Tierbestattungen: die letzte Ruhe für Bello

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Der beste Freund stirbt - sowieso schon ein schlimmer Verlust, wenn Bello oder Mitzi "über die Regenbogenbrücke geht". Noch schlimmer aber ist der Gedanke, das Haustier einfach beim Tierarzt "entsorgen" zu lassen.

Aber leider gibt es seit Einführung der EU-Verordnung 1774/2002, aus dem Jahr 2002, sehr restriktive Regelung, was die letzte Ruhestätte für Haustiere betrifft. Man darf seinen treuen Gefährten nicht im eigenen Garten begraben; viele machen es trotzdem in der Hoffnung, nicht ertappt zu werden. Das geht natürlich nur, wenn man a) einen Garten hat und b) das Tier nicht beim Tierarzt gestorben ist, z.B. eingeschläfert wurde.

Immer mehr Tierbesitzer möchten ihrem Liebling deshalb auch ein würdiges Ende gönnen - eben nicht als Kadaver in der "Tierverwertung" oder "Tierkadaverbeseitigungsanstalt" (so heißt es tatsächlich auf dem Verkehrsschild, das vor dem Altmühlsee links auf ein solches Unternehmen hinweist).

Man hat die Wahl zwischen Einäscherung und Überreichung der Urne sowie Bestattung auf einem Tierfriedhof. Bei der Einäscherung wiederum kann man zwischen Sammeleinäscherung (mit mehreren anderen Tieren zusammen) oder Einzeleinäscherung wählen.

Die Kosten beziehen sich in der Regel auf das Gewicht. So kostet beim Anubis Tierkrematorium in Lauf/Pegnitz eine Katze oder kleiner Hund (4 bis 10 kg) und Einzeleinäscherung 200 Euro (Sammeleinäscherung 110 Euro). Größere Tiere, z.B. ein Schäferhund (40 bis 50 kg) kostet 290 Euro einzeln. Dazu kommt dann noch jeder Posten einzeln:

• Einäscherungsurkunde 9 Euro
• Abholungs-/Anfahrtskosten ab 20 Euro bis 90 Euro plus 60 Cent je über 130 km gefahrenem Kilometer
• Urnenversand 15 Euro zzgl. 5 Euro Nachnahmegebühr
• Urnen in verschiedenen Preisklassen (15 bis 152 Euro)
• wenn man dabei sein will: vor Ort 35 Euro, via Internet oder DVD 25 Euro
• Entsorgung Decken / Körbe 4 Euro
• und einiges andere mehr.
• alternativ: Sarg ab 175 Euro, sowie Grabstein für die Friedhofsbestattung 278 Euro.

In Frankfurt wurde bei einem eingeschläferten Kater durch den Tierarzt ein Tierkrematorium empfohlen - die Besitzerin konnte ihren Kater noch einmal streicheln, und bekam 2 Wochen später die Urne (Einzeleinäscherung) zugeschickt; Kostenpunkt 230 Euro. Aber ihr fiel die Entscheidung pro Einäscherung leicht, denn sie konnte den Gedanken der "Verwertung als Seife" nicht ertragen. Und nun steht Tommy (Name aus Pietätsgründen geändert) bei ihr zuhause im Schrank.

Übrigens waren Anubis Tierbestattungen die einzigen bei der Recherche, die eine Preisliste im Netz einsehbar hatten. Andere Anbieter wie Osiris wollten immer erst Kontaktaufnahme per Mail / Telefon.

Auffällig, dass fast alle Anbieter ägyptische Namen bevorzugen ....

Wie auch bei menschlichen Trauerfällen gilt hier: sich nicht durch die emotionale Anspannung geschwächt über den Tisch ziehen zu lassen. Es ist schlimm genug, einen tierischen Freund zu verlieren. Und es ist nachvollziehbar, dass man ihn würdig verabschieden will. Die Preise sollten aber in Relation zur Leistung stehen. So muss es nicht die Alabasterurne für runde 150 Euro sein, hier tut es auch eine günstigere. Einzeleinäscherung sollte aber schon sein.

Fragen Sie, wenn Ihr Tier beim Tierarzt gestorben ist, am besten erst einmal ihn/sie um eine Empfehlung. Diese werden am ehesten das örtliche Angebot kennen. Ansonsten bringt natürlich auch googeln weiter, um einen Anbieter für Tierbestattungen zu finden.