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Die schönsten Segel-Reviere: Mallorca

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Rubrik: Specials

 

In unserer neuen Serie (immer samstags) stellen wir die schönsten Segelreviere vor - von der Alster bis zur Antarktis. Den Beginn macht eine wunderschöne Insel, bestens geeignet zum Segeln, Infrastruktur für Segler top ... lesen Sie selbst den Erlebnisbericht über Mallorca.

Foto: Küstenlinie Sa Costera

Es gibt wohl kaum etwas Schöneres für Segler, als vor der gecharterten Yacht zu stehen, die Geräuschkulisse des Flughafens endlich hinter sich gelassen zu haben, das Meer zu riechen und den Seewind auf der Haut zu spüren. Für Daniel Dinter, der mit seinen Kollegen vor Mallorca segelte, ist dieser Moment einfach wundervoll. Gemeinsam hebt die Crew die Reisetaschen an Deck, inspiziert erst einmal die Segelyacht Amistad, eine Oceanis 411, und lässt die Blicke zwischen den Masten der vielen weißen Yachten hindurch zum Himmel gleiten. Das ist ein ganz anderes Gefühl, als wenn man sich in langen Besprechungen gegenübersitzt. Nur eins bleibt sich gleich: Gemeinsam wird man eine Aufgabe bewältigen.

 

 

Bevor es ans Ablegen geht, lohnt die Hafenstadt Palma de Mallorca eine Visite. Palma ist die Hauptstadt der Baleareninsel. Wunderschön ist die fein gearbeitete Fassade der Kathedrale La Seu, stimmungsvoll ist ein Spaziergang durch die Gassen der Altstadt. Doch wer sich in der Frühe frischen Seewind um die Nase wehen lassen will, muss irgendwann an Bord. Die Disziplin wird am nächsten Morgen mit schönstem Sonnenschein belohnt.

 

 

Ein faszinierendes Ziel sind die Islas de Cabrera. Diese ursprüngliche Inselgruppe liegt rund fünf Seemeilen vom südlichsten Punkt Mallorcas entfernt. Doch es gibt einige Besonderheiten zu beachten, denn die Inselgruppe steht unter Naturschutz und darf nur von 50 Segelyachten zugleich befahren werden. Deshalb muss man bei der Nationalparkverwaltung rechtzeitig eine Erlaubnis beantragen. Das übernehmen aber häufig auch die Vercharterer. Die Erlaubnis ist kostenlos, doch sind auf Cabrera noch einige andere Besonderheiten zu beachten. So dürfen nur die Hafenbucht Es Port und, aber nur tagsüber, die Bucht Cala Es Burri befahren werden.

Die 50 glücklichen Skipper, die in Es Port einlaufen und über Nacht bleiben, dürfen aber keinesfalls Anker werfen. Zu wertvoll sind die Naturschätze des Meeresbodens, denn bis 1986 war Cabrera Militärisches Sperrgebiet, so dass sich dort sogar Tiere und Pflanzen heimisch fühlen, die es nirgendwo anders gibt. Statt zu ankern, vertäuen die Skipper die Yachten an Bojen, um dann den Landgang auf der kargen Insel zu genießen. Auf grünem Gestänge liegen die Bastmatten als Sonnenschutz über der Veranda der Kantine, auf der sich am Abend die Segler treffen. Ein zweites Ziel auf Cabrera ist das Kastell, von dem aus man einen unvergesslichen Überblick über Es Port hat. Wer von hier aus über die felsigen Hänge der Insel hinweg auf seine Segelyacht blickt, die sanft schaukelnd im klaren Wasser liegt, hat das Gefühl angekommen zu sein. Am Morgen schweift der Blick ein bisschen wehmütig zurück. Doch es hilft nichts, die Erlaubnis gilt nur bis zum nächsten Morgen, dann dürfen 50 andere Skipper Cabrera genießen.

Wer jetzt fürchtet, auf die im Sommer sehr stark angelaufenen und oft unangemessen teuren Häfen Mallorcas angewiesen zu sein und seine Landgänge mit dem Hopfen und dem Malz frönenden Landsleuten verbringen zu müssen, sei jedoch beruhigt. Gerade im Südosten der Insel liegen traumschöne Buchten, die Calas der Insel. Manche dieser Buchten liegen so versteckt, dass die Crew für GPS-Unterstützung dankbar ist. Andere können nur vom Wasser aus erreicht werden. In beiden Fällen stehen die Chancen auf ruhige Zeiten besonders im Süden der Ostküste sehr gut. Nur wer nicht unter sommerlicher Sonne segelt, der sollte bei Wind aus Süd oder Südost, der das Wasser in die Buchten drückt, die Calas besser meiden. Ansonsten sind manche der Calas wunderbare Ankerplätze für die Nacht.

Nur sollte man vor den Felswänden den nötigen Respekt wahren und bei zu starker Dünung lieber rechtzeitig das Weite suchen. In vielen der Buchten empfiehlt es sich, einen zweiten Anker zu werfen oder die Segelyacht mit einer Leine zusätzlich an Land festzumachen, weil die Buchten teilweise so eng sind, dass die Yachten nicht vor Beschädigungen sicher sind, wenn sie auf dem Wasser schlingern.

