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Was sollen Ineas-Kunden jetzt beachten?

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Rund 50.000 Kunden von Ineas und LadyCarOnline in Deutschland mussten in der vergangenen Woche zur Kenntnis nehmen, dass ihr Versicherer sich in finanziellen Schwierigkeiten befindet und von der niederländischen Finanzdienstleistungsaufsicht unter Sonderverwaltung gestellt wurde. Es herrscht Verunsicherung, was man jetzt tun soll - abwarten? Oder sich schnell einen anderen Kfz-Versicherer suchen?

Tipps für Ineas und Ladycar Versicherte

Irritiert werden die Ineas Kunden durch die unklare Situation, denn so ein Fall ist einmalig in Deutschland. Medien melden zwar, dass bei Haftpflichtschäden die Verkehrsopferhilfe zahlt und die Versicherungsnehmer bei Kaskoschäden auf ihren Kosten sitzen bleiben könnten. Das ist aber nur teilweise richtig.

Konsequenzen für die Kunden von Ineas und LadyCarOnline

  • Neugeschäft wird nicht mehr abgeschlossen.
  • Für Haftpflichtschäden springt der von der Versicherungswirtschaft finanzierte Verein Verkehrsopferhilfe e. V. als Garantiefonds ein. Ansprüche sind wie gewohnt bei der Ineas als Versicherung des Unfallverursachers anzumelden.  Auslagen bis zu 2.500 Euro kann diese Verkehrsopferhilfe allerdings von den Ineas- und LadyCarOnline-Kunden zurückfordern kann, wenn ihre Aufwendungen im Falle der Insolvenz von Ineas nicht ersetzt werden.
  • Kaskoschäden werden Ineas- und LadyCarOnline-Kunden selbst zahlen müssen.

Sonderkündigungsrecht ja oder nein?

Über die genaue Rechtslage herrscht derzeit Uneinigkeit. Allgemein wird aber empfohlen, jetzt gegenüber Ineas bzw. LadyCarOnline  ein Sonderkündigungsrecht wahrzunehmen. Der Bund der Versicherten ist der – allerdings wie gesagt rechtlich nicht gesicherten – Auffassung, dass eine fristlose Kündigung zulässig ist, weil die finanzielle Lage von Ineas sich wesentlich verschlechtert habe. Auf bundderversicherten.de gibt es dazu mehr Informationen und ein entsprechendes Muster des Kündigungsschreibens. 

Wichtig: Widerrufen Sie etwaige Einzugsermächtigungen und fordern Sie das Unternehmen auf, eine Abschlussrechnung vorzulegen. Fordern Sie die gezahlte Prämie (anteilig) zurück. Kündigen Sie hilfsweise ordentlich zum nächstmöglichen Termin.

Natürlich nutzen auch die Kfz-Versicherungsanbieter die Chance auf neue Kunden, und wollen unbürokratisch helfen. Neben der HUK hat sich auch die Sparkassen DirektVersicherung gemeldet. Sie bietet bei sofortigem Abschluss über sparkassendirekt.de einen 5 %-igen Internet-Rabatt.

Sollte die Sonderkündigung eines Ineas- bzw. LadyCarOnline-Kunden seitens Ineas bzw. LadyCar-Online nicht rechtskräftig sein, wird die bei der Sparkassen DirektVersicherung gezahlte Prämie zurückgezahlt (falls kein Schadenfall zu regulieren war). Zurzeit bedienen Ineas und LadyCarOnline das so genannte Schadenfreiheitsrabatt-Verfahren nicht, bestätigten dem Nachversicherer also nicht die SF-Klasse(n) des Kunden. Die Sparkassen DirektVersicherung wird daher der Einfachheit halber die im letzten Versicherungsschein/in der letzten Beitragsrechnung festgehaltene Schadenfreiheitsklasse übernehmen.

Ein unverbindliches Angebot erhalten Ineas-Kunden telefonisch unter 0211 729-8811, oder online.

Bei der HUK wird nur die normale Kfz-Versicherung angeboten, und keine Aussagen über die Übernahme der SF-Klasse getroffen. Hier sollten Sie auf jeden Fall Ihre Versicherungsbestätigung mit Angabe der SF-Klasse bei der Hand haben, um dies notfalls auf diesem Weg nachweisen zu können.

Dies gilt auch, wenn Sie sich - zum Beispiel über den Online-Kfz-Versicherungsrechner - selbst einen günstigen neuen Anbieter heraussuchen.

Geld-Magazin.de, 22.07.2010