-Raum, die 2008 gekauft haben, profitierten: Vergleicht man die Zeiträume September 2008 zu 2009, so stieg der Kurs in Euro um satte 30 %.

Lohnt sich der Einstieg? 

Weltweit diskutiert man: Lohnt sich noch der Einstieg? Gold hat gegenüber Geld (Währungen, sei es Euro oder Dollar) den Vorteil der Begrenzung. Es gibt nun einmal nur einen bestimmten Vorrat an Gold, Geldmengen kann man beliebig ausweiten. Und das passiert gerade, denn viele Staaten wie z.B. die USA pumpen Geld zur Ankurbelung der Konjunktur in die Wirschaft.

Und Gold hat - ganz abgesehen vom Mythos - auch lange nicht so stark seine Kaufkraft verloren wie Euro (DM), US-Dollar und andere Währungen. Denn es unterliegt nicht der Inflation.

Letzter Vorteil: nach der Haltefrist (Spekulationsfrist) 1 Jahr ist ein eventueller Gewinn im Verkauf abgeltungssteuerfrei.

Alles Punkte, die die Nachfrage nach Gold anheizen. Die Experten von Bloomberg rechnen z.B. zwar mit einem Rückgang der Goldnachfrage für die Schmuckherstellung (die Finanzkrise läßt den Konsum / die Einkäufe sinken), aber mit einem stark gestiegenen Bedarf an Gold zu Investmentzwecken: 52,3 Mio. Unzen 2009, nach 43,3 Mio. Unzen 2008.
Inzwischen decken sich auch Hedgefonds massiv mit Gold ein, was die Preise weiter nach oben treiben dürfte.

Was hat die Hochzeitssaison in Indien mit dem Goldpreis zu tun?

Und zu guter Letzt noch ein preistreibender Grund: Im Herbst ist Hochzeitssaison in Indien. Dabei wird sehr viel Gold gekauft und verschenkt. das treibt die Nachfrage und den Preis.

Für den neuen Preisschub Anfang November waren übrigens auch die Inder verantwortlich: Die indische Notenbank kaufte 200 Tonnen Gold vom Internationalen Währungsfonds zu Marktpreisen.

Viele Finanzexperten prophezeien einen Kursanstieg bis 1.250 US-Dollar je Unze, manche sehen sogar die 1.500 als erreichbar an. Übrigens, eine Unze wiegt 31,1 Gramm. Allerdings sehen auch viele dann ein sehr rasches, und starkes Rückschlagspotential.

Tipps für die Anlage in Gold

Wer auf diesen "Gold-Zug" aufspringen will, sollte folgende Punkte beachten:

  1. Investieren Sie direkt. Also physisch in Gold.
    Sie können z.B. Barren kaufen und in einen angemieteten Tresor bei Ihrer Bank legen. Einer der größten Anbieter für Goldbarren in Deutschland ist übrigens die sonst auf Bargeld und Sorten spezialisierte Reisebank.
    Oder Sie kaufen Anteile an in der Schweiz gelagerten Goldbarren, wie z.B. bei dem SOLIT Gold (hier fallen aber gegenüber dem Direktkauf 5 % Kosten an, dafür allerdings keine Kosten für Tresoranmietung usw.)
  2. Wenn Sie Münzen kaufen wollen: Diese sind zwar schön anzusehen, aber mit hohem Kaufpreis für Sie, niedrigem Verkaufspreis. Das können Sie sehr schön an den jeweiligen Tagespreisen Verkauf/Rückkauf ablesen. Oft übersteigt der der Anschaffungspreis der Münze den reinen Goldwert um ein Vielfaches - daher muss man auf den Sammler-Preisanstieg setzen. Gute Informationen bietet hier die Seite goldsammler.eu. Im Gold-Shop der bereits genannten Reisebank gibt es online auch viele Goldmünzen zu kaufen, die dann direkt per Kuriere nach Hause geliefert werden.
  3. Viele Institute wollen auch von der "Gold-Rallye" profitieren und schaffen Zertifikate, Derivate oder empfehlen den Kauf von Goldminen-Aktien.
    Auch hier gilt: Finger weg. Besser direkt investieren. Einzig sog. Tracker Zertifikate, die genau dem Goldpreis folgen, könnten eine Alternative sein.  
  4. Achten Sie bei "Gold-Fonds" darauf, dass wirklich das eingezahlte Kapital in physisches Gold investiert wird, und es nicht ein Investmentfonds ist. Der darf nämlich nur maximal 30 % in Edelmetall direkt investieren, der Rest muß in Aktien, Zertifikaten oder auch Cash gehalten werden.
  5. Streuen Sie, investieren Sie nicht Ihr ganzes Erspartes in Gold. Die Experten von FINANZtest empfehlen beispielsweise, nicht mehr als 10 % des Vermögens in Gold anzulegen.

Geld-Magazin.de, 2. Dezember 2009


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