 

Wem die Arbeit nur wenige Tage für einen Segeltörn lässt, der wird an der Ostküste Mallorcas trotzdem viel erleben können, denn die Buchten liegen dicht an dicht und vermitteln mit ihren individuellen Charakteren ganz unterschiedliche Eindrücke. Da kommt manch einer auf den Geschmack und möchte die ganze Insel umrunden: „Wenn man in einer Woche um die Insel fahren möchte, geht das nicht ohne Nachtfahrt“, sagt Daniel Dinter, „denn bis am Morgen alles aufklariert ist, dauert es schon eine Weile und man segelt oft erst spät los. Und am Abend sollte man sich besser rechtzeitig nach einem Liegeplatz umsehen. Da schafft man dann nicht allzu viele Seemeilen.“ Und da es auf der Westseite der Insel nur einen Hafen gibt, müsste man sich schon ein wenig ranhalten. Mit etwas mehr Zeit, zwei Wochen etwa, kann man Mallorca aber bequem und stressfrei umsegeln.

 

Wie das Hinterland Mallorcas wartet auch das Segelrevier Mallorca mit Schönheiten auf, die niemand vermutet, der mit Mallorca nur Touristenhochburgen, Hotelkomplexe und den Ballermann verbindet. Mallorca ist ein fabelhaftes Segelrevier mit guten Flugverbindungen nach Deutschland und mit einer guten touristischen Infrastruktur.

 

Ideale Bedingungen also, um schöne Tage mit Kollegen oder Geschäftsfreunden zu genießen: Die Küste Mallorcas mit ihren Bergen und das unruhige Meer unter dem blauen Himmel wecken ganz andere Gefühle als Flipcharts und Exceltabellen. Unter dem blauen Sonnendach am Ruder zu stehen, gemeinsam in der Kombüse Pfannkuchen zu backen und abzuspülen und mit kritischem Blick den Himmel zu beobachten, das fördert eine ganz neue Dimension der Gemeinschaft zu Tage. Das Plakat unter Deck der Amistad fasst das perfekt zusammen: "Work is for people, who never learned to sail." 

Yachtcharter

Sie können Segelyachten mit oder ohne Skipper chartern. Wer auch nur den geringsten Zweifel hat, ob er ohne Skipper auskommt, sollte sich immer für eine Reise mit Skipper entscheiden. Für einen Segeltörn ohne Skipper, eine Bareboat-Yachtcharter, sollten sich nur wirklich erfahrene Segler entscheiden. Die Anforderungen an die Kenntnisse und die Erfahrungen eines Schiffsführers sind nicht zu unterschätzen.

 

Bei der Auswahl der passenden Yacht ist die richtige Größe neben der Sicherheit eines der wichtigsten Kriterien. Dabei müssen nicht nur die Kojen für die Crew ausreichen. Auch müssen das Knowhow und die Erfahrung der Crew dem Schiff entsprechen.

 

Im Internet finden Sie Vergleichsportale für die Yachtcharter, häufig auch Last-Minute-Angebote für schnell Entschlossene. Sie können sich aber auch an Vercharterer vor Ort wenden: 

Yates Alemanes im Club de Mar in der Bucht von Palma ist auf Bavaria-Yachten spezialisiert: www.bavaria-charter.comPalma Maritime S.L. mit Sitz in Palma de Mallorca: www.palma-maritime.comDie schönsten Calas

In der Cala Pi können Segler Tag und Nacht vor Anker gehen. Die romantische Felsenbucht ist weit in den Fels geschnitten, hat einen Sandstrand und bietet sechs Yachten Platz.

Cala Estreta, eine sehr kleine, felsige und wunderschöne Bucht, in der nur zwei Yachten ankern können, aber nicht in der Nacht. Da die Gegend nicht bebaut ist, gibt es nur wenige Badegäste.

Die Cala Mitjana, die Nachbarbucht der Cala Estreta, bietet zwei Yachten Platz, auch über Nacht, und hat eine breite Einfahrt.

Die kleine Cala Sa Nau hat Platz für drei Yachten und ist wunderschön. Es gibt einen Sandstrand, aber nur relativ wenige Badegäste.

Die Cala Ferrera ist eine zwar gut besuchte, aber dennoch reizvolle Badebucht. Niedrige Felsen, feiner Sand, Schatten spendende Bäume und türkisfarbenes Wasser sind der Urlaubstraum schlechthin. Vorsicht: In der Mitte der Bucht gibt es eine Untiefe.

Eine besonders schöne Bucht ist die Cala Marmols, in der über Nacht drei Yachten ankern können. Die Bucht hat einen kleinen Sandstrand, der nicht allzu stark besucht ist.

Cala Barcas ist zwar gut besucht und lebhaft, aber am Tage dennoch ein schöner Ankerplatz für zehn Segelyachten.

Die Cala Figuera ist ein idyllischer Fischerhafen und von Fischerhäuschen gesäumt. Bei der Einfahrt grüßt der Wehrturm auf der Felsklippe.

Text: Andrea Himmelstoß, Das Texthaus


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