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Fische oder genauer: Aquaristik

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Das Hobby, das wir uns im Februar ansehen wollen, ist bei vielen als "langweilig" verschrieen. Andere sagen, es gäbe nicht Beruhigenderes als Fischen zuzuschauen. Und einige haben ihr Hobby auch zum Geld verdienen genutzt, Stichwort "Koi".

Foto: djd/Eheim

Eigentlich ist das Hobby "Fische" doch ganz einfach. Aquarium kaufen, Wasser rein, Fische dazu und dann regelmäßig füttern ... und sich an ihnen erfreuen.

Wenn man so vorgeht, kann man Einiges erleben. Von verunreinigtem Wasser angefangen, über nicht zusammen zu haltende Fische, falsche Futter, fehlenden Sauerstoff im Wasser angefangen ... Eine Familie aus der Bekanntschaft kam zu der Fischhaltung wie die Jugfrau zum Kind. Der Nachbarssohn ist mit seiner Familie weit weg gezogen, der eigene Sohn (6 Jahre) fand Fische schon immer toll ... und so zog am Umzugstag das Aquarium samt Insassen dort ein. Schnell waren die Fische tot, denn leider leider kannte die Familie sich nicht mit der Pumpe für die Wasserreinigung, Umwälzung und Sauerstoffanreicherung aus. Neue wurden gekauft. Nach Optik. Plus ein "Putzerfisch". Nach einigen Tagen merkte die Dame des Hauses, an der sehr schnell alles hängen blieb, dass die kleinen Fische immer weniger wurden ... alles Einbildung ... naja, zum Schluß war nur noch ein größerer Fisch über, der sich von den kleineren ernährte. Blöderweise hatte das beim Kauf keiner erwähnt ... und sie hatten nicht nachgefragt. Nächste Runde Fische gekauft. Die bekamen Milben bzw. eine Hautkrankheit. Und waren sehr schnell unansehnlich. Zu dem Zeitpunkt hatte der Sohn das Interesse an Fischen schon längst verloren. Inzwischen wurde auch das (mal wieder leere) Aquarium verschenkt, an einen weiteren Bekannten, der mit Fischen anfangen möchte. Man kann ihm nur wünschen, dass er alle diese Anfängerfehler vermeidet.

Die besten Tipps für Anfänger und Starter:

  1. Nicht an der Ausrüstung sparen. Bei einem billigen Starterset ist es meist so, daß der dazugehörige Filter nichts taugt, bzw. für die Literzahl zu schwach ist. Ein Außenfilter sollte es auf jeden Fall sein, da er mehr Volumen hat als Innenfilter. Sinnvoll kann es auch sein, ein Startset, das meist mit schwachem Innenfilter ausgerüstet ist, zusätzlich mit einem starken Außenfilter aufzurüsten: am besten den nächst größeren als für die vorhandene Literzahl angegeben. Je größer das Filtervolumen ist, umso mehr "gute" Bakterien können sich ansiedeln; man hat weniger Arbeit und Probleme. Die Leuchtröhren sind ebenfalls meist von schlechter Qualität, daher gleich Markenröhren kaufen. 
  2. Nicht Wasser einfüllen und danach sofort die Fische einsetzen.
  3. Wichtig ist eine lange Einfahr-Phase, damit sich die Bakterien ansiedeln können, die später die Schadstoffe abbauen sollen. Es gibt diverse Aufbereiter (Aqua-Safe, Nitrivec, Baktopur) die helfen, Baktereien anzusiedeln und das Wasser fischgerecht machen. Man sollte die Wasserwerte nach 3 bis 4 Wochen "Leerlauf" z.B. in der Zoohandlung überprüfen lassen, das ist meist kostenlos. Gut ist auch die Anschaffung eines Wasser-Test-Sets, mit dem man die wichtigsten Wassertests selbst durchführen kann. Erst nach dieser "Leerlauf"-Phase sollten sie Fische ins Becken!
  4. Es müssen Pflanzen und Fische angeschafft werden. Dünger und Algenmittel sind in der Regel überflüssig. Die Pflanzen bekommen auch so genug Nährstoffe und wenn Algen wuchern, muß das Problem an der Entstehung bekämpft werden, nicht mit Chemie.
  5. Gefärbter, kunststoffummantelter Bodengrund, bunte Glassteinchen usw. tragen nicht unbedingt zum Wohlbefinden der Fische bei. Unerfahrene oder unbedachte Aquarianern kaufen diese möglicherweise aus Unkenntnis. Ziel sollte es immer sein, dass die Fische sich wohlfühlen. Hierzu zählt ein natürlicher Bodengrund, viele echte Pflanzen, taugliche und natürliche Dekorationsmaterialen, um den Bewohnern auch Versteckmöglichkeiten zu bieten.
  6. Schnecken, z.B. Zuchtschnecken wie Rennschnecke oder Apfelschnecke, halten das Aquarium schön sauber. Denn sie fressen gern Algen. Falls man die "falschen Schnecken" erwischt hat, die sich schnell vermehren - das sind wieder Leckerli für schneckenfressende Fische!
  7. Wöchentlich sollte  ein Teilwasserwechsel (ca. 25 %) durchgeführt werden, dabei mit Mulmsauger den Boden reinigen. Es reicht, den Filter nur etwa alle 3 Monate zu säubern. Dabei sollte man das verschiedene Material gut auswaschen und nur so viel wie nötig erneuern, damit die Bakterienkulturen erhalten bleiben. Deshalb sollte man auch nie Wasserwechsel und Filterreinigung gleichzeitig durchführen.

