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Wann lohnt sich eine Wärmepumpe?

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Die Abwrackprämie für alte Autos hat einen echten Hype ausgelöst. Dass der Staat im Rahmen seiner Klimaschutzpolitik auch bei energieeffizientem Neubau und der Sanierung von Häusern Mittel in erheblichem Umfang zur Verfügung stellt, ist demgegenüber etwas in Vergessenheit geraten. Dabei ist gerade die Förderung der regenerativen Zukunftstechnologien im Wohnhaus klimawirksam und macht sich in der Haushaltskasse besonders positiv bemerkbar.

Foto: djd / BDH

(djd) Antworten auf Fragen zu sinnvoller Heiztechnik, worauf bei der Planung einer Wärmepumpe zu achten ist und wie man sich im Förderdschungel zurechtfindet, bekamen zahlreiche Anrufer bei einer Experten-Telefonaktion zum Thema Wärmepumpe von vier erfahrenen Fachleuten:

Prof. Dr. Ing. Hans-Jürgen Laue, Karlsruhe, wissenschaftlicher Berater des Informationszentrum Wärmepumpen und Kältetechnik (IZW e.V.), Koordinator des IEA Heat Pump Programme Annex 30 sowie Mitglied des wissenschaftlichen Beirats im Bundesverband Wärmepumpen e.V., befasst sich seit 1964 mit Energietechnik und Umwelt.

Prof. Dr. Simone Walker-Hertkorn, Starzach-Felldorf, Gründerin und Geschäftsführerin von zwei Unternehmen im Bereich Erdwärmesysteme und Professorin für Geothermische Energiesysteme, verfügt über mehrjährige Erfahrung mit geothermischen Projekten.

Dipl.-Ing. Karl-Heinz Stawiarski, Berlin, Geschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpe e. V., war in leitenden Funktionen von Unternehmen der Energie- und Wärmepumpentechnik tätig und hat an Energiegesetzen z.B. in der Schweiz mitgewirkt.

Dipl.-Ing. Egbert Tippel, Brandenburg, Product Sales Manager für Wärmepumpen und stellvertretender Sprecher des Industriebeirats Bundesverband Wärmepumpe e.V., besitzt mehr als 25 Jahre Erfahrung in Vertrieb und Planung von Heizanlagen.

EnEV 2009 ab Herbst in Kraft

Ab Herbst 2009 soll die Novelle der Energieeinsparverordnung (EnEV) in Kraft treten. Sie wird sowohl im Neu- wie auch im Altbau die Anforderungen an energieeffizientes Bauen und Sanieren steigern. Im Neubau ist der anteilige Einsatz erneuerbarer Energien bereits seit Jahresbeginn im Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) verpflichtend festgeschrieben. Im Altbau müssen veraltete Systeme wie Nachtspeicherheizungen oder alte Heizkessel nach und nach erneuert werden. Entsprechend hoch waren Ansturm und Informationsbedürfnis am Expertentelefon der N.N.

Erde, Wasser oder Luft?

Denn interessant ist eine Wärmepumpenheizung laut Karl-Heinz Stawiarski "im Prinzip für jeden, der neu baut oder eine Heizungserneuerung in einem älteren Haus plant". Welche Technik im konkreten Einzelfall am sinnvollsten ist, hängt vom Gebäude selbst und den Bedingungen vor Ort ab. „Die günstigsten Verbrauchskosten haben Wärmequellen, die das ganze Jahr über eine konstante Temperatur aufweisen, also Wärmetauscher im Grundwasser oder Erdwärmesonden", rät Prof. Hans-Jürgen Laue. Waagerecht verlegte Flächenkollektoren im Erdreich sind laut Prof. Laue bei einem Neubau, wenn der Garten noch nicht angelegt ist, günstiger einzubauen, da keine Tiefbohrungen nötig sind. "Luft als Wärmequelle ist zwar nicht ganz so effizient wie andere Techniken, dafür aber besonders preiswert zu installieren, da keine Erdarbeiten anfallen", so Laue. "Außerdem können Luft-Wärmepumpen nahezu überall eingesetzt werden."

Förderung nutzen

Erleichtert wird die Investitionsentscheidung vom Gesetzgeber, der unter anderem die Nutzung regenerativer Heizsysteme finanziell fördert. "Sowohl im Neubau als auch bei der Sanierung gibt es zinsgünstige Darlehen und direkte Zuschüsse, vom Bund etwa im Rahmen des CO2-Gebäudesanierungsprogramms oder des Marktanreizprogramms Erneuerbare Energien", meint Egbert Tippelt. Zudem bieten laut Tippelt viele Bundesländer, Kommunen und einige Energieversorger eigene Förderprogramme an. Er verweist für weitere Informationen auf die Website www.foerderdatenbank.de, auf der das Bundeswirtschaftsministerium umfassende Informationen zu den Förderprogrammen gibt. Wer sich im Vorfeld beraten lassen will, kann sich auch eine Energieberatung teilweise erstatten lassen, rät Tippelt. 300 Euro schießt der Staat für die Vor-Ort-Beratung in einem Ein- bis Zweifamilienhaus zu.

Geld-Magazin.de-Tipp: Alle Fördermittel, also nicht nur die des Bundes, sondern auch von Gemeinden und Kreisen usw., finden Sie hier auf der Fördermitteldatenbank. 

Jahresarbeitszahl bestimmt die Effizienz

Wie sparsam eine Wärmepumpe im Dauerbetrieb ist, zeigt sich nicht zuletzt in ihrer Jahresarbeitszahl (JAZ). Diese Zahl gibt an, wie hoch oder niedrig der Stromverbrauch der Pumpe im Vergleich zur kostenlos aus der Umwelt entnommenen Wärmeenergie ist. "Eine JAZ von 4,0 beispielsweise bedeutet, dass die Pumpe vier Mal so viel Wärme abgibt als sie an Strom verbraucht, sie heizt also zu 75 Prozent mit kostenloser Umweltwärme und nur zu 25 Prozent mit Strom", erläutert Prof. Dr. Simone Walker-Hertkorn. Die Berechnung der tatsächlichen JAZ ist allerdings nur für den Fachmann möglich, meint Walker-Hertkorn: "Sie wird von vielen Faktoren beeinflusst – von der Art der Wärmequelle etwa, von der Wärmedämmung des Hauses oder von der benötigten Vorlauftemperatur der Heizkörper." In einem Gebäude mit Niedrigenergiestandard und Fußbodenheizung ist die Erreichung einer sehr guten JAZ laut Walker-Hertkorn kein Problem.

Keine Arbeit für den Schornsteinfeger

Die Folgekosten für Wartung und Instandhaltung einer Wärmepumpe liegen im Schnitt deutlich unter denen eines Brenners. "Abgasmessungen und Schornsteinreinigungen entfallen, da ja keine Verbrennung stattfindet, auch eine Pflichtwartung gibt es im Unterschied zum Brenner nicht. Alle ein, zwei Jahre ist eine kleine Inspektion sinnvoll, um Schäden vorzubeugen", erklärt Tippelt.

Weitere Informationen finden Sie auch unter waermepumpe.de, der Site des Bundesverbandes Wärmepumpe e.V.


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