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Ratenkredit: Vorsicht versteckte Kosten

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Rubrik: Kredite

 

Viele Banken werben derzeit mit Sonderaktionen für ihren Ratenkredit. Dabei sollten Sie genau hinschauen. Denn oft steckt der Teufel im detail, sprich es gibt versteckte Kosten.

Schon 2008 bemängelte das Deutsche Institut für Servicequalität, dass bei vielen Bankdarlehen entweder der Effektivzins (also der Preis inklusive aller Kosten und Gebühren) nicht genannt war, eine Restschuldversicherung "vorbelegt" war (egal ob der Kunde sie nun brauchte) oder das Darlehen nicht flexibel gestaltet war.

Aber auch bei vielen Handelsfinanzierungen ist die augenscheinliche "0 %-Finanzierung"  nicht unbedingt kostenlos ...

Darauf sollten Sie bei einem Kredit-Angebot achten

Oft ist die Kondition "bonitätsabhängig". Das heißt, diesen schönen Zinssatz, mit dem geworben wurde, kriegt nur der, der eine absolut einwandfreie Bonität hat, also u.a. soviel Einkommen, dass er das Darlehen problemlos zurückzahlen kann. (Wobei die Frage erlaubt sei - wenn man soviel Einkommen / Rücklagen hat, wozu braucht man dann noch den Kredit?)

Und die Kondition ist laufzeitabhängig. Den niedrigen Zinssatz erhalten Sie in der Regel nur bei kurzen Laufzeiten (12 oder 24 Monate), was dann hohe Rückzahlungsraten zur Folge hat. Oder die ganz niedrige Monatsrate gibt es nur bei sehr langer Laufzeit (72 Monate = 6 Jahre), und in dieser langen Laufzeit zahlen Sie einen ordentlichen Teil Zinsen und damit mehr als nur den Ursprungsbetrag zurück.

So gehen Sie geschickt vor:

  • Holen Sie sich Angebote verschiedener Banken, Sparkassen (Filiale und online-Anbieter) ein.
  • Vergleichen Sie die verschiedenen Angebote genau - am besten mit unserem Ratenkreditrechner.
  • Achten Sie darauf, ob eine Risiko-Lebensversicherung (Restschuldversicherung) im Angebot enthalten ist. Rechtlich dürfen Sie die Banken nicht dazu zwingen, eine abzuschließen! Sie kann aber sinnvoll sein, wenn zum Beispiel nur ein Alleinverdiener für eine ganze Familie da ist. Nicht sinnvoll ist sie für Alleinstehende.
  • Nutzen Sie auch die Alternativangebote aus dem Autohandel (wenn Sie einen Wagen kaufen wollen) bzw. Händlerfinanzierung. Bei manchen Anschaffungen ist es sinnvoller, sie mit Handelskredit zu finanzieren, und das vorhandene Ersparte lieber anzulegen. Vergleichen Sie also genau die Zinsen.
  • Gibt es eine Bearbeitungsgebühr?
  • Lassen Sie sich den effektiven Zinssatz nennen.
  • Wie sieht es mit vorzeitiger Rückzahlung aus? Sondertilgungen? Geht es überhaupt, kostet es etwas?
  • Ebenso, wenn Sie die Rate ändern möchten - geht es, was kostet es?
  • Und zu guter Letzt: achten Sie auf die Gefahr der Überschuldung. Mehr als 15 % vom monatlichen Nettoeinkommen, so Experten, sollten die gesamten Raten nicht ausmachen!