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Krankenversicherung 2009

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Die gesetzliche Krankenversicherung ändert sich 2009 grundlegend. Für alle gesetzlichen Krankenkassen gilt ein Einheits-Beitragssatz von 15,5 %. Dieser setzt sich zusammen aus 7,3 % Eigenanteil, 7,3 % Arbeitgeberanteil sowie 0,9 % ebenfalls Eigenanteil, der in den neuen Gesundheitsfonds fließt.

Foto: djd/Sanofi Pasteuer MSD

Das heißt als Erstes, dass für viele Mitglieder von gesetzlichen Krankenkassen (GKV) der Beitrag spürbar teurer wird. So hat z.B. bisher eine der günstigeren GKV, Gildemeister Seidensticker, einen Beitrag von nur 13,9 % gehabt.

Damit haben dann zwar alle GKV den gleichen Beitrag, aber nicht dieselben Leistungen. So zahlt die eine Kasse zum Beispiel bestimmte Behandlungsmethoden, andere wieder nicht. Es kann sich also durchaus lohnen, weiterhin zu vergleichen und ggf. zu wechseln. Da derzeit noch ein "Findungsprozess" stattfindet, sollte man allerdings erstmal ein paar Wochen abwarten, bis alle GKV ihre Leistungen fest definiert haben.

Neu ab 1.1.2009 ist auch der Gesundheitsfonds. Die gesamten 15,5 % Beitrag sowie vom Bund aus Steuermitteln (also indirekt auch wieder wir alle) fliessen pro Jahr runde 150 Milliarden Euro in den Gesundheitsfonds. Diese Mittel werden dann an die GKV verteilt. Und falls einer gesetzlichen Krankenkasse dann das "Zugeteilte" nicht reicht, weil sie schlecht gewirtschaftet hat, oder zuviele Mitglieder, die krank wurden, hat, kann sie zusätzliche Beiträge erheben. Andererseits können Krankenkassen, die gut wirtschaften, auch Beiträge an ihre Mitglieder zurückzahlen. Das ist der zweite Grund, auch künftig die einzelnen Anbieter zu vergleichen und ggf. zu wechseln. Aber auch hier gilt: erstmal abwarten, wie sich die einzelnen GKV schlagen ...

Derzeit geistern sehr viele Aussagen durch die Medien: "Einige GKV werden pleite gehen!" "Unsere AOK wird nie Zusatzbeiträge erheben" "Der Gesundheitsfonds reicht nicht aus, alle werden Zusatzbeiträge erheben müssen" usw.... Fakt ist: nicht Genaues weiß man nicht, es wird sich erst im Jahresverlauf zeigen, wie die GKV mit den zugedachten Mitteln umgehen, ob restriktiver Leistungen zugesprochen werden ....

Tipp: Informieren Sie sich, wenn Sie gesetzlich versichert sind, bei Ihrer Krankenkasse, welche Leistungen sie wie ab 1.1.2009 übernimmt.

Für privat Versicherte ändert sich auch Einiges. Erstmals gibt es eine Versicherungspflicht für alle die ohne Versicherungsschutz, die vorher schon einmal privat versichert waren. Daneben gibt es bei den privaten Krankenkassen neu einen Basistarif, der maximal 570 Euro kosten darf und den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung entspricht. Falls man das nicht zahlen kann, sprich durch den gesamten Beitrag zu einen Sozialfall würde, kriegt man die Hälfte erlassen.

 Neu und wichtig ist außerdem, dass bereits privat Versicherte in den Basistarif einer anderen Privatversicherung wechseln können. Dies geht aber nur vorübergehend bis zum 30. Juni. Erstmals können Privatversicherte bei einem Kassenwechsel ihre Rückstellungen fürs Alter - zumindest teilweise - mitnehmen. Das war bisher das "Killerkriterium", das einen Wechsel massiv zunichte machte.

Fazit: Es bleibt abzuwarten, wie sich die GKV - vor allem die bisher durch günstigen Beitrag aufgefallenen - in der neuen Situation entwickeln. Zusatzversicherungen werden immer wichtiger. Sie können auch für privat Versicherte oft eine Zusatzoption sein. So kann es sich durch aus lohnen, statt den eigenen privaten Auslandsreiseschutz in Anspruch zu nehmen und dafür ggf. seine Beitragsrückerstattung zu verlieren, eine separate Zusatzversicherung bei geplanter Reise abzuschließen. Die Kosten von maximal 20 Euro p.a. wären hier wesentlich leichter zu verkraften. 

Hinweis: Per 1. Juli wurde gesenkt: auf je 7 % Eigen- und Arbeitgeberanteil, plus die 0,9 % - zusammen also 14,9 % Gesamtbeitrag. Für 2010 sagen aber viele Experten bereits heute Beitragserhöhungen voraus.