Solar bleibt interessante Anlagealternative

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Eigentlich schien schon alles klar - der Bundesrat sollte am 4. Juni die heftig umkämpfte Kürzung der Solarstromförderung verabschieden. Aber nichts da, stattdessen wurde das Thema in den Vermittlungsausschuss verwiesen. Was bedeutet das für Anleger rund um Solar und Photovoltaik?

Grund für das Veto des Bundesrates war, dass die Kürzungen der Solarstromförderung als zu stark empfunden wurde. Grundsätzlich sind zwar Mitglieder aller Parteien für eine zusätzliche Kürzung der Förderung von Photovoltaikanlagen (Hintergründe und Details dazu hier: Änderung der Solarförderung gut für Eigennutzer). Die Höhe der Kürzung wurde vor allem von denjenigen Bundesländern, in denen viel Solarindustrie angesiedelt ist, als zu hoch eingestuft.

Der Bundesrat sprach sich daher für eine Kürzung um maximal zehn % aus, während die nun zurückgewiesene Gesetzesvorlage (Novellierung des Erneuerbare Energien-Gesetzes EEG) eine Kürzung um 16% für Dachanlagen und 11% bis 15% für Freiflächenanlagen vorsah.

Der Vermittlungsausschuss kann aus Termingründen frühestens im Juli tagen; das heißt, die Gesetzesänderung kann nicht wie geplant zum 1. Juli in Kraft treten. Es wird aber - vor allem in der jetzigen "Sparkurs-Situation" der Bundesregierung - darüber spekuliert, ob erstmals eine Senkung, so sie denn käme, auch rückwirkend gelten würde.

Auswirkung der Verzögerung Solarstromförderungs-Kürzung für Anleger

Hier geht es ja in erster Linie immer darum, ob man selbst eine Photovoltaikanlage auf das eigene Dach installiert und nutzt, oder sich an fremden Anlagen beteiligt. Bei letzterer Variante kann man zum Beispiel Solarfonds oder andere Solar-Beteiligungen erwerben.

Ob sich die Installation einer Photovoltaikanlage bei Ihnen auch lohnen würde - hier unsere Tipps und Faustregeln dazu. 

Wenn Sie keine eigene Immobilie besitzen, so kommt diese Variante für Sie sowieso nicht in Betracht.
Bei Solarfonds ist in den letzten Monaten schon eine rege Anbietertätigkeit, um nicht zu sagen, Hektik am Markt festzustellen. Tipp: Anleger, die in einen Solarfonds investieren möchten, sollten die aktuellen Angebote auf die Kriterien

• hat der Anbieter schon langjährige Erfahrung oder ist es sein erster Solarfonds?
• sind die Anlagen bis 30. Juni am Netz (dann auf jeden Fall alte Förderung gesichert)?
• ist eine Preisgleitklausel vereinbart für den Fall, dass die Solaranlagen nicht bis 30. Juni am Netz sind (also dass dann auch die Kostenseite dementsprechend sinkt)?

abklopfen.

Einen anderen interessanten Ansatz, um die Erträge bei einer Absenkung der Solarstromförderung zu halten, fährt COSMOENERGY. Hier werden hauptsächlich Standorte für die Photovoltaikanlagen in Süddeutschland gesucht, da dort eine höhere Globalstrahlung herrscht und damit die bisher vorgesehenen 11 % Kürzung für Freiflächenanlagen ausgeglichen werden könnte.

Realistisch sind selbst mit Kürzung um die 7 % durchschnittliche Ausschüttung p.a. bei Solarbeteiligung. Höheren Werten sollten Anleger skeptisch gegenüberstehen. Und sich nicht mit Verweis auf "30. Juni ist Schluss" drängen lassen, sondern den Anbieter genau prüfen ... auch nach diesem Stichtag, und mit Kürzung, sind gute Renditen möglich. 

Geld-Magazin.de, 8.6.2010