Für welche Fische man sich entscheidet, ist nicht nur Geschmackssache. Man sollte die Fische so zusammenstellen, dass sie von ihren Wasservorlieben und von der Aquariumgrösse zusammenpassen. Auch passen viele nicht von der Temperatur zueinander. Fische können keine eigene Körperwärme entwickeln, sie passen sich der Umgebungstemperatur an. Und jeder Fisch verträgt nur eine bestimmte Temperaturspanne - bitte auch beim Transport und Umsetzen beachten!

Hier jetzt alle Fische aufzuführen, sprengt den Rahmen. Als "Einsteigerfische" werden Guppies (oder Guppys, je nach präferierter Schreibweise) empfohlen. Aber Achtung, sie vermehren sich schnell! Was aber wiederum gleich den ersten positiven Effekt erzeugt: erfolgreiche Zucht.

Das Thema Koi ist separat zu sehen. Vor einigen Jahren waren diese japanischen Barsche auf einmal sehr in. Gute Jungtiere kosten hier schon runde 200 Euro. Kois sind sehr gesucht, und wertvoll. Dabei kommt es auf die Farbe an. Ausgewachsene Exemplare kommen auf rund 15.000 Euro (Durchschnittspreis!). Die teuersten wurden - das war allerdings vor der allgemeinen Finanzkrise - mit bis zu 1 Million Euro gehandelt! Hier ein Kurzüberblick über die Koi-Varianten:
Kohaku= Beliebteste Variante in Japan ist ein weißgrundiger Fisch mit roter Zeichnung.
Taisho-Sanke= Dies ist ein weißgrundiger Koi mit roter und schwarzer Zeichnung. Wie bei dem Kohaku sollte die Grundfarbe ein sauberes Weiß sein, von dem sich die roten und schwarzen Flecken kräftig abdecken.
Show Sanshoku= Auf schwarzen Grund trägt der Koi eine rote und weiße Zeichnung. Das Schwarz verläuft vom Bauch bis zu den Rücken und sollte am Kopf und an den Flossensätzen erscheinen. Insgesamt wirkt der Showa sehr dunkel und farbintensiv.
Und die letzte Variante ist der Utsuri, einzweifarbiger Koi mit kräftiger schwarzer Grundfarbe, ähnlich wie beim Showa.

Das etwas Schwierige beim Kauf und der Zucht ist, dass die Kois beim Heranwachsen noch die Farben ändern können, bzw. die Anzahl / Fläche der Flecken. Kois sind etwas für Sammler / Züchter / Liebhaber, und nichts für den "Durchschnitts-Aquarianer". Kois hält man auch in Außenteichen, und nicht im Aquarium.