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Gesundes Herz: Experten beantworten Leserfragen

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Damit der Lebensmuskel auch in Zukunft verlässlich pumpt.

Sie sind die Todesursache Nummer 1: Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen in Deutschland jeden zweiten Todesfall. Doch Herzinfarkt und Schlaganfall sind kein unabwendbares Schicksal. Wer konsequent auf Risikofaktoren wie Bewegungsarmut, Stress oder Diabetes achtet, hat gute Chancen im Kampf gegen den Herztod. Ganz besonders wichtig ist die Ernährung, wie Mediziner, Pharmakologen und Vitalstoffexperten am 11. September 2008 berichteten.

Foto: djd/Wörwag Pharma

Die vielen Fragen der Leser zum Thema "Gesundes Herz" haben beantwortet:

  • Prof. Dr. med. Joachim Schmidt aus Dresden, Mediziner, Pharmakologe und Spezialist für Biofaktoren (Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente etc.)
  • Uwe Gröber, Apotheker und Fachbuch-Autor, Experte für Orthomolekulare Medizin und Gesundheitsprävention, Akademie für Mikronährstoffmedizin, Essen
  • Prof. Dr. med. Hilmar Stracke, Diabetologe von der Medizinischen Klinik und Poliklinik III der Universität Gießen und Marburg


Werde ich einen Herzinfarkt bekommen? Diese bange Frage, die sich viele stellen, lässt sich heute relativ eindeutig beantworten, nimmt man den Lebensstil eines Menschen kritisch unter die Lupe. Denn neben den unveränderbaren Faktoren wie Alter, Geschlecht und genetische Ausstattung sind es vor allem beeinflussbare Dinge, die Herz-Kreislauferkrankungen fördern. Prof. Dr. Joachim Schmidt aus Dresden nennt die sieben wichtigsten "hausgemachten" Risikofaktoren: erhöhte Blutfettwerte, Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Übergewicht, Rauchen, Stress und Bewegungsmangel. Der Fachmann für Vitamine, Mineralstoffe und andere Biofaktoren weist am Expertentelefon vor allem auf die Gefahren des modernen Lebensstils und die Bedeutung der Ernährung hin.

Wenn das Essen krank macht

"Durch kalorienreiche, vitamin- und mineralstoffarme Nahrung in Verbindung mit Bewegungsmangel kommt es zu Übergewicht, Bluthochdruck und Störungen des Zucker- und Fettstoffwechsels. So entsteht ein gefährliches Netzwerk an Gesundheitsstörungen, das schließlich mit einem extrem hohen Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen verbunden ist", warnt der Pharmakologe.
Auch Prof. Dr. Hilmar Strackes Empfehlungen gehen in diese Richtung. Der Diabetologe von der Medizinischen Klinik und Poliklinik III der Universität Gießen und Marburg plädiert für eine kalorienreduzierte, gesunde Ernährung und mehr Bewegung, um einem Diabetes vorzubeugen bzw. den Blutdruck und die Blutfette zu senken. Denn Schutz vor der "Zuckerkrankheit" ist auch gleichzeitig Herzschutz: Mehr als 75 Prozent aller Diabetiker versterben laut Stracke an akuten Gefäßereignissen wie Herzinfarkt und Schlaganfall.

Wichtig wie nie: Obst und Gemüse

Damit das nicht passiert, empfiehlt Prof. Stracke seinen Anrufern neben einer guten Einstellung des Blutzuckers mit Medikamenten auch vorbeugende Maßnahmen. Dazu zählt er einen gesunden Lebensstil sowie die ausreichende Versorgung mit Biofaktoren wie Magnesium, die B-Vitamine B1, B6, B12, die Folsäure, die Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien und Vitamin C.
Auch Uwe Gröber von der Essener Akademie für Mikronährstoffmedizin ist vor allem die gute Versorgung mit frischem Obst und Gemüse ein Anliegen. "Lassen sich derartige Ernährungsgewohnheiten im Alltag schlecht umsetzen, ist es sinnvoll, Vitamine und Mineralstoffe gezielt in Form von Nahrungsergänzungen einzunehmen", rät der Experte.

Was Magnesium mit Herzgesundheit zu tun hat

Für die Herzmuskelleistung sei Magnesium ganz besonders wichtig, da es die Kraft des Herzmuskels unterstütze und das Herz vor übermäßigen Belastungen schütze. Alle drei Experten weisen auf die Gefahr eines Magnesiummangels als unterschätztes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und auf die Wichtigkeit einer guten Magnesiumversorgung zum Schutz des Herzens hin.

Bei Patienten mit Herzerkrankungen oder einem erhöhten Risiko sei die Einnahme eines geeigneten Magnesiumpräparats empfehlenswert: "Diese Personen haben einen erhöhten Bedarf, weil das geschädigte Herz das Magnesium weniger effektiv binden kann", erklärt Schmidt.

Zusätzlich könnten Medikamente wie Diuretika (Entwässerungstabletten) zur Magnesiumverarmung beitragen. "Wird dieser Mangel nicht ausgeglichen, kann es erwiesenermaßen zu einer zusätzlichen Verschlechterung der Herzfunktion kommen", warnt Schmidt. "Bei der Ergänzung von Magnesium sollte man vor allem auf gut verfügbare und vom Körper verwertbare Magnesiumsalze wie Magnesiumorotat achten. Der Biofaktor Orotsäure unterstützt die herzschützenden Eigenschaften des Magnesiums", erklärt Gröber. Das sei auch wissenschaftlich erwiesen: In einer gerade veröffentlichten Studie an Patienten mit Herzmuskelschwäche habe Magnesiumorotat einen äußerst günstigen Einfluss auf die Leistung des Herzmuskels sowie auf die Lebensqualität und Überlebensrate bei den untersuchten Patienten gezeigt", so Gröber weiter.

Auch Frauen sind gefährdet

Die genannten vorbeugenden Maßnahmen richten sich ausdrücklich auch an Frauen. Herz-Kreislauferkrankungen würden zu Unrecht noch immer als typisch männliches Gesundheitsrisiko gelten, macht Prof. Schmidt seinen Gesprächsparterinnen am Expertentelefon klar: "Besonders zu beachten ist das Infarktrisiko bei Frauen, die rauchen und die Pille nehmen - vor allem, wenn zusätzlich noch ein erhöhter Blutdruck, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus und/oder Übergewicht bestehen", so Schmidt. Gefährdet seien aber auch Frauen, die beruflich oder privat verstärkt unter Stress stünden.