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Germanys next banking

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Rubrik: Aktuell

 

"Banking braucht jeder, Banken braucht keiner", so sagte einst Bill Gates. Sein Hintergedanke war natürlich, dass Microsoft die Banking-Transaktionsgerüste zur Verfügung stellt ...gut, dass daraus (bisher?) nichts geworden ist. Aber brauchen wir wirklich Banken? Vor allem Banken, wie wir sie heute haben?

Die Frage stellt sich seit ca. 1 Jahr immer dringlicher. Denn seit den ersten Anzeichen und dann dem vollen Ausbrechen der Finanzkrise hat auch Otto Normalverbraucher mitbekommen, dass etwas mit unserem Bankverständnis nicht stimmt.

Früher, da war der "Herr Bankdirektor" ein sehr angesehener Beruf, man glaubte ihm aufs Wort. Heute, nach West-LB, Kaupthing Edge und vor allem den Lehman Brother-Zertifikaten, weiß man es besser. So spiegelt es sich zumindest in der aktuellen Haltung der Kunden gegenüber Banken und Bankberatern wider:

  • 69 % vertrauen nicht ihrem Bankberater, sondern verlassen sich auf sich selbst (Ergebnis einer nicht repräsentativen Umfrage auf Geld-Magazin.de im April)
  • 23 % suchen in Gelddingen Rat bei Familie, Freunden und Bekannten
  • Bei einer Umfrage von Readers Digest 2009 "In welche Berufsstände haben Sie sehr bzw. ziemlich hohes Vertrauen" stehen Finanzberater mit 38 % an fünftletzter Stelle, noch hinter Rechtsanwälten und Metereologen!

Jetzt müßte man doch eigentlich annehmen, dass die Banken und Sparkassen reagieren. Tun Sie auch ... mit schöner bunter TV-Werbung (.. wir nehmen doch die Fähnchen ...) oder Beratungsoffensiven. Die sehen dann so aus, dass alle Berater in einheitlicher Kleidung / Optik zu erscheinen haben. Aber nicht gefragt wird, ob der Kunde mit dem vor einiger Zeit gekauften Produkt zufrieden ist. Oder nach einer Beratung, ob er es gar verstanden hat, was ihm da angeboten wurde. "Nachdem man mir neulich erst wieder ein undurchsichtiges - und für mich sehr wahrscheinlich nachteiliges - Zertifikat verkaufen wollte, ist es mir nicht möglich, meinem Bank"berater" zu vertrauen." Soweit ein Originalzitat, das für sich selbst spricht. Und derjenige ist nicht zu schüchtern, beim Bankberater nachzufragen ....

Anderes Beispiel gefällig? Die alteingesessenen Filialbanken beklagen sich über die Abwanderung ihrer Girokunden zu Direktbanken. Als Folge davon wollen die Sparkassen diese "bösen, bösen" Direktbankkunden an ihren Geldautomaten aussperren. Damit kriegen sie sie bestimmt zurück! Es ist wahrscheinlich zuviel verlangt, wenn man stattdessen - wenn ein Direktbankkunde seine VISA-Card in den Geldautomaten steckt - eine Werbung mit anzuzeigen / auszuhändigen, warum der Kunde denn bei dieser Filialbank Kunde werden sollte (Beratung, Service, Qualität, Preis-/Leistung?). Ein einfaches Plakat würde auch reichen. Aber nein, stattdessen benehmen sich die Sparkassen wie beleidigte Eltern, die ihre Erziehungsbefohlenen mittels Strafe zu gewünschtem Benehmen bringen wollen. Schon mal etwas von positiver Konditionierung gehört, möchte man da fragen.

Zwei Banking-Trends bestimmen die Zukunft

Mit diesen Methoden werden die "Platzhirsche" in einigen Jahren sicher sehr alt, sprich: mit wenig Kunden, dastehen.

Aktuell sind im Web zwei starke Banking-Trends auszumachen, die mittelfristig auch die offline-Welt erreichen werden, und langfristig die Bankenlandschaft verändern werden. So wie Anfang der 90er Jahre viele "Banker"  Cortal Consors, comdirect, Quelle Bank (dann Entrium, heute DiBa) nicht ernst nahmen, so werden diejenigen, die heute den Trend verschlafen, böse erwachen.

