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Nun auch Schuldenkrise in Italien?

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Rubrik: Aktuell, Startseite

 

Nach Griechenland gerät nun auch Italien ins Visier der Finanzmärkte, die Schuldenlast des Staates ist wahrhaft erdrückend. Es gibt jedoch Unterschiede zu den Griechen. Der italienische Staat ist größtenteils bei seinen eigenen Bürgern verschuldet, zudem ist das Haushaltsdefizit mit 4,6 Prozent des BIP längst nicht so gravierend wie in Griechenland, Spanien oder Irland. Eine weniger korruptionsanfällige Regierung könnte das Land aus eigener Kraft aus der Krise führen.

Nun auch Schuldenkrise in Italien? © maggiw - Fotolia.com

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Die italienische Lage

Zu den Fakten: Italien ist bei nur schwach wachsender Wirtschaft mit 1.800 Milliarden Euro verschuldet, ein europäischer Rettungsschirm könnte im Falle der Staatspleite nicht helfen, das Geld würde schlicht nicht genügen. Die Regierung plant Sparmaßnahmen von rund 71 Milliarden Euro, davon 47 Milliarden aber erst ab 2013, was zu spät sein könnte.  

Der derzeitige Schuldenstand beläuft sich auf 120 Prozent des BIP, der zweithöchste Wert im Euro-Raum nach den Griechen. Die Zinszahlungen der Italiener lagen im Jahr 2010 bei 65 Milliarden Euro und damit bei vier Prozent des italienischen BIP und 15 Prozent des Steueraufkommens. Zum Vergleich: Deutschland zahlt Zinsen in Höhe von zwei Prozent des BIP und neun Prozent der Steuereinnahmen, auch Spanien ist in dieser Hinsicht gesünder als Italien.

Sparsignale und Anleihen

Die Anleger befürchten den griechischen Virus und könnten massiv italienische Anleihen verkaufen, die Rendite für zehnjährige Anleihen liegt am 12.07.2011 bei 4,18 Prozent. Das ist hoch, interessanter ist der Spread von 4,10 Euro, das ist sehr hoch. Allerdings zum Vergleich: Griechische Anleihen dieses Zeitraumes rentieren mit über sechs Prozent, Kurzläufer, die im August 2011 fällig werden, sogar mit über 48 (in Worten: achtundvierzig) Prozent. So sehen Anleihen kurz vor dem Staatsbankrott aus.  

Es könnte Italien dennoch helfen, an die Märkte entschlossene Sparsignale zu senden. Denn in den Köpfen einiger Anleger dürfte herumschwirren: So hat es bei den Iren und Griechen auch angefangen.

Auswirkungen auf die Märkte

Nach der Diskussion um Italien am 11.07.2011 fällt der Euro am 12.07.2011 weiter, allerdings halten sich Euro und Dollar gegenwärtig die Waage, denn auch die USA ringen im Juli 2011 mit einer drohenden Zahlungsunfähigkeit. Zudem stützt ein etwas schwächerer Euro die deutsche Exportwirtschaft, und wirklich schwach ist der Euro noch längst nicht.  

Der Dax fällt zwar ebenfalls, könnte aber eine Stütze bei 7.000 Punkten finden und damit das tun, was die Märkte angesichts der Krisen hier, einer anziehenden Konjunktur dort gegenwärtig tun: Sie schwanken uneinheitlich. An dieser Lage dürfte sich innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre wenig ändern.

Geld-Magazin.de, 12.07.2011


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