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Safer Internet Day: Vorsicht im Web

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Rubrik: PC & Zubehör

 

Am Dienstag, 9. Februar, ist "safer Internet day". Die Hard- und Softwareabsicherung (Firewall, Virenscanner usw.) ist inzwischen selbstverständlich. Der wichtigste Faktor, an dem auch die Betrüger und Abzocker ansetzen, ist aber .... der Mensch, der den PC bedient!

Die neuesten Tricks, die es zu vermeiden gilt:

Erlebnisauktionen: Ihr Erlebnis - Sie zahlen das Mehrfache des eigentlichen Preises

Die Verbraucherzentrale NRW warnt vor dieser "neuen Art Auktion". Das Konzept ist bei allen gleich: Man zahlt für die Abgabe eines Gebotes. Und da man ja "nur" zwischen 10 und 50 Cent je Gebot zahlt, erscheint es nicht teuer. Dann packt einen aber der Bietertrieb, und man bietet immer wieder.

Konkret nennen die Verbraucherschützer Live- und Cent-Auktionen wie Swoopo und Idasworld, Hammerdeal und Vipauktion sowie unter Dutzenden anderer Namen. "Einzelne Auktionshäuser wie Swoopo berufen sich mittlerweile auf mehr als 2,5 Millionen registrierte Nutzer. Monatlich würden dort 10.000 Produkte, überwiegend Technik, versteigert. Der entscheidende Unterschied zu üblichen Einkaufs- und Versteigerungsportalen wie etwa eBay: Während bei den Internet-Klassikern das Bieten kostenlos ist, kassieren die Neulinge für jedes Gebot ab: mal 10 Cent, meistens jedoch 50 Cent."

Und so läuft eine Auktion ab: "Vor allem zwei Arten sind dabei beliebt. Da ist zum einen das Erraten des niedrigsten Preises. Ein Beispiel: Während eines festgelegten Zeitraums von meist wenigen Tagen können Kaufgebote für einen 150 Euro teuren Computerdrucker abgegeben werden: auf den Cent genau. Erst am Ende der Auktion allerdings werden alle Gebote sichtbar. Gewinner ist nicht, wer den höchsten Preis eintippt, sondern vielmehr "der niedrigste Alleinbieter". Die Folge: Sobald auf eine Zahl, etwa "1 Cent", ein zweites Gebot eingeht, ist diese Gewinnchance vertan. Auf diese Weise können Tausende Gebote ins Leere gehen, bis am Ende der Auktion "9,50 Euro" als alleinige niedrigste Gewinnzahl erscheint. Eine solches Euro-Roulette betreiben unter anderem Hammerdeal und Vipauktion. Die andere, häufiger anzutreffende Versteigerungs-Variante: Mit jedem kostenpflichtigem Gebot steigen die Preise um einen oder zwei, um fünf oder zehn Cent. Der Meistbietende erhält den Zuschlag und zahlt den zumeist recht niedrigen Höchstpreis plus für jedes abgegebene Einzelgebot." Soweit die Verbraucherzentrale. Stichproben haben ergeben, dass Käufer dann häufig insgesamt weit mehr als den Preis, zu dem das angebotene Teil woanders direkt zu kaufen war, bezahlen mussten.

Tipp: Wenn man den Kitzel solcher Auktionen nicht missen will - vorher ein festes Limit setzen und dann aussteigen. Es ist eine Illusion zu glauben "nur noch einmal clicken und dann habe ich es!".

Ungerechtfertigte Mahnungen

Aktuell erhalten viele Internetuser Mahnungen über die Bezahlung kostenpflichtiger Inhalte. Eine Mahnung erschreckt erst einmal, man wird unsicher, ob man eine Rechnung übersehen hat. Und einer von zehnen zahlt dann auch. Damit machen die Betrüger ihr Geschäft.

Denn häufig sind die Adressen einfach gemietet, und die Mahnungen werden ohne vorherige Rechnung, und noch wichtiger, ohne dass eine tatsächliche Nutzung / Veranlassung vorlag, versandt. Das kam zum Beispiel im Falle eines Hundes heraus, der im Januar eine Mahnung über die Bezahlung des Surfens auf kostenpflichtigen Seiten erhielt. Überflüssig zu sagen, dass er das nicht war - Herrchen auch nicht, er hatte nur manchmal bei Infobestellung den Namen des Hundes angegeben, um von weiterer Werbung verschont zu werden.

Tipp: Wenn Sie eine Mahnung erhalten, erst einmal in Ruhe prüfen. Hatte ich eine Rechnung erhalten? Ist die Mahnung gerechtfertigt? Ist der Geschäftsvorgang (das Abo, das Surfen usw.) wirklich erfolgt? Wenn nein, einfach nicht reagieren. Solche Betrüger hüten sich, ihre Forderung einzuklagen.

Falsche Fehlermeldungen, virenverseuchte Links

Zu guter Letzt (oder sollte man besser "zu schlechter Letzt" sagen?) die Warnung vor falschen Fehlerhinweisen, die entweder per Mail oder als Banner / Pop up kommen. Und Ihnen weismachen wollen, dass Ihr PC gefährdet ist, und sie unbedingt diese Software draufspielen müssen, damit Sie sicher sind.

Der Haken: Mit solcher Software holen Sie sich erst echt den Trojaner auf Ihren PC. Vorher war noch gar nichts passiert.

Tipp: Reagieren Sie nicht auf Mails, die Ihnen Links anbieten, um mehr Sicherheit für Ihren PC zu haben. Früher waren es die Banken-Phishingmails, bei denen häufig rationales Nachdenken aussetzte (Hilfe, mein Konto, ich muss sofort reagieren....), heute ist es die PC-Sicherheit, die Sie zum übereilten Handeln animieren soll.

Geld-Magazin.de, 9.2.2010