Trend 1 - Mitmach-Banking

Zwei Beispiele, in denen der Kunde in die Banking-Transaktionen einbezogen wird: 

  1. Kreditvermittlungsplattformen unter Ausschliessen einer Bank
    Smava, Auxmoney sind hier in Deutschland Anbieter, die Privatpersonen - Leute, die Kredit suchen, und solche, die ihr Geld verzinslich ausliehen wollen - zusammenbringen.
  2. Fidor Community Banking
    Dabei handelt es sich um die jüngste Neugründung von Matthias Kröner, der schon mit der DAB in den 90er Jahren den Bankenmarkt aufmischte. Aus der Philosophie: "Mit FIDOR Community Banking können Sie alle Geldthemen abdecken und bearbeiten. Jeder Themenkreis, von A wie Aktien, B wie Baufinanzierung über K wie Konto und Kredit bis V wie Versicherung hat eine eigene, zugeschnittene Online-Plattform. Dort können Sie von Geld-Profis und/oder erfahrenen Usern unabhängige Hinweise für anstehende Entscheidungen erhalten. Mittels einzigartiger Online Applikationen können Sie objektiv feststellen, wie Sie Ihren Geldhaushalt optimieren können. Gemeinsam mit Ihren Freunden optimieren Sie so Ihre Finanzen! Ohne den Einfluß eines Bankvertriebs, sondern auf Basis von objektiven Fakten und persönlichen Erfahrungen. Denn FIDOR Community Banking wird Ihnen nichts "verkaufen". FIDOR Community Banking hat keine eigenen "Berater", keinen eigenen Vertrieb." Noch ist das Ganze etwas - so zumindest unser Eindruck - unausgegoren, aber emotional trifft das Angebot genau den Zeitgeist.

Trend 2 - Social Media

Damit ist gemeint, dass diejenigen Banken und Finanzdienstleister gewinnen werden, die sich heute schon die neuen Medien zunutze machen. Das heißt, in Foren beteiligt sein, auf Twitter zwitschern, auch vielleicht einen Unternehmensblog realisieren. Kürzere, schnellere Kommunikation und Austausch sowie Antworten gibt es gar nicht! Jeder gut ausgebildete Marketingprofi weiß: Weiterempfehlung, Freundschaftswerbung, das bringt am schnellsten und kostengünstigsten die Kunden. Wenn man sich nun aber in einschlägigen Foren umschaut, ist man entsetzt, wie häufig dort negativ über Banken, Finanzprodukte usw. geurteilt wird. Ohne Widerrede der Betroffenen. Und Twitter? Man kann das Gezwitschere für eine vorübergehende Modeerscheinung halten, man kann mitmachen oder nicht. Aber mitzumachen, in dem man einer Werbe-/Kommunikationsagentur den eigenen Account überläßt, die dort dann im Namen des Unternehmens Neuigkeiten verbreiten soll ... das ist genauso falsch verstandene Kundennähe wie gleiche Kleidung als Beratungsoffensive!

Der heutige Kunde informiert sich in zunehmendem Maße, bevor er ein neues Finanzprodukt abschließt. So war auch der Haupttipp im Frankfurter Geldkongress am 9. Mai: "Bester Schutz gegen schlechte Finanzberatung: Eigenverantwortung! Eigene (Grund-)Kenntnisse schützen davor, nicht passende Anlagen zu erhalten. Man entscheidet selbstverantwortlich, was man will – und was man nicht will."

Dieses Ziel verfolgt auch Geld-Magazin.de: Sie so zu informieren, dass Sie nicht auf schlechte Beratung "hereinfallen", und das Meiste aus Ihrem Geld herausholen.

Konferenz next banking zeigt Trends

Deswegen freut es Geld-Magazin.de besonders, dass wir auf der Konferenz next banking, am 16. Juni in Berlin, als Speaker vertreten sind. Anette Rehm wird aus Sicht von Ihnen, Kunden und Internetusern, über "Best Practises in deutschen Banken" sprechen.

Daneben sind wir natürlich  gespannt, welche neuen Trends es im Banking noch gibt, wie das FIDOR-Konzept nun genau aussieht, und wie "die neue Bankenwelt" nun aussehen wird.

Dazu nach der Konferenz hier mehr zu lesen. Falls Sie als Bankkunde, Betroffener, Internetuser gern noch etwas zu dem Thema sagen möchten, einen Erfahrungsbericht z.B., Geld-Magazin.de mitgeben möchten, dann würde ich mich freuen, wenn Sie uns über die Kommentarfunktion Ihre Eindrücke, Vorschläge etc. vermitteln!

Geld-Magazin.de, Anette Rehm, 26.05.2009 


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