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Ratenkreditzinsen - keine Senkung in Sicht?

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Rubrik: Kredite

 

Seit März sind die durchschnittlichen Zinssätze für Ratenkredite (Laufzeiten 36 und 72 Monate) fast gleich geblieben. Und im Vergleich zum Vorjahr auch nur minimal gesunken - um 0,15 %-Punkte in der langen Laufzeit, und knapp 0,10 %-Punkte in der kürzeren. Zur Erinnerung: Die Guthabenzinsen haben eine Talfahrt von durchschnittlich 4 %-Punkten hinter sich!

Jetzt ist es natürlich leicht, in das allgemeine "Die bösen Banken sind schuld"-Gehacke einzustimmen. Andererseits - die Zahlen sprechen für sich.

Die Kreditinstitute begründen die hoch bleibenden Zinsen mit gestiegenen Risiken, die abgesichert werden müßten. Und gestiegenden Kosten. Das sind aber Faktoren, die auch für die Zukunft gelten. Deshalb ist vorerst nicht von einer Senkung der Ratenkreditzinsen auszugehen.

Viele Banken verweisen, statt die Zinsen insgesamt zu senken, auf einige Lock-Angebote, und niedrige Darlehenszinssätze für kurze Laufzeiten, und geringe Beträge. Deswegen sollten Sie die verschiedenen Kredit-Angebote genau vergleichen - vor allem, weil viele "Schaufenster-Zinssätze" dabei sind, die nur Kunden mit extremst guter Bonität erhalten würden ... also quasi nie jemand.

Übrigens, der Vergleichsrechner auf Geld-Magazin.de wird von der unabhängigen Finanzberatung Max Herbst, FMH, gestellt, und filtert genau diese Angebote heraus. So erhalten Sie einen realistischen Vergleich, und keine "Lock-Zinssätze".

Alternative Darlehen von privat

Statt zu einer Bank / Sparkasse zu gehen und sich Geld zu leihen, nutzen immer mehr Menschen die Möglichkeit, sich von privat Geld zu leihen. Dieser Trend kommt - wie so vieles - aus dem angloamerikanischen Raum zu uns.

Dabei muss man aber nicht seinen Bekanntenkreis "abklappern" oder eine Annonce im Internet schalten ... inzwischen gibt es Plattformen wie auxmoney oder Smava, die dieses peer-to-peer-lending (abgekürzt auch oft p2p) organisieren.

Die Grundidee ist bestechend einfach: Leute, die ein Darlehen suchen, und nicht von einem Kreditinstitut Geld leihen wollen (können?), schreiben ihre Projekte und die gewünschte Summe auf der Plattform aus. Dann kann jeder Anleger nachschauen, sich über das Projekt informieren, den ausgelobten Zinssatz prüfen und dann die von ihm gewünschte Summe bereitstellen. So können Vorhaben von verschiedenen Anlegern in einem "Anlegerpool", den Smava verwaltet und managed, realisiert werden.

Wie das Konzept genau funktioniert, hat Geld-Magazin.de hier zusammengestellt.

Smava funktioniert auf jeden Fall bei der Kreditvergabe ähnlich streng wie eine Bank. Das muß aber auch sein, damit die Anleger ihr Geld zurückkriegen. Anleger können ab 250 Euro einsteigen, die "Rendite" beträgt je nach Projekt und Bonität zwischen 5,5 % bis 14,35 % p.a.
Darlehen können von 500 Euro bis 25.000 Euro, ebenfalls in 250 Euro-Schritten, aufgenommen werden. Der Zinssatz beträgt ab 4,25 % und richtet sich nach dem jeweiligen Projekt sowie der Bonitätseinstufung des Darlehensnehmers.

Nach eigenen Angaben hat Smava bereits knapp 11 Mio Euro Darlehen vermittelt. Die Ausfallquoten entsprechen laut Firmengründer Artopé denen von Bank-Darlehen.

Aktuelle Projekte reichten von einer Wohnungsrenovierung über eine Ferienwohnung in Kapstadt bis zu "normalen" Gegenstandsfinanzierungen (Auto, Computer).

Mit den genannten Konditionen ist Smava auf jeden Fall eine interessante Alternative zu Ratenkrediten von Kreditinstituten. Und mit ihrem Werbeslogan "Günstig und fairer als Bankkredite" trifft Smava auch den Zeitgeist - wenn sogar der Papst schon in seiner aktuellen Sozialenzyklika die Banker rügt, wie die Financial Times Deutschland am 7.7. meldete.

Geld-Magazin.de, 10.7.2009