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Ausbildungsversicherung und Co: Teures Sparen

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Rubrik: Versicherungen

 

In unserer Reihe "überflüssige, zu teure Versicherungen" heute: Die Ausbildungsversicherung. Denn wenn Eltern oder Großeltern für den Nachwuchs sparen möchten, dann gibt es bessere Sparangebote. Warum?

Foto: djd/BVR_DG-Verlag

Bei einer Ausbildungsversicherung müssen Sie immer den Versicherungsteil mit bezahlen. Denn nur ein bestimmter Teil Ihrer monatlichen Rate wird zum Ansparen, also zum Kapitalaufbau genutzt. Der andere Teil geht in die Risikoabsicherung.
Der Vorteil ist natürlich: Wenn der Beitragszahler stirbt (Papa oder Opa), dann läuft die Versicherung beitragsfrei weiter, und wird zum vereinbarten Zeitpunkt ausgezahlt.
Der Nachteil (besser: Die Nachteile): Man muss den Versicherungsvertrag ganz durchhalten, denn bei vorzeitigem Ausstieg kriegt man oft weniger zurück als man eingezahlt hat. Und die Rendite ist - nach in den letzten Jahren kontinuierlich gesunkenen Überschussbeteiligungen - nicht sehr hoch.

Mit Ausbildung hat das Ganze wenig zu tun

Eine "Ausbildungsversicherung" oder "Ausbildungspolice" hat mit Ausbildung wenig, mit Versicherung viel zu tun. Geworben wird damit, dass die Ausbildung für den Nachwuchs (oft wird das frisch Geborene versichert ...) sehr teuer wird. Man rechnet aktuell mit Werten von runden 40.000 bis 45.000 Euro, was eine Ausbildung alles in allem kostet. Und man wisse doch, ohne gute Ausbildung kein guter Beruf ... und das wolle man doch wohl als treusorgender Eltern- oder Großelternteil nicht ....

Verkauft wird in der Regel aber eine Kapital-Lebensversicherung, oder eine Rentenversicherung - klassisch oder fondsgebunden. Eben "angestrichen" als Ausbildungssparen. Manchmal wird dieses Produkt noch mit einer Unfallversicherung und/oder Invaliditätsversicherung angereichert. Die Namen sind klangvoll: "Check in Junior" von der Württembergischen, "Biene Maja Enkel Schutz Brief" der Nürnberger, Känguru.invest von Aspecta, "Junior Vermögen" der DEVK, um nur einige zu nennen.

Gerade bei diesen Mehrfach-Kombiprodukten sollten Sie vorsichtig sein: Fonds- und Versicherungskosten fressen häufig schon mehr als 50 % der Rendite auf.

Tipp: Statt Ausbildungsversicherung lieber Vermögensaufbau und Risikoschutz trennen

Für den Vermögensaufbau, um eben später die Ausbildung bezahlen zu können, eignen sich Fondssparpläne. Auf lange Sicht schlagen Sparpläne in Aktienfonds jede andere Anlageform. Und wann, wenn nicht hier, reden wir von langen Ansparzeiten?

Wer auf Nummer sicher gehen will, ist zum Beispiel beim ADAC Führerscheinsparen ganz gut aufgehoben - hier muss man nicht mit dem Geld dann den Führerschein machen, es ist auch wieder "nur" ein Marketing-Anstrich eines Sparproduktes.

Und zusätzlich sichert man für den Nachwuchs die Eltern ab .... denn wenn der Ernährer ausfällt, dann sieht es für die ganze Familie schwarz aus. Also eine Risiko-Lebensversicherung für den Vater und / oder die Mutter, je nachdem, wer Hauptverdiener ist.

Plus eine Unfall-/Invaliditästversicherung für das Kind.

Dann können Sie aus den drei genannten Bereichen die jeweils besten Angebote herauspicken, und müssen sich nicht mit einem Kombipaket zu mittelmässigen Konditionen zufriedengeben.

Geld-Magazin.de, 15.12